Award / Auszeichnung | 03/2024
6. Rosenheimer Holzbaupreis 2024
©David Schreyer
HTL Bau und Design Innsbruck
AT-6026 Innsbruck, Trenkwalderstraße 2
1. Preis | Kategorie: Öffentlicher Bau/Gewerbe
Architektur
BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.h.
Bauherren
TGA-Fachplanung
Neutral Techn. Büro Ing. Obwieser Ges.m.b.H.
TGA-Fachplanung
Brandschutzplanung
Bauphysik
DI Alfred R. Brunnsteiner ZT-GmbH
Tragwerksplanung
AIS Bau & Projektmanagement GmbH
Projektsteuerung
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Schulen
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 01/2020
Fertigstellung: 01/2021
Projektbeschreibung
Die HTL Bau und Design stieß bereits an ihre Kapazitätsgrenzen. Also wurde das Dach des Siebzigerjahre-Schulgebäudes kurzerhand zum Grundstück erklärt und mit einer schwarzen Box aufgestockt. Das Raumerlebnis, sobald man sich durch die Zeitkapsel des alten Stiegenhauses ins fünfte Geschoß hochgearbeitet hat, ist ein luftig leichtes, von Licht und Luft durchflutetes. Über dem umlaufenden Fensterband entfaltet sich ein bis zu sechs Meter hoher Holzleichtbau aus Weißtanne mit einem sinnlichen, weich dahinwogenden Sheddach. Eingespeist wird die Energie über einen neu geschaffenen Fernwärme-Anschluss, der die bisherige Ölheizung ersetzt. Die Lüftungsanlage sorgt für beste Lernluft, dank automatischer nächtlicher Fensterlüftung starten die Maturant:innen auch im Sommer mit kühlem Kopf in den Schultag.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das zeitgemäße Thema der Nachverdichtung wird mit dem eingeschossigen, kompakten Erweiterungsbau als klar ablesbare Aufstockung gestalterisch und konzeptionell sehr gut gelöst. Das komplett umlaufende Fensterband trennt dabei die dunkel verschalte Dach- konstruktionsebene mit einer konsequenten Glasfuge von dem hellen Bestandsbaukörper. Die Möglichkeiten der Belichtung über die Dachfläche werden atmosphärisch sehr gelungen mit einer Sheddachkonstruktion gelöst. Die weiß lasierten Holzoberflächen leiten dabei das Licht weit ins Innere des tiefen Gebäudes. Besonders hervorzuheben ist die Fortführung auch in die unteren Ebenen des Bestandsbaukörpers durch die geschickte Kombination von nicht begehbarem Glasboden in Verbindung mit einem großformatigen Sitzmöbel. Die geschwungene Lamellenverkleidung der Dachuntersicht steht in wohltuendem Kontrast zu den klar und flächig gegliederten In- nenraumbereichen. Die fein abgestimmte Farb- und Materialwahl führt in Verbindung mit konsequenter Linienführung und sauberer Detaillierung zu einem hellen und lichtdurchfluteten Ateliercharakter mit hoher Transparenz. In Verbindung mit den zwischen den Unterrichtsräumen angeordneten verschiedenen Aufenthaltszonen wird eine zeitgemäße Lernumgebung mit hoher räumlicher Qua- lität geschaffen, die eine Vielzahl von Blickbezügen auch in den Außenraum ermöglicht.
©David Schreyer