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Award / Auszeichnung | 07/2023

Vorarlberger Holzbaupreis 2023

MFH Hof 30

AT-6867 Schwarzenberg, Hof 30

Sonderpreis | Kategorie: Kluges Bauen mit Holz-Plus

zumtobel.architektur

Architektur

Gerhard Berchtold Zimmerei GmbH

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 06/2022

Projektbeschreibung

Am Ortseingang von Schwarzenberg ist der Bau des MFH "Hof 30" situiert, am selben Ort, an dem schon der Vorgängerbau stand. Auf Grund der schlechten Bausubstanz, war eine wirtsch. Adaptierung nicht möglich. Außenräumlich fügt sich der neue Solitär, in seiner Ausformung ähnlich dem Bestand, gut in die räumliche Struktur des Dorfes ein. Das alte Haus, in dem ein Gasthaus und eine Zimmerei untergebracht waren, wurde abgetragen und ein Neubau mit gewerblicher Fläche im EG, gesamt 11 Wohnungen im 1. und 2. OG sowie 2 Loftwohnungen im DG errichtet. Das Haus wurde im trad. "Bregenzerwälder-Baustil", nach ökol. Aspekten als Wertvollholzhaus gebaut. Das gesamte Holz wurde aus der Region verwendet, gedämmt wurde mit einer Holzfaserdämmung, die Energieerzeugung erfolgt mittels PV-Anlage am Dach.

Beurteilung durch das Preisgericht

Wenn wir das kluge Bauen mit Holz – Plus rein aus Sicht des Holzbaues sehen, dann ist gegenwärtig das Wertvollholzhaus das beste Vorbild aus Vorarlberg, vielleicht sogar darüber hinaus. Es besteht fast zur Gänze aus Holz. Aufgebaut aus ganzen luftgetrockneten und ungehobelten Balken in traditioneller Strickbauweise. Lediglich mit Holzdübel und fremder Feder versehen, bleibt die Wandkonstruktion ohne Schrauben stabil in alle Richtungen. Und das inklusive Holzkern, denn für die Balken wird der gesamte Holzquerschnitt verwendet, und damit der Rohstoff Holz maximal ausgenützt. Üblicherweise werden die benötigten Holzquerschnitte um den Holzkern angeordnet und geschnitten, dabei wird das Kernholz entfernt. Eingepackt in einer Holzfaserdämmung und umhüllt von einer hinterlüfteten Holzfassade erreicht die Außenwand des Wertvollholzhauses sehr gute Dämmwerte, die dem Standard von Niedrigenergiehäusern entsprechen. Dabei beachtenswert ist der geringe Energieverbrauch für die Herstellung der gedämmten Außenwand sowie die enorme CO2-Speicherung und positive Auswirkung auf das Klima. Dies gelingt nur aufgrund der Verwendung von regionalem Holz. Jeder verbaute Balken und jedes Brett stammen aus einem Wald im Umkreis von 30 km von Schwarzenberg, wo das Holz gesägt, getrocknet und weiterverarbeitet wird. Das Wertvollholzhaus ist nicht nur in der Anwendung des regionalen und nachwachsenden Rohstoffes Holz besonders klug. Es ist auch für seine Wiederverwendung komplett rückbaubar konzipiert. Jeder einzelne Balken kann ausgebaut und als ganzer Balken wieder eingesetzt werden. Die für die Dämmung und Fassade eingesetzten Materialien, welche lediglich Holzfaserdämmplatten, Windpapier und Holz für Lattung und Schirm sind, können sortenrein getrennt und weitergenutzt werden. Das Wertvollholzhaus ist so erbaut, dass es wahrscheinlich 200 Jahre am gleichen Ort verweilen kann, ohne an Substanz und Wohnqualität zu verlieren. Oder es kann am Ende seiner Nutzungsdauer rückgebaut und an anderer Stelle in seiner ganzen Größe wieder aufgebaut werden. So kann Kreislaufwirtschaft im Holzbau aussehen. Das ist für uns kluges Bauen NUR mit Holz – PLUS!