Award / Auszeichnung | 06/2010
Architekturpreis Farbe - Struktur - Oberfläche 2010
©Constantin Meyer
Hochwasserpumpwerk
DE-50996 Köln, Grüngürtelstraße
Lobende Erwähnung
Dirk Melzer Landschaftsarchitekt
Landschaftsarchitektur
Architektur
Stadtentwässerungsbetriebe Köln
Bauherren
Pirlet & Partner Ingenieurgesellschaft mbH
Sachverständigenwesen
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Technische Infrastruktur
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 04/2010
Projektbeschreibung
GEBAUTE LANDSCHAFT IN DER AUE
Das Hochwasserpumpwerk liegt am Übergang von Stadt und Landschaft. Die Rheinfassade der Stadt beginnt hier mit einem markanten Auftakt, einem 17-geschossigen Wohnhochhaus. Rückwärtig grenzt das Pumpwerk an einen Auwald des Landschaftsschutzgebietes. Das eigentliche Bauwerk liegt ca.11 Meter unter dem vorhandenen Niveau und nur etwa 4 Meter über der Erde. Es sollte nach Vorstellung der Auslober nicht als Gebäude, sondern als „gebaute Landschaft“ wirken. Dies wurde gelöst, in dem die urbane Rheinseite des Hochwasserpumpwerks mit einer geschwungenen Mauer aus Basalt-Bruchsteinen gefasst wurde, während zum Auwald hin lang gezogene Böschungen mit Waldrändern einen Übergang zur Landschaft bilden. Die Aufsicht des Pumpwerks aus dem benachbarten Hochhaus wurde mit einer intensiven Dachbegrünung abgedeckt.
Die geschwungene Form der Mauer ergibt sich aus der Anforderung, eine möglichst flache, ausladende Rampe zum Befahren des Pumpwerkdaches herzustellen. Die Form „umfließt“ das Ingenieursbauwerk und wird durch stark wechselnde Neigungen, Radien und Höhen der Mauer erzeugt. Die Thematik des „Umfließens“ setzt sich in der Fassadengestaltung des bestehenden Abwasserpumpwerks fort. Der Funktionsbau mit seiner einfachen Backsteinfassade wird in das Gesamtkonzept integriert, indem er mit einer schimmernden perforierten Haut aus Stahlplatten ummantelt wird. Die Aussparungen in den Metallplatten erinnern an das Bild von angeschwemmtem Treibholz, das vor Ort gefunden wurde.
Das Muster entsteht durch die gewellte Anordnung von einzelnen Rechtecken in drei verschiedenen Breiten und gleichen Längen. In einem weiteren Arbeitsschritt wurden die Rechtecke an den Kreuzungspunkten miteinander verschmolzen. Das Muster wurde nicht durch einen Zufallsgenerator generiert, sondern jedes einzelne Rechteck wurde in einem Zeichenprogramm unter gestalterischen, konstruktiven und statischen Gesichtspunkten gesetzt. Im Anschluss erfolgte die Ermittlung des Gesamtumfangs der Fassade, unter der Berücksichtigung von Fugenbreiten und Toleranzen. Danach konnte an der Nahtstelle der Abwicklung das Muster zu einer Endlosschleife vernäht werden.
Die Oberfläche des vorhandenen Funktionsbaus wurde vollständig mit einem dunklen anthrazitfarbenen Anstrich beschichtet, um einen möglichst starken Kontrast zur hellen Farbe der Stahlfassade zu erreichen und dadurch die Struktur der Oberfläche hervorzuheben.
Die Jury des "Architekturpreises Farbe - Struktur - Oberfläche 2010" urteilt:
"Beschränkt auf die Materialien Basalt und Stahl fügt sich die Skulptur perfekt in die Landschaft ein. Der Bruchstein kontrastiert zu der schimmernden Oberfläche des Stahls und erzeugt so ein stukturelles Spannungsfeld der Materialien, das besonders fasziniert."
Zitat der Jury "Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW 2010":
"Das Objekt wird höchsten ästhetischen Ansprüchen gerecht und führt technische Anforderungen und Kunst im öffentlichen Raum zusammen. Es verbindet in gekonnter Weise Architektur und Ingenieurbau. Die liebevolle handwerkliche Ausführung mit einer Schwerlastmauer aus handverlesenen Bruchsteinen zur Wald- und Rheinuferseite ist besonders hervorzuheben. Insgesamt ein Projekt, das über das Thema Architektur weit hinaus geht und sich der Kunst im öffentlichen Raum in beispielhafter Weise nähert."
Projektleitung: Dirk Melzer Landschaftsarchitekt
in Zusammenarbeit mit: v-architekten GmbH
Das Hochwasserpumpwerk liegt am Übergang von Stadt und Landschaft. Die Rheinfassade der Stadt beginnt hier mit einem markanten Auftakt, einem 17-geschossigen Wohnhochhaus. Rückwärtig grenzt das Pumpwerk an einen Auwald des Landschaftsschutzgebietes. Das eigentliche Bauwerk liegt ca.11 Meter unter dem vorhandenen Niveau und nur etwa 4 Meter über der Erde. Es sollte nach Vorstellung der Auslober nicht als Gebäude, sondern als „gebaute Landschaft“ wirken. Dies wurde gelöst, in dem die urbane Rheinseite des Hochwasserpumpwerks mit einer geschwungenen Mauer aus Basalt-Bruchsteinen gefasst wurde, während zum Auwald hin lang gezogene Böschungen mit Waldrändern einen Übergang zur Landschaft bilden. Die Aufsicht des Pumpwerks aus dem benachbarten Hochhaus wurde mit einer intensiven Dachbegrünung abgedeckt.
Die geschwungene Form der Mauer ergibt sich aus der Anforderung, eine möglichst flache, ausladende Rampe zum Befahren des Pumpwerkdaches herzustellen. Die Form „umfließt“ das Ingenieursbauwerk und wird durch stark wechselnde Neigungen, Radien und Höhen der Mauer erzeugt. Die Thematik des „Umfließens“ setzt sich in der Fassadengestaltung des bestehenden Abwasserpumpwerks fort. Der Funktionsbau mit seiner einfachen Backsteinfassade wird in das Gesamtkonzept integriert, indem er mit einer schimmernden perforierten Haut aus Stahlplatten ummantelt wird. Die Aussparungen in den Metallplatten erinnern an das Bild von angeschwemmtem Treibholz, das vor Ort gefunden wurde.
Das Muster entsteht durch die gewellte Anordnung von einzelnen Rechtecken in drei verschiedenen Breiten und gleichen Längen. In einem weiteren Arbeitsschritt wurden die Rechtecke an den Kreuzungspunkten miteinander verschmolzen. Das Muster wurde nicht durch einen Zufallsgenerator generiert, sondern jedes einzelne Rechteck wurde in einem Zeichenprogramm unter gestalterischen, konstruktiven und statischen Gesichtspunkten gesetzt. Im Anschluss erfolgte die Ermittlung des Gesamtumfangs der Fassade, unter der Berücksichtigung von Fugenbreiten und Toleranzen. Danach konnte an der Nahtstelle der Abwicklung das Muster zu einer Endlosschleife vernäht werden.
Die Oberfläche des vorhandenen Funktionsbaus wurde vollständig mit einem dunklen anthrazitfarbenen Anstrich beschichtet, um einen möglichst starken Kontrast zur hellen Farbe der Stahlfassade zu erreichen und dadurch die Struktur der Oberfläche hervorzuheben.
Die Jury des "Architekturpreises Farbe - Struktur - Oberfläche 2010" urteilt:
"Beschränkt auf die Materialien Basalt und Stahl fügt sich die Skulptur perfekt in die Landschaft ein. Der Bruchstein kontrastiert zu der schimmernden Oberfläche des Stahls und erzeugt so ein stukturelles Spannungsfeld der Materialien, das besonders fasziniert."
Zitat der Jury "Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW 2010":
"Das Objekt wird höchsten ästhetischen Ansprüchen gerecht und führt technische Anforderungen und Kunst im öffentlichen Raum zusammen. Es verbindet in gekonnter Weise Architektur und Ingenieurbau. Die liebevolle handwerkliche Ausführung mit einer Schwerlastmauer aus handverlesenen Bruchsteinen zur Wald- und Rheinuferseite ist besonders hervorzuheben. Insgesamt ein Projekt, das über das Thema Architektur weit hinaus geht und sich der Kunst im öffentlichen Raum in beispielhafter Weise nähert."
Projektleitung: Dirk Melzer Landschaftsarchitekt
in Zusammenarbeit mit: v-architekten GmbH
©Foto: Constantin Meyer
©Constantin Meyer
©Constantin Meyer
©Constantin Meyer
©v-architekten
©v-architekten
©v-architekten