Award / Auszeichnung | 09/2020
Holzbaupreis 2020 für Schleswig-Holstein und Hamburg
©Kraus Schönberg Architekten
Einblick nachts
Kindertagesstätte Kinderkreisel
DE-22397 Hamburg-Wohldorf, Bredenbekkamp 20 a
Sonderpreis
Architektur
Cornelius Back Ingenieurbüro für Tragwerksplanung und Bauphysik
Tragwerksplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Kindergärten, Vorschulen
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 05/2015
Projektbeschreibung
Das Grundstück des Gebäudes in den sogenannten Walddörfern im Norden von Hamburg liegt mitten im Wald, mehr noch als die Wohnhäuser, in denen die Kinder aufwachsen.
Ziel des Entwurfes ist es, einerseits Natur in verschiedenen Abstufungen ganzjährig im Gebäude für die Kinder erlebbar zu machen, andererseits die Kinder als soziale Gemeinschaft zueinander in Bezug zu setzten.
Das Gebäude schließt Natur in einer Vitrine in sich ein, es lässt Natur zwischen die Gruppenräume hineinwachsen, es kultiviert Natur durch seine Orthogonalität, es fokusiert Natur durch Rahmungen, es nutzt die Natur in seiner Konstruktion und Energiegewinnung, es schützt Natur vor dem Wetter zu besseren Nutzbarkeit.
Die alternierend angeordneten Gruppenbereiche flechten Beziehungen der Kinder zueinander, schaffen ein Nebeneinander und Gegenüber, so daß ein gemeinschaftlicher Bezug über die eigene Gruppe hinaus entsteht.
Über das Gebäude werden die Kinder an die Natur und Gemeinschaft herangeführt, es wirft Fragen auf und gibt auch Antworten zum sinnvollen Umgang miteinander und mit der Natur, ohne nachzuahmen oder sich anzubiedern.
Das Gebäude ist ein Neubau einer Kinderkrippe in Hamburg Ohlstedt. Planungs- und Bauzeit 09-13 bis 03-15.
Es werden 2 Gruppenräume mit anliegenden Ruhe- und Sanitärräumen um einen zentralen Gemeinschaftsraum (Kreuzgang) angeordnet. Eine Küche mit Nebenräumen, Personalraum und WC- Putzbereich komplementiert die Gruppierung zu einem klosterähnlichen Kreuzgang.
Durch eine durchlässige Wand werden diese unterschiedlichen Funktionen über den gemeinschaftlichen Innenraum miteinander verzahnt und schaffen so eine gute Übersicht über das Geschehen im Haus und ermöglicht die Interaktion der verschiedenen Nutzer untereinander. Diese Wand bietet multifunktional Platz für die Kindergaderoben, Sitzecken für Kinder und Erwachsenen, Stauraum, usw.
Der Innenraum ist akustisch vom umlaufenden Korridor abgetrennt, eine Rückwand aus Holz oder Glasausfachung schafft Nischen entweder im Innenraum oder korridorseitig, je nachdem, welche Funktion erforderlich ist (zB Sitzen für Kinder oder Erwachsene). Dabei verschiebt sich die Lage der Rückwand abwechselnd zum Innenraum oder Korridor.
Durch die alternierend angeordneten Lichthöfe wird die umliegende Natur in ähnlicher Weise zum Bestandteil des Hauses, die räumliche Verknüpfung verlagert sich eine Schicht weiter nach aussen in den Aussenraum.
Radiale Blickachsen ergeben so Ausblicke in die Natur, in den Wald, tangentiale Blickachsen beziehen sich auf die gegenüberliegenden Räume des Hauses. Es spannt sich also ein ineinandergreifendes Netz aus Natur und menschlicher Aktivität auf. Die Holzstrukturen des Tragwerks und des Ausbaus bildet dieses Netz.
Die Konstruktion ist ein Holzrahmenbau, das Dachtragwerk besteht aus BSH-Trägern, wobei Haupt- und Nebenträger bündig liegen und die Dachschale aufnehmen. Die Fassade kommt ohne Pfosten aus, so daß die Kinder sich nicht stoßen können, aber auch das Dachtragwerk in seiner Räumlichkeit erlebbar ist. Die Deckenbalken kragen visuell zur Aussenfassade und Innenhof aus, sind aber über den Attikaträger abgefangen.
Erläuterungstext
Ziel des Entwurfes ist es, einerseits Natur in verschiedenen Abstufungen ganzjährig im Gebäude für die Kinder erlebbar zu machen, andererseits die Kinder als soziale Gemeinschaft zueinander in Bezug zu setzten.
Über das Gebäude werden die Kinder an die Natur und Gemeinschaft herangeführt, es wirft Fragen auf und gibt Antworten zum sinnvollen Umgang miteinander und mit der Natur, ohne nachzuahmen oder sich anzubiedern.
Es werden 2 Gruppenräume mit anliegenden Ruhe- und Sanitärräumen um einen zentralen Gemeinschaftsraum angeordnet. Eine Küche mit Nebenräumen, Personalraum und WC- Bereich komplementiert die Gruppierung zu einem klosterähnlichen Kreuzgang.
Durch eine durchlässige Wand werden diese unterschiedlichen Funktionen über den gemeinschaftlichen Innenraum miteinander verzahnt und schaffen eine gute Übersicht über das Geschehen im Haus und ermöglicht die Interaktion der verschiedenen Nutzer untereinander. Eine Wand aus Holz oder Glasausfachung schafft wechselseitig Nischen entweder im Innenraum oder korridorseitig, je nachdem, welche Funktion erforderlich ist (zB Sitzecken, Gaderobe).
Durch die alternierend angeordneten Lichthöfe wird die umliegende Natur zum Bestandteil des Hauses. Radiale Blickachsen ergeben so Ausblicke in die Natur, tangentiale Blickachsen beziehen sich auf die gegenüberliegenden Räume des Hauses. Es spannt sich ein ineinandergreifendes Netz aus Natur und menschlicher Aktivität auf.
Die Konstruktion ist ein Holzrahmenbau, das Dachtragwerk besteht aus BSH-Trägern, Haupt- und Nebenträger liegen bündig und nehemen die Dachschale auf. Die Fassade kommt ohne Pfosten aus. Die Deckenbalken kragen visuell zur Aussenfassade und Innenhof aus, sind aber über den Attikaträger abgefangen.
Beurteilung durch das Preisgericht
©Kraus Schönberg Architekten
Umlaufender Kreuzgang, Fassade stützenfrei, Sitznischen, Garderobe, Regal, Durchblicke
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Ansicht Kreuzgang, links Personalraum, rechts Gruppenraum
©Kraus Schönberg Architekten
Ein- und Durchblick aus dem Kreuzgang in den gemeinschaftlichen Innenraum mit Atrium
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Begrünter Innenhof, Natur im Innersten
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Einblick Kreuzgang
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Durchblick : Natur - Gruppenraum - Natur - Gruppenraum - Natur
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Westansicht, v. links nach rechts: Küche, WC-Putzbereich, Eingang, Personalraum
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Südansicht, Kubatur mit Terrassenhof
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Lageplan/ Grundriss/ Modell Kreuzgang