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Award / Auszeichnung | 06/2024

Deutscher Naturstein-Preis 2024

Ansicht Ost - Haupteingang

Ansicht Ost - Haupteingang

Kriminaltechnisches Institut des LKA Sachsen

DE-01129 Dresden

Gewinner | Kategorie B: Fassaden und Bauwerke mit massivem Naturstein

Preisgeld: 2.500 EUR

heinlewischer

Architektur

Freistaat Sachsen

Bauherren

Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser

Hersteller

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    12.425m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 08/2022

Projektbeschreibung

Akribische Spurensuche im strengen Raster
Hinter der sauber gefügten Sandsteinfassade des neuen Kriminaltechnischen Instituts des LKA Sachsen werten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Spuren aus und sichern Beweise für Polizei, Gerichte und Staatsanwaltschaften. Mit ihren nachhaltigen Eigenschaften hat die Fassade aus regional abgebautem Naturstein wesentlich zum Erreichen des Projektziels eines Nachhaltigkeitszertifikates nach BNB im Standard Gold beigetragen: Im Mai 2023 hat der Neubau diese Auszeichnung als dritter Laborneubau in Deutschland erhalten.

Dem stark fragmentierten, heterogenen Umfeld setzt der Entwurf klare Kanten und räumliche Bezüge entgegen. Der annähernd quadratische Grundriss entwickelt sich um einen zentralen Innenhof, dessen Längsseiten von Laborzonen flankiert werden, die in ihrer Raumtiefe flexibel und anpassungsfähig sind. Die klare Gebäudestruktur spiegelt sich auch in der streng gerasterten Fassade wider: Nach außen selbstbewusst und kraftvoll wirkend, erzeugt der Bau nach innen eine schützende und gleichzeitig offen-kommunikative Atmosphäre.

Für den Neubau mit einer Fassadenfläche von 3.200 m² wurde der Mainsandstein weiß-grau als Vormauerschale, lediglich im Bereich der Fensterbrüstungen und der Blindfenster als vorgehängte, hinterlüftete Fassade, eingesetzt. Die Entwässerung der Fensterbänke erfolgt über innenliegende Entwässerungsrinnen.

Eine Besonderheit stellt das Kunstwerk „Spurensucher“ der Künstlerinnen Birgit Nadrau und Annie Kuschel dar. Die Arbeit macht Dinge aus dem Alltag und dem Umfeld der Institutsangehörigen sichtbar, die vorher unauffällig, gar unsichtbar waren und lässt sie durch ihren neu gewonnenen Ausdruck eine eigene, ganz individuelle Geschichte erzählen. Für die Umsetzung wurden 44 Motive der Künstlerinnen dreidimensional gescannt, mit dem Roboter in das Fassadenmaterial Mainsandstein in erhabener Ausführung gefräst und schließlich als Reliefsteine im Mauerverband im Eingangsbereich des Neubaus montiert.

Team
Jens Krauße (verantwortlicher Partner), Steffen Thombansen (Projektleitung), Sophia Hering, Norbert Mayer, Rico Moschke, Armin Pommerencke, Cora Schöneich, Monique Schott, Claudia Tümmler, Christian Werner

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau des kriminaltechnischen Instituts des LKA Sachsen in Dresden ist als kompakter Solitärbaukörper in die Bestandsbebauung der weiteren LKA- Gebäude eingebunden. Die Körnigkeit des neuen Bauvolumens in Relation zu seiner Umgebung wirkt stimmig, die Ausrichtung und Orientierung an den angrenzen Gebäudezeilen ist logisch gewählt. Der eher introvertierte Baukörper mit großzügigem, gestaffeltem Innenhof schafft durch sein monolithisches Erscheinungsbild nach außen einen signifikanten Auftritt und eine starke Präsenz auf dem Areal des LKA. Klare und strenge Strukturen, sowohl im Inneren als auch in der dem Grundrissraster folgenden Fassade verleihen dem Neubau eine angenehme Ruhe, ohne dabei mono- ton zu wirken. Abwechslungsreich gliedern senkrechte Lisenen und zurückliegende Fensterbrüstungen und Blindelemente das homogene Erscheinungsbild des Baukör- pers. Der gewählte grau-weiße Mainsand- stein als Fassadenmaterial unterstützt durch sein leicht changierendes Äußeres die Geradlinigkeit des Entwurfs. Die in großen Teilen vorgemauerte Natursteinfassade wird im Erdgeschoss durch die Beteiligung der Künstlerinnen Birgit Nadrau und Annie Kuschel zum Kunstwerk. Als Besonderheit haben die beiden Künstle- rinnen Objekte aus Alltag und Umgebung des kriminaltechnischen Instituts als Relief im Material abgebildet. Die so entstandenen, dreidimensionalen, ungeordneten Oberflächen brechen die Strenge der übrigen Fassade auf angenehme Weise auf. Insgesamt ein überzeugender Entwurf. Herzlichen Glückwunsch an das Architekturbüro heinlewischer zur Auszeichnung als Kategoriesieger!
Ansicht Süd-Ost

Ansicht Süd-Ost

Ansicht Nord-Ost

Ansicht Nord-Ost

Innenhof

Innenhof

Kommunikationszone

Kommunikationszone

Labor Spurensicherung

Labor Spurensicherung

Beschusslabor

Beschusslabor

Messraum dunkel

Messraum dunkel

Kunstwerk "Spurensucher" von Birgit Nadrau und Annie Kuschel

Kunstwerk "Spurensucher" von Birgit Nadrau und Annie Kuschel