DMK Award für nachhaltiges Bauen 2021

Während im heutigen Architekturdiskurs fast ausschließlich die stark wachsenden Ballungsräume sowie der Neubau behandelt werden, werden schrumpfende Regionen oftmals abgeschrieben und vergessen.
Der kommende Strukturwandel durch den Braunkohleausstieg wird als Chance für diese Regionen gesehen.
Unter der Frage "Haben wir noch Zeit(z)?" wird anhand der Stadt Zeitz (Sachsen-Anhalt) das großePotential dieser Regionen aufgezeigt.
Die aufkeimende kreative und alternative Szene sowie die nähe zur boomenden Stadt Leipzig schaffen einen Rahmen, die von Leerstand und Verfall geprägte ehemalige Industriestadt vor dem Abrutschen in die Bedeutungslosigkeit zu retten.
Die vorhandenen kreativen Katalysatoren werden gebündelt, eine neue Impulssetzung sorgt für einen Imagewandel: Eine Kunstakademie, zusammen mit einem Stadtforum und einem Gründer*innenzentrum schaffen einen Standortfaktor, der nicht nur Studierende und Lehrkräfte anlockt, sondern langfristig materielle und immaterielle Effekte auf die Gesamtwirtschaft schafft.
Hierdurch werden neue Bewohner*innen, Unternehmen und Ideen angelockt. Die Potentiale der "Stadt der Freiräume" sind besonders gut in den ehemaligen VEB Zitza Werken am Rande der Altstadt sichtbar.
Diese wird als Schlüsselstück einer neuen Stadtvernetzung zwischen Bahnhof und Altstadt herausgearbeitet und zur Kunstakademie revitalisiert. Hierbei sorgen niederschwellige Sanierungsmaßnahmen sowie ein behutsamer Umgang mit dem Bestand für eine angemessen Umnutzung des Ortes, ohne den Geist des Ortes zu Verdrängen.