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Award / Auszeichnung | 06/2024

Holzbaupreis Rheinland-Pfalz 2024

Ansicht West

Ansicht West

Zweifeld-Sporthallen Trier-West und Feyen

DE-54294 Trier

Anerkennung | Kategorie: Holzbauten Allgemein

MGF Architekten GmbH

Architektur

Paul + Gampe + Partner GmbH

Bauingenieurwesen, TGA-Fachplanung

Stadt Trier

Bauherren

merz kley partner

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

merz kley partner

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    2.090m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2017
    Fertigstellung: 05/2021

Projektbeschreibung

Auf den Bezirkssportanlagen Trier-West und Feyen im Süden Triers sollten zwei Zweifeldsporthallen ersetzt werden. Der Wettbewerb forderte die Entwicklung eines Baukastenprinzip mit einem einheitlichen Planungs- und Bauprinzip, wobei eine konventionelle Bauweise gewünscht war. Das architektonische Konzept sollte in angepasster Form grundsätzlich auch auf Ein- und Dreifeldhallen anwendbar sein, um Synergieeffekte im Planen und Bauen zu realisieren.
Der modulare Baukasten baut auf die Addition der Grundelemente Halle und Nebenräume. Die Entscheidung zur Trennung von Hallen- und Nebenraumkonstruktion und der eingeschossigen Bauweise ermöglicht die Addition von zusätzlichen Umkleidebereichen oder das Weglassen von Räumen beispielsweise bei einer möglichen Einfeldsporthalle.
Da wir gerne in Holz bauen, haben wir versucht Holz in allen Bereichen des Bauwerks einzusetzen. Im Innenraum erzeugt Holz durch ein angenehmes Raumklima, im Außenraum altern die Fassaden aus Douglasie auf natürliche Weise. Die klare geometrische Zonierung von offenen und geschlossenen Fassadenelementen unterstützt die Umsetzung des Baukastensystems optimal. Die Halle wird an den Längsseiten beidseitig natürlich belichtet, wobei die Funktionsräume sind durch Lichtkuppeln von oben belichtet sind. Die beiden Hallen sind identisch aber spiegelverkehrt realisiert und auf einer durchgehenden Stahlbetonbodenplatte gegründet.

Gestaltung
Die Skelettkonstruktion des Holzbaus ist in den Längsfassaden der Hallen klar ablesbar. Diese sind mit kräftigen vertikalen Lisenen aus 8 x 30 cm starken Leimhölzern in einem Abstand von 1,55 m gegliedert. Zwischen den Lisenen sind die geschlossenen Flächen mit einer horizontalen Bretterschalung mit Fuge ausgeführt. Die flächigen ebenen Stirnseiten sind aus vertikalen 4 x 5 cm keilverzinkten Douglasiestäben gefügt. Es entsteht damit ein schöner Kontrast zwischen den kräftig strukturierten und lebendigen Längsfassaden und den flächigen Stirnseiten.
Die überdachte Eingangssituation wird durch einen Rücksprung im Nebenraumtrakt gebildet, welcher vollständig verglast ist und damit eine freundliche Eingangssituation mit Aufenthaltsqualität einschließlich Sitzbank anbietet.

Materialität
Holz braucht außen und innen eine differenzierte Verwendung. Im bewitterten Außenraum sind die Hölzer ausschließlich vertikal eingesetzt, damit kein stehendes Wasser entsteht. Die natürliche Vergrauung schützt das luftumspülte Holz vor weiterer Verwitterung.
Das Tragwerk aus 29 Leimholzbindern mit einer statischen Höhe von 1,10 m überspannt im Rasterabstand von 1,55 m die Hallenbreite von 25 m. Zwischen den Trägern sind die Trennvorhänge angeordnet. Die Prallwände aus Furniersperrholz einschließlich der notwendigen Einbauten wie Türen und Tore bestimmen die Atmosphäre der Halle. Die Belichtung im oberen Bereich ist in satiniertem Glas ausgeführt, um ein angenehmes Streulicht zu erzeugen. Die Glaslamellenfenster dienen zur einfachen Querlüftung der Sporthallen ohne mechanischer Lüftungsanlage. Naturfarbene Holzwolle-Leichtbauplatten zwischen den Dachträgern sorgen für eine gute Raumakustik.
Auf den Dächern sind jeweils PV-Anlagen ausgeführt.
Bezirkssportanlage Trier-West in der Eurener Straße 120
Bezirkssportanlage Feyen in der Clara-Viebig-Straße

Sporthalle - Tragwerk
Das Dachtragwerk der Sporthalle besteht aus Brettschichtholzbinder, die als Einfeldträger eine Spannweite von ca. 25,5 m überbrücken und im Abstand von 1,55 m parallel zu einander liegen. Auf diesen Trägern ist eine Traglattung bzw. in den Randbereichen eine Dachscheibenausbildung durch Dreischichtplatten gebracht. Die Dachbinder liegen in den Achsen der Hallenfenster auf schlanken Holzstützen auf. In der der Geräteraumtore lagert jede zweite Stütze auf einem Abfangträger, welcher an den durchlaufenden Stützen befestigt ist. Die horizontale Aussteifung in Richtung der Buchstabenachse erfolgt durch die teilweise Ausbildung der Dachfläche als Scheibe. Die Scheibe wird durch Stahlauskreuzungen in den Achsen der Hallenfenster gehalten. Die horizontale Aussteifung in Richtung der Zahlenachse erfolgt durch eingespannte Stützen in der Achse der Geräteraumtore. Zur Ausbildung der Einspannung sind die Stützen an der Decke des Nebentrakts, sowie an der Bodenplatte befestigt.

Nebentrakt -Tragwerk
Das Dachtragwerk des Nebentrakts besteht aus einer flächigen Brettsperrholzplatte die im wesentlichen auf Massivholzwänden (ebenfalls Brettsperrholz) ruht. Zur horizontalen Aussteifung ist die Dachplatte als Scheibe ausgebildet. Die Wände des Heizungsraums und dessen Dachtragwerk sind aus Stahlbeton.

Gründungen
Die Stahlbetonbodenplatte wird flächig auf dem Baugrund am Standort Trier-West gelagert. Die schlechten Baugrundverhältnisse am Standort Feyen erforderten rund 130 duktile Gussrammpfähle mit einer gemittelten Länge von ca. 9 m bis auf den tragfähigen Grund. Die Pfähle wurden mittels Ankerplatten mit der Stahlbetonbodenplatte verbunden.

Haupteingang

Haupteingang

Haupteingang

Haupteingang

Innenraum Halle

Innenraum Halle