DAM Preis für Architektur in Deutschland 2024

Der Spreepark Berlin hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich und kehrt bald als neuer grüner Freiraum für alle Bürger und Bürgerinnen zurück. Im Rahmen einer künstlerischen Forschung wurde modulorbeat beauftragt, die Potentiale des ehemaligen Schnellrestaurants des einzigen Freizeitparks der DDR herauszuarbeiten. Dabei diente die »Blaue Stunde« als Metapher für die Transformation und Veränderung. Der Entwurf nutzt den Bestand der Mero-Halle als Ausgangspunkt und Ressource für die Entwicklung eines neuen hybriden Orts. Das bestehende Tragwerk wurde als Teil der Sicherungsmaßnahmen des Parks mit einen enzianblauen Korrosionsschutz beschichtet. Neue Bänke laden zum Verweilen, Zuschauen und -hören ein. Teilüberdachungen schützen vor Regen oder Hitze, verändern aber auch den Blick in den Himmel und spielen mit Licht und Schatten. Vorhangelemente bilden einzelne Sektionen innerhalb der Halleund thematisieren zugleich die Grenze zwischen innen und außen. Vorhandene Schächte und Perforationen in der bestehenden Bodenplatte nehmen Pflanzen auf und bilden einen Hybrid zwischen Struktur und Natur. Die Interventionen schaffen einen räumlichen Rahmen, der unterschiedliche Programmnutzungen zulässt und einen Dialog zwischen Raum und Nutzung herstellt. Die »Blaue Stunde« ist ein Potentialraum, der als Gastgeber fungiert und neue Möglichkeiten der Begegnung bietet. Die zunächst temporäre Installation wird nun nach einem erfolgreichen Testbetrieb zum dauerhaften Teil des neuen Spreeparks.