Erich-Mendelsohn-Preis 2023 für Backstein-Architektur

Das neu entstandene, freistehende Einfamilienhaus stellt eine stabile und zugleich dynamische Figur dar, die die Quartiersecke markiert, den Lärm der Straße heraushält und sich durch die großflächige geschlossene Bauweise auf der Nordseite -dem „Rücken“ des Bauwerks- von der gegenüberliegenden Bebauung abgrenzt. Gleichzeitig schafft es durch das Positionieren gezielter, großflächiger Öffnungen zum Garten einen Kontrast und spielt mit den gestalterischen Mitteln, die das gewählte Fassadenmaterial, das Ziegelmauerwerk bereithält. Das Haus, das sich weich abgestuft mit einer edlen Schale aus anthrazitfarbenen Ziegeln und brüniertem Messing darstellt, schafft im Inneren eine großzügige, harmonische Mitte für die Familie. Der warme Kern erschließt sich den Benutzern über eine fein abgestufte Sequenz vom Vorhof über den geschützten Patio, der direkt ins Innere des Gebäudes führt. Das Entree, das als offene Raumskulptur mit versetzt über drei Geschosse reichendem Atrium ausgebildet ist, verbindet alle Räume und Etagen sowohl über die Vertikale als auch horizontal miteinander. Die innenräumliche Systematik, die die Anordnung der Neben- und untergeordnet genutzten Räume entlang des Gebäuderückens vorsieht und die Wohn- und Schlafräume auf die gegenüberliegende Seite nach Süden orientiert, setzt sich über alle Ebenen durch. Während die Obergeschosse den Individualräumen vorbehalten sind, ist das Erdgeschoss durch eine offene Raumsequenz der gemeinschaftlich genutzten Flächen geprägt. Im Untergeschoss befindet sich das Spa, das durch einen großzügigen Tiefhof belichtet wird. In diesem Bereich wird Verwendung des gewählten Dünnformat-Klinker im wilden Verband fortgeführt, wodurch sich die gesamte Bauplastik zu einem zusammenhängenden, figuralen Körper fügt.