Award / Auszeichnung | 03/2024
Sächsischer Landespreis Stadtquartier mit Zukunft
©Lichtwerke_Design
Pressefoto_Preistraeger_Landespreis_Stadtquartier_Floeha
Alte Baumwolle – Neue Mitte Flöha
Landespreis
Preisgeld: 10.000 EUR
Bauherren
Ticoncept Bauprojektentwicklungs- und Vertriebs GmbH
Projektentwicklung
KONZEPTBAU Bauträger und Internationale Immobilien GmbH
Projektentwicklung
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Städtebauliche Projekte
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
In Vorbereitung
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Termine:
Beurteilung durch das Preisgericht
Das industrielle Erbe im Chemnitzer Raum stellt insbesondere kleine und mittelgroße Kommunen bis heute vor große Herausforderungen im Umgang mit Industriebrachen und denkmalwürdigem Bestand. Mit der Transformation der alten Baumwollspinnerei zur ‚Neuen Mitte Flöha‘“ praktiziert die Stadt Flöha in beeindruckender und beispielloser Weise bereits über Jahrzehnte eine nachhaltige und identitätsstiftende Umbaukultur. Aufgrund ihrer Geschichte als junge und schnell gewachsene Industriegemeinde besitzt die Stadt kein historisch gewachsenes Zentrum. Die kommunalen Verantwortlichen erkannten in der Baumwollspinnerei frühzeitig die Chance auf eine neue Ortsmitte und erwarben das Areal vor über 20 Jahren entgegen herkömmlicher Praktiken. Die räumliche Nähe zum Bahnhof und die zentrale Lage innerhalb des Stadtkörpers begünstigen die Transformation der Industriebrache zu einem zentralen und gemischt genutzten Quartier. Die vorgefundene Nutzungsmischung aus Nahversorger, Stadtbibliothek, Rathaus, Kita, Vereinsräumen und Wohnen überzeugt und belebt das noch im Bau befindliche Areal schon jetzt durchgängig. Insbesondere die Wohnungen im Industriedenkmal ergänzen auf sinnvolle Weise das Wohnangebot im ländlichen Raum, bspw. für potenzielle Rückkehrer. Die öffentlichen Räume befinden sich derzeit noch in der Umsetzung, lassen aber auf eine vielfältige Benutzung und Aufenthaltsqualität nach Fertigstellung schließen. Der durchgängig sensible Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand und die hohe architektonische Qualität der Umbauten zeugen von dem Streben der Gemeinde, ihr baukulturelles Erbe zu bewahren und für zukünftige Nutzungen zu ertüchtigen. Das Preisgericht würdigt daher neben der architektonischen und städtebaulichen Qualität insbesondere auch den Mut und die Risikobereitschaft der Kommune, sich diesem langfristigen Wagnis anzunehmen. Insgesamt überzeugt der innovative transformative Ansatz auf den verschiedenen Maßstabsebenen von Gesamtstadt, Quartier und Architektur.