Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2010

Die Sanierung des Gebäudes Klink 9 in Quedlinburg zeigt beispielhaft, wie auch ein im Kern spätmittelalterlicher Profanbau gegenwärtigen Nutzungsanforderungen genügen kann. Die hier getroffenen Maßnahmen der detaillierten Analyse der Konstruktion und Substanz, der präzise durchgeführten Bauteilreparaturen und der ablesbar bleibenden Hinzufügungen schaffen im Ergebnis einen wertvollen Beitrag für die Stadtsanierung in Quedlinburg.

Der dabei beschrittene Weg, auch großflächig mit modernen Fassadenkonstruktionen auf der Hofseite zu arbeiten, verdient Respekt. Zusammen mit der als Tragwerk wiederhergestellten Fachwerkkonstruktion der Außenwand entstehen dabei eine gelungene Synthese und ein wesentliches Moment für die Nutzung der dem Haus eigenen, ca. 4 Meter hohen Wohnhalle im Erdgeschoss. Auch die Wiederverwendung historischer Bauteile, wie der aufgefundenen und schon ehemlas zweitverwendeten Bohlenkonstruktion, ist als an der Originalsubstanz ausgerichtete Sanierungsweise hervorzuheben. Die Innenräume sind, bis auf die Dachgeschosse, in einem interessanten Wechselspiel von offen und geschlossen gestaltet, erlauben interessante Durchblicke und gewähren eine in dem Haus von außen nicht erahnte Großzügigkeit.

Besonder hervorzuheben ist, dass mit der Sanierung der Standard der EneV 2007 erreicht wurde und so auch ein Baudenkmal mit geeigneten Konstruktionen und Materialien heutige Anforderungen in dieser Hinsicht erfüllen kann.