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Award / Auszeichnung | 11/2021

17. Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung 2021

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Falginjochbahn

AT-6524 Kaunertal, Gletscherstraße 240

1. Preis

Baumschlager Hutter Partners

Architektur

Aste | Weissteiner

Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 02/2019
    Fertigstellung: 12/2019

Projektbeschreibung

Die Falginjochbahn im hinteren Kaunertal ersetzt zwei bestehende Schlepplifte und führt zum höchsten Punkt im Schigebiet auf 3.113 müM. Die exponierte Lage und eine den hochalpinen Verhältnissen angepasste, verkürzte Bauzeit von nur 6 Monaten setzten einen hohen Vorfertigungsgrad voraus. Die Vorfertigung leistete einen hohen Beitrag die Baumaßnahmen vor Ort gering und somit in einem ökologisch vertretbaren Ausmaß zu halten. Basis aller gestalterischer Überlegungen waren die notwendigen, sichtbaren technischen Anlagen der Seilbahntechnik wie Antriebe, Seilbahnstützen und Seilverankerungen. Diese bildprägenden Elemente waren Anlass zur materiellen Reduktion in Beton, Stahl und Glas und formen die technoid wirkenden Infrastrukturbauwerke.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Falginjochbahn im hinteren Kaunertal ersetzt zwei bestehende Schlepplifte und führt bis auf 3.113 müM, zum höchsten Punkt des Schigebietes. Mit der Berg- und Tal-Station wurden zwei technoid wirkende Infrastrukturbauwerke geschaffen, die sich auf Materialien aus dem Seilbahnanlagenbau fokussieren – feuerverzinkten Stahl für die Konstruktion und Beton als „Sockel“. Durch die außenliegenden Stahltragwerke der Gebäude wird die Konstruktionsweise transparent, nachvollziehbar und erlebbar gemacht. Gleiches gilt für die Mechanik der Seilbahntechnik der Bergstation aus Seilen, Rollen, Führungen und Stützen. Sie wirkt ästhetisch überhöht und verschmilzt mit dem Stahltragwerk des Gebäudes. Technik und Bauwerk werden zu einer Einheit. Auch die exponierte Lage und die hochalpinen Verhältnisse bedingten die Verwendung von feuerverzinktem Stahl. Der hohe Vorfertigungsgrad der Stahlkonstruktion trug erheblich dazu bei, die Baumaßnahmen in einem dem Klima geschuldeten Zeitfenster von sechs Monaten vor Ort gering und in einem ökologisch vertretbaren Ausmaß zu halten. Auch die Dauerhaftigkeit der Feuerverzinkung schafft ökologischen Nutzen, da Instandhaltungsmaßnahmen an der Stahlkonstruktion in der sensiblen hochalpinen Natur obsolet werden. Mit der Berg- und Tal-Station der Falginjochbahn verbinden Baumschlager Hutter Partners in symbiotischer Weise die ästhetischen, funktionalen und technischen Stärken von feuerverzinktem Stahl und schaffen damit eine reduzierte, ikonisch wirkende Architektur von höchster Präzision, die die Jury nachhaltig beeindruckte. Ein würdiger erster Preis.