Award / Auszeichnung | 10/2020
Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020
©Lukas Roth
Vorplatz, Philosophisches Seminar am Domplatz
Philosophisches Seminar am Domplatz
DE-48143 Münster, Am Domplatz 23
Auszeichnung
Architektur
TGA-Fachplanung
Tragwerksplanung
Architektur
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Bauherren
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Bibliotheken, Mediatheken
-
Projektgröße:
8.769m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2011
Fertigstellung: 01/2017
Projektbeschreibung
Die Lage zwischen Domplatz und dem Grün an der Aa veranlasste uns, den Hof als kleinen markanten und ruhigen Stadtplatz auszubilden mit dem Eingang zum neuen Philosophikum. Der alte Zugang am Domplatz soll jedoch als weiterer Zugang reaktiviert werden. Der Neubau des Philosophikums bildet mit dem Altbau eine Einheit, verbunden durch eine Halle als Fuge.
Dieser einheitliche Charakter wird auch gestärkt durch die Materialität der Fassaden aus Ziegelmauerwerk, das eine sandfarbene Kalk-Zement-Mörtel-Schlämme erhält durch die der rötliche Ziegel schimmert. Zum Platz hin zeigt sich das Gebäude mit seiner Bibliothek, die als Riegel die Platzkante bildet und die in Ihrer Fassade als hohe Regalwand erscheint. Hallenseitig werden die Brüstungen als Lesepulte ausgebildet. Im Altbau sind in den unteren Geschossen die Seminarräume untergebracht, darüber die Büros. Die klare und übersichtliche Erschließungsstruktur mit den beiden dezentral angeordneten Treppenhäusern trägt zur sehr offenen Atmosphäre des Hauses bei. Als größere Umbaumaßnahmen sind vor allem der Abriss der südlichen Mittelrisalites, die Einführung der Treppe und des Aufzuges im Westen, der Umbau der Turmtreppe zu erwähnen sowie das Innendämmen des denkmalgeschützten Teil des Altbaus.
Vorgesehen sind auch ein neuer Technikkeller und Toilettenanlagen, auch erreichbar für die Benutzer der Studiobühne, wenn der übrige Bereich des Philosophikums geschlossen ist.
Dieser einheitliche Charakter wird auch gestärkt durch die Materialität der Fassaden aus Ziegelmauerwerk, das eine sandfarbene Kalk-Zement-Mörtel-Schlämme erhält durch die der rötliche Ziegel schimmert. Zum Platz hin zeigt sich das Gebäude mit seiner Bibliothek, die als Riegel die Platzkante bildet und die in Ihrer Fassade als hohe Regalwand erscheint. Hallenseitig werden die Brüstungen als Lesepulte ausgebildet. Im Altbau sind in den unteren Geschossen die Seminarräume untergebracht, darüber die Büros. Die klare und übersichtliche Erschließungsstruktur mit den beiden dezentral angeordneten Treppenhäusern trägt zur sehr offenen Atmosphäre des Hauses bei. Als größere Umbaumaßnahmen sind vor allem der Abriss der südlichen Mittelrisalites, die Einführung der Treppe und des Aufzuges im Westen, der Umbau der Turmtreppe zu erwähnen sowie das Innendämmen des denkmalgeschützten Teil des Altbaus.
Vorgesehen sind auch ein neuer Technikkeller und Toilettenanlagen, auch erreichbar für die Benutzer der Studiobühne, wenn der übrige Bereich des Philosophikums geschlossen ist.
Beurteilung durch das Preisgericht
Mit der Erweiterung des Philosophischen Seminars gelingt in unmittelbarer Nähe zum Domplatz in Münster die Umsetzung eines mutigen Entwurfs (…). Zusammen mit dem denkmalgeschützten Altbau bildet der neue Bibliotheksflügel eine harmonische Einheit, dessen Ensemblewirkung durch die Überschlämmung von neuem und altem Mauerwerk zusätzlich gesteigert wird. Die präzise Setzung der Erweiterung verwandelt den zuvor als Wirtschaftshof genutzten Außenraum in einen öffentlichen Stadtplatz. Dazu trägt auch die gegenüber den Altbauten respektvolle Gestaltung der Fassade bei, die klassische Elemente wie Pfeiler und Gesimse zeitgemäß interpretiert und mit dem Konzept der ‚Regalwand‘ zugleich auf die neue Nutzung verweist. Höhepunkt der abwechslungsreich inszenierten Raumfolge ist das helle Atrium, das sich zwischen den beiden Gebäudeteilen auftut und diese miteinander verbindet. Es schafft einen spannungsreichen Übergang zwischen außen und innen und verleiht dem insgesamt kompakten Baukörper eine angenehme Großzügigkeit. Weil die Ziegelwände auch als Speichermassen dienen, kann auf eine mechanische Belüftung weitgehend verzichtet werden. Der Neubau stellt hinsichtlich seines energetischen Konzeptes ein Vorbild für nachhaltiges Bauen dar. In Anbetracht des großen Sanierungsbedarfs bei eingeschränkten finanziellen Spielräumen, der im öffentlichen Hochschulbau zunehmend standardisierte Konzepte hervorbringt, muss hier auch die konsequente Umsetzung des als Ergebnis eines Wettbewerbs entstandenen Entwurfskonzepts durch den Bauherrn gewürdigt werden.
©Lukas Roth
Bibliothek, Philosophisches Seminar am Domplatz
©Lukas Roth
Foyer, Philosophisches Seminar am Domplatz
©Lukas Roth
Attrium und Himmelsleiter, Philosophisches Seminar am Domplatz
©Lukas Roth
Eingang, Philosophisches Seminar am Domplatz
©Peter Böhm Architekten
Grundriss EG, Philosophisches Seminar am Domplatz
©Peter Böhm Architekten
Lageplan, Philosophisches Seminar am Domplatz