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Award / Auszeichnung | 05/2024

Architekturpreis der Architektenkammer Thüringen 2024

Hoferweiterung "Stummer Diener"

Hoferweiterung "Stummer Diener"

Historisches Rathaus Weimar

DE-99423 Weimar, Markt 1

Anerkennung

Architekturbüro Dr. Krause + Pfohl

Architektur

gildehaus.partner architekten

Architektur

atelier freiraum

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Ihle Landschaftsarchitekten GbR

Landschaftsarchitektur

Stadt Weimar

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Staatliche und kommunale Bauten

  • Projektgröße:

    2.850m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2019
    Fertigstellung: 06/2022

Projektbeschreibung

Das Rathaus Weimar gehört zu den ersten neogotischen Rathausbauten in Deutschland, erbaut in den Jahren 1838-1841 nach einem Entwurf von Heinrich Heß. Fast 160 Jahre wurde es ohne um-fassende Sanierungsmaßnahmen genutzt.

Der Entwurf der Arge Rathaus erfüllt die detaillierten Vorgaben der Denkmalpflege: Erhalt und Fokussierung auf bauzeitliche Raumstrukturen; konservierende Sicherung von Bauteilen; Wiederherstellung des bauzeitlichen Eingangs und der hellen Fassade.

Das Podest unter dem Altan wurde saniert und mit Rampe und Treppen ergänzt. Somit ist ein barrierefreier Zugang über den Haupteingang erstmals möglich.

Der neogotische Baukörper erhält seine ursprüngliche hellgeschlemmte Fassadengestaltung zurück. Das Mauerwerk bleibt steinsichtig und wurde mit einem Mörtelverstrich in der Farbe des gereinigten Natursteins versehen.

Auf der Hofseite des Gebäudes wurden nachträgliche Anbauten abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Der schmale Anbau, ein„stummen Diener“, ist in wärmegedämmter Ziegelbauweise auf einer Pfahlgründung errichtet. Er bietet Raum für die notwendige Fluchttreppe, den barrierefreien Aufzug, haustechnische Anlagen, Technik- und Sanitärräume und Teeküchen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit der Sanierung des Rathauses in Weimar ist der im Lauf der Zeit ergraute neogotische Baukörper am Markt durch
seine gereinigte und hellgeschlemmte Fassade wieder in alter Frische in Erscheinung getreten.
Der „stumme Diener“, ein geschickt platzierter hofseitiger, schmaler neuer Anbau bietet Raum für die notwendige
Fluchttreppe, den barrierefreien Aufzug, haustechnische Anlagen, Technik- und Sanitärräume sowie Teeküchen. Die
Auffrischung erfolgte auch durch die Wiedergewinnung bauzeitlicher Raumstrukturen, Bauteile und polychromer
Farbfassungen. Moderne Bauteile, wie zum Beispiel die Leuchten, wurden behutsam ergänzt und bilden einen
angenehmen Kontrast. Durch das Entfernen nachträglicher Einbauten wurde das Erleben des historischen
Raumgefüges und seiner Details gestärkt. Die historischen Bauteile sind respektvoll „in Szene“ gesetzt, ohne
vordergründig zu sein. Die Ergänzungen erfolgten schlicht, in reduzierter, aktueller Formsprache und erzeugen einen
angenehmen Eindruck. Die eingeschränkten Möglichkeiten zur Verbesserung der Energiebilanz wurden voll ausgenutzt.
Das Erscheinungsbild wirkt aufgeräumt, freundlich und hell und vermittelt was man von einem Rathaus erwartet: ohne
Barrieren, offen für alle, für Einblicke in die Geschichte von Haus und Stadt – und gewappnet für die Zukunft.
Treppenhaus im "Stummen Diener"

Treppenhaus im "Stummen Diener"

Interne Wendeltreppe

Interne Wendeltreppe

Historischer Saal

Historischer Saal

Foyer Empfang

Foyer Empfang

Historisches Treppenhaus

Historisches Treppenhaus

Fassade zum Marktplatz

Fassade zum Marktplatz