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Award / Auszeichnung | 06/2024

Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024

Ansicht Südwest, Areal am Kronenrain

Ansicht Südwest, Areal am Kronenrain

Areal am Kronenrain

DE-79395 Neuenburg am Rhein, Am Kronenrain

Anerkennung | Kategorie: Infrastruktur- und Ingenieurbau

MONO Architekten

Architektur

WTM Engineers

Bauingenieurwesen, Bauphysik, Tragwerksplanung

wh-p Ingenieure

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum; Städtebauliche Projekte; Türme, Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 03/2023

Projektbeschreibung

Im Rahmen der Landesgartenschau 2022 ergab sich für die Gemeinde Neuenburg am Rhein die Gelegenheit, innerstädtische Flächen neu zu ordnen. Dabei spielte das zwischen Stadtkern und dem für die Gartenschau umgestalteten ‚Stadtpark am Wuhrloch’ gelegene Areal ‚Am Kronenrain’ eine ganz wesentliche Rolle. Bisher bot sich an dieser Stelle eine unbefriedigende stadträumliche Situation mit kaum nutzbarer Restfläche, geprägt von einem Höhenunterschied von etwas mehr als neun Metern.

Entstanden ist ein markantes Ensemble aus Parkhaus, Stadtbalkon, Brücke und Turm, das die Lücke schließt und als Bindeglied zwischen Grünanlage und Stadtkern dient. Gleichzeitig wurde ein prägnanter Stadteingang geschaffen: Der Turm kündigt sich schon von Weitem an und bildet mit dem gegenüberliegenden Parkhaus einen spannungsvollen Dialog. Im Zusammenspiel mit dem verbindenden Brückenbauwerk entsteht ein eindeutiges Wiedererkennungszeichen. Die hinter dem Parkhaus aufgefüllten Flächen bilden den Sockel für den neuen Stadtbalkon – den Münsterplatz. Von hier aus gelangt man über die Zähringerbrücke zum Bertholdturm und über die vertikale Erschließung weiter nach unten zum Wuhrlochpark sowie zum Rhein. Neben dem Zugang zum Park bietet der Turm eine Aussichtsplattform mit Blick auf die malerische Landschaft.

Das Parkgebäude ist als dreigeschossige Großgarage mit 231 Stellplätzen ausgebildet. Der ausgewogene Öffnungsanteil der Fassade versorgt das Innere mit Tageslicht und ermöglicht ein natürliches Lüftungskonzept. Dank der zentralen Lage können die innerstädtischen Flächen vom Autoverkehr entlastet werden. Auf dem Parkhausdach wurde der Münsterplatz angelegt, auf dem die bisher unvermittelt abbrechenden Straßenführungen in einer wohlproportionierten Platzsituation münden. Durch die neue westliche Kante findet der Stadtgrundriss einen harmonischen Abschluss. Hier ist zu einem späteren Zeitpunkt zudem die Nachverdichtung mit kleinteiliger Parzellierung und Mischnutzung geplant.

Der rund 36 Meter hohe Turm steht auf einem nahezu quadratischen Grundriss. Der im Kern verlaufende Aufzug endet mit einem letzten Halt unterhalb der Aussichtsplattform. Über die Treppe gelangt man schließlich nach ganz oben. Von hier aus erschließen sich den Besucher*innen die räumlichen Bezüge in einem 360° Panoramablick. In Zukunft soll die Zähringerbrücke als Rampe bis auf das Niveau des Parks nach unten geführt werden, womit zusätzlich zum Aufzug – der auch für Fahrräder dimensioniert ist – eine weitere barrierefreie Anbindung geschaffen wird.

Der Einsatz von langlebigen, robusten Materialien wie Stampfbeton und Cortenstahl schafft alle Voraussetzungen für ein Ensemble, das für die Zukunft angelegt ist. Prägendes Element sind die perforierten Fassaden, die – inspiriert von dem in dieser Gegend traditionell verwendeten roten Sandstein und der ehemals an dieser Stelle verlaufenden Uferkante des Rheins – einheitlich aus sedimentären Schichten in Rot eingefärbtem Stampfbeton hergestellt wurden. Hierbei handelt es sich um eine urtümliche, handwerklich geprägte Bauweise, bei der ein erdfeuchtes Gemisch lagenweise verdichtet wird. Ähnlich wie bei der Entstehung von natürlichen Sedimentschichten entsteht so ein vielschichtiges Fassadenbild, das den schlichten, robusten Charakter der Bauwerke betont.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Areal am Kronenrain in Neuenburg am Rhein beeindruckt durch seine innovative Gestaltung und seine vielfältige Funktion als Bindeglied zwischen verschiedenen städtischen Bereichen. Das Ensemble schafft nicht nur eine Verbindung zwischen Stadtzentrum und Landschaft, sondern auch eine ansprechende architektonische Kulisse.

Das Projekt zeigt ein tiefes Verständnis für die Geschichte und topografischen Gegebenheiten der Stadt Neuenburg. Die Integration des Parkhauses in den Hang und die Nutzung der ehemaligen Stadtmauer als gestalterisches Element verleihen dem Ensemble eine einzigartige Ästhetik, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt.

Das Parkhaus bietet sowohl ausreichend Stellplätze für Besucher und Bewohner der Stadt, als auch einen öffentlichen Platz auf dem Dach, der als Treffpunkt und Veranstaltungsort genutzt werden kann. Der Turm dient nicht nur der Erschließung, sondern darüber hinaus auch als Aussichtsplattform mit einem atemberaubenden Panoramablick über die Landschaft.

Die Verwendung von langlebigen Materialien wie Stampfbeton und Cortenstahl sowie das durchdachte Licht- und Belüftungskonzept zeugen von einem nachhaltigen und zukunftsorientierten Ansatz. Die barrierefreie Anbindung an den Münsterplatz und den Wuhrlochpark ermöglicht es allen Bevölkerungsgruppen, die öffentlichen Räume gleichermaßen zu genießen.

Damit ist das Areal am Kronenrain ein her
Luftbild Ansicht West, Neuenburg am Rhein

Luftbild Ansicht West, Neuenburg am Rhein

Ansicht West, Parkhaus am Rheintor

Ansicht West, Parkhaus am Rheintor

Parkebene 3, Parkhaus am Rheintor

Parkebene 3, Parkhaus am Rheintor

Blick Richtung Schwarzwald, Bertholdturm

Blick Richtung Schwarzwald, Bertholdturm

Blick aus dem Wuhrlochpark, Bertholdturm

Blick aus dem Wuhrlochpark, Bertholdturm

Zähringerbrücke und Bertholdturm

Zähringerbrücke und Bertholdturm

Detail Zähringerbrücke

Detail Zähringerbrücke

Detail Fassade, Bertholdturm

Detail Fassade, Bertholdturm

Detail Treppe, Bertholdturm

Detail Treppe, Bertholdturm

Aussichtsplateau, Bertholdturm

Aussichtsplateau, Bertholdturm