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Award / Auszeichnung | 10/2023

Arc Award 2023

Schulanlage Röhrliberg

CH-6330 Cham

Sieger Kategorie Transformation

Baumgartner Loewe Architekten AG

Architektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

BWS Bauphysik AG

Bauphysik

Widmer Partner Baurealisation Zug AG

Bauingenieurwesen, Projektsteuerung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 04/2021

Beurteilung durch das Preisgericht

Laudatio Dominique Salathé
Die Schulanlage Röhrliberg am Ortsrand von Cham wurde in den 1970er-Jahren nach Plänen des Architekten Josef Stöckli errichtet und mehrfach erweitert. 2013 gewannen Marcel Baumgartner Architekten aus Zürich den Wettbewerb für die Sanierung und Erweiterung des Schulhauses, die 2021 fertiggestellt wurde. Noch während der Arbeiten wurde die Schule ins Inventar schutzwürdiger Bauten aufgenommen.
Schüler*innen und Besuchende gelangen zuerst auf einen zentralen Pausenbereich, der sich zwischen Turnhalle und Klassentrakt aufspannt; dort ist die die Kraft der ursprünglichen Anlage unmittelbar spürbar. Der feine Umgang, die sanft ondulierte Topografie des
Aussenraums und die prägnante Materialität des warmen, roten Backsteins bestimmen die Wahrnehmung.
Es fällt schwer, Alt und Neu zu unterscheiden. Erst bei genauer Betrachtung werden kleine Unterschiede und feine Brüche sichtbar: eine leicht andersartige Oberfläche, eine feine Fuge, ein neues strukturelles Element. Die Eingriffe wurden aus den Regeln des Bestands heraus entwickelt und führen ihn subtil und sanft weiter. Jeweils zwei Klassenzimmer liegen als Cluster an einem grosszügigen Verteilraum angeordnet. Hier wurde jeweils wie selbstverständlich ein drittes ergänzt. Sowohl der Klassentrakt als auch der zweite Trakt – mit Sporthalle und Aula – wurden aufgestockt. Dort wurde den Garderoben eine neue Bibliothek aufgesetzt. Dass alles räumlich und funktional schlüssig erscheint, ist einem stringenten Konzept zu verdanken, das in der kritischen Reflexion des Bestands verwurzelt ist.
Mit der Erweiterung der Schulanlage ist es den Architekt*innen gelungen, den hochwertigen Altbau zu stärken und ihn räumlich, strukturell aber auch atmosphärisch weiterzuentwickeln. Hervorzuheben ist dabei nicht nur die räumliche Sorgfalt, sondern auch die konstruktive Durchbildung. Die Jury gratuliert zu diesem mutigen und zeitgemässen Umgang mit dem Bestand, der angenehm und uneitel wirkt und entspannt die Geschichte des Hauses weiterschreibt.