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Award / Auszeichnung | 08/2023

Auszeichnung Gutes Bauen 2023

Wohn- und Gewerbehäuser Erlenmatt Ost

CH-4058 Basel, Goldbachweg 12/14

Auszeichnung

Stiftung Abendrot

Bauherren

Abraha + Achermann

Architektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Tragwerksplanung

Raumanzug GmbH

TGA-Fachplanung

Mettler+Partner AG

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Zwei unkonventionelle Häuser für Wohnen und Arbeiten entstehen gegenüber einem historischen Getreidesilo der Deutschen Bahn auf dem Erlenmatt Areal in Basel. Ausgehend von den Gebäudefiguren des Gestaltungsplans schafft ein System aus Schotten eine gleichwohl einfache wie stringente Wohntypologie, welche eine Vielzahl an Bespielungsmöglichkeiten zulässt. Die Wohneinheiten sind als Duplex, Triplex und im extremsten Fall viergeschossige Typen ausgebildet, und werden jeweils über zweigeschossige Lauben erschlossen. Die Stapelung innerhalb einer Einheit mittels wohnungsinternen Wendeltreppen erlaubt eine räumliche Zonierung ohne Zimmerwände; gleichzeitig kann die typische Einsicht- und Belichtungsproblematik einer Laubenerschliessung entspannt umgangen werden. So entstehen unkonventionelle Wohnformen in der Vertikalen, ein offenes Wohnen, Räume welche individuell angeeignet und bespielt werden können. Soziale Räume wie ein überhohes Kaminzimmer sowie gemeinschaftliche Dachterrassen kontrastieren und ergänzen die sehr einfach und kostenbewusst ausgebauten Wohnungen. Auf konstruktiver Ebene arbeitet das Projekt mit minimal möglichen Bauteildimensionen und gänzlich ohne Deckeneinlagen. Die Leitungen werden Aufputz geführt, sämtliche Bestandteile des Hauses sind weitgehend entflechtet. Eine hinterlüftete Holzfassade wird im Innenraum als Möbel artikuliert. So versucht der Entwurf einen eigenständigen und radikaleren Beitrag zum etwas inflationären Begriff der Nachhaltigkeit.

Beurteilung durch das Preisgericht

In der Assemblage der verschiedenen Bauten des Gestaltungsplanes Erlenmatt Ost stechen die Gebäude von Abraha Achermann zuerst durch ihre filigran gestalteten Fassaden mit Lauben und Balkonen in Fertigbetonelementen heraus. Es ist erstaunlich, wie abwechslungsreich und lebendig die an sich einfache Baustruktur der Häuser im Äusseren in Erscheinung tritt. Auch im Inneren wird im Rahmen einer konsequenten Schottenstruktur meisterhaft räumlicher Reichtum geschaffen. Mit Wendeltreppen und überhohen Zimmern entwickeln sich die grösseren Wohnungen in der Vertikalen. Ergänzt mit gemeinschaftlichen Nutzungen wie Gästezimmern und Dachterrassen, gewinnen auch kleinere Wohnungen an Flexibilität. Die Reduktion auf wenige, aber dauerhafte Materialien und die sorgfältige Detaillierung mit offen geführten Installationen schaffen eine schlichte Wohnatmosphäre. Hier wird manifest, dass wahrer Luxus nicht in der Anzahl Quadratmeter liegt, sondern in der Raffinesse der Grundrisse, der Schlichtheit der Detaillierung und der Intelligenz des Genossenschaftlichen.