Award / Auszeichnung | 03/2011
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2011
©Stefan Müller
Temporäre Freiraumgestaltung Schlossareal
Würdigung
Landschaftsarchitektur
-
Mitarbeit
Bauherren
ifb frohloff staffa kühl ecker
Tragwerksplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Landschaft und Freiraum
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2008
Fertigstellung: 01/2009
Projektbeschreibung
Im Zuge der geplanten Errichtung des Humboldt-Forums wird einer der markantesten und symbolträchtigsten Orte der Berliner Stadtstruktur für eine begrenzte Zeit zum öffentlichen Freiraum. Mit dieser Übergangssituation setzt sich die landschaftsarchitektonische Gestaltung thematisch, formal und materiell auseinander.
Das Entwurfskonzept zielt auf die Schaffung eines offenen Systems, in das verschiedenste Zwischennutzungen sowie Bau- und Grabungstätigkeiten integriert werden können. Formal wird dies durch hölzerne Stege umgesetzt, die als Teile eines Baugerüsts lesbar sind und funktionieren, da sie die Erschließung und den räumlichen Zusammenhalt der Gesamtfläche gewährleisten.
Bezogen auf dieses hölzerne Gerüst thematisiert der Entwurf die Wahrnehmung des kontextuell Gegenwärtigen und Vergänglichen. So werden die Stege zu einer Struktur des Entdeckens über einem von Veränderlichkeit geprägten Baugrund, auf dem während der Zwischennutzung der Abriss des Palasts der Republik, archäologische Grabungen, die Errichtung der Temporären Kunsthalle sowie der Humboldtbox, Baustelleneinrichtungen zum Bau des U-Bahnhofes, kulturelle Veranstaltungen und verschiedenste individuelle Interaktionen stattfinden. Dabei erweist sich der von Skizzenhaftigkeit geprägte konzeptionelle Ansatz als flexibel und gestalterisch unempfindlich gegenüber verschiedensten Nutzungsanforderungen.
Vermittelt wird der Charakter eines Bauplatzes auch durch den Einsatz transitorischer Materialien. Dazu zählt neben dem unbehandelten Holz der 2,50 m breiten Stege (Europäische Lärche), die extensiv gepflegte Schotterrasen-Fläche, die den westlichen Teil des Schlossareals einnimmt.
In diesem Bereich, dessen Oberfläche gegenüber dem Niveau der umliegenden Gehwege um 30 cm abgesenkt wurde, sind durch die Holzstege die archäologisch freigelegten Grundmauern des Stadtschlosses sichtbar. Sie zählen wie der Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals und die Begrenzungsmauern der "Palastwanne" zu den authentischen Relikten, die zur Historizität des Ortes vermitteln. Diese baulichen Dokumente werden durch den Entwurf kenntlich gemacht und inszeniert. Im Fall des Nationaldenkmals geschieht dies durch eine hölzerne Sitzstufenanlage, die als "zweite Haut" über die Bausubstanz gezogen wird.
Innerhalb der "Palastwanne" wurde das Relief leicht in Richtung Spree geneigt und ein Spiel- und Sportrasen verlegt. Die Holzstege verdichten sich hier zu großzügigen Sonnendecks und bilden am Spreeufer eine hölzerne Promenade.
Durch die Übergangsnutzung des Schlossareals wird einer der geschichtsträchtigsten Orte im Zentrum Berlins nutzbar und erlebbar. Besondere Qualität gewinnt die dortige Freiraumnutzung durch die Öffnung des Areals zur Spree. Der Verzicht auf in die Höhe ragende bauliche Gesten schafft auf dem Schlossareal eine Weite, die für das Stadtbild neuartige Blickbezüge ermöglicht und die umliegende Bebauung aus unterschiedlichsten Epochen zueinander in Beziehung setzt.
Vor diesem historisch und kulturell aufgeladenen Hintergrund zielt der Entwurf darauf, Verborgenes aus der Geschichte dieses Ortes sichtbar zu machen und damit die Entwicklung des Schlossareals zu inszenieren und zu kommunizieren.
Das Entwurfskonzept zielt auf die Schaffung eines offenen Systems, in das verschiedenste Zwischennutzungen sowie Bau- und Grabungstätigkeiten integriert werden können. Formal wird dies durch hölzerne Stege umgesetzt, die als Teile eines Baugerüsts lesbar sind und funktionieren, da sie die Erschließung und den räumlichen Zusammenhalt der Gesamtfläche gewährleisten.
Bezogen auf dieses hölzerne Gerüst thematisiert der Entwurf die Wahrnehmung des kontextuell Gegenwärtigen und Vergänglichen. So werden die Stege zu einer Struktur des Entdeckens über einem von Veränderlichkeit geprägten Baugrund, auf dem während der Zwischennutzung der Abriss des Palasts der Republik, archäologische Grabungen, die Errichtung der Temporären Kunsthalle sowie der Humboldtbox, Baustelleneinrichtungen zum Bau des U-Bahnhofes, kulturelle Veranstaltungen und verschiedenste individuelle Interaktionen stattfinden. Dabei erweist sich der von Skizzenhaftigkeit geprägte konzeptionelle Ansatz als flexibel und gestalterisch unempfindlich gegenüber verschiedensten Nutzungsanforderungen.
Vermittelt wird der Charakter eines Bauplatzes auch durch den Einsatz transitorischer Materialien. Dazu zählt neben dem unbehandelten Holz der 2,50 m breiten Stege (Europäische Lärche), die extensiv gepflegte Schotterrasen-Fläche, die den westlichen Teil des Schlossareals einnimmt.
In diesem Bereich, dessen Oberfläche gegenüber dem Niveau der umliegenden Gehwege um 30 cm abgesenkt wurde, sind durch die Holzstege die archäologisch freigelegten Grundmauern des Stadtschlosses sichtbar. Sie zählen wie der Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals und die Begrenzungsmauern der "Palastwanne" zu den authentischen Relikten, die zur Historizität des Ortes vermitteln. Diese baulichen Dokumente werden durch den Entwurf kenntlich gemacht und inszeniert. Im Fall des Nationaldenkmals geschieht dies durch eine hölzerne Sitzstufenanlage, die als "zweite Haut" über die Bausubstanz gezogen wird.
Innerhalb der "Palastwanne" wurde das Relief leicht in Richtung Spree geneigt und ein Spiel- und Sportrasen verlegt. Die Holzstege verdichten sich hier zu großzügigen Sonnendecks und bilden am Spreeufer eine hölzerne Promenade.
Durch die Übergangsnutzung des Schlossareals wird einer der geschichtsträchtigsten Orte im Zentrum Berlins nutzbar und erlebbar. Besondere Qualität gewinnt die dortige Freiraumnutzung durch die Öffnung des Areals zur Spree. Der Verzicht auf in die Höhe ragende bauliche Gesten schafft auf dem Schlossareal eine Weite, die für das Stadtbild neuartige Blickbezüge ermöglicht und die umliegende Bebauung aus unterschiedlichsten Epochen zueinander in Beziehung setzt.
Vor diesem historisch und kulturell aufgeladenen Hintergrund zielt der Entwurf darauf, Verborgenes aus der Geschichte dieses Ortes sichtbar zu machen und damit die Entwicklung des Schlossareals zu inszenieren und zu kommunizieren.
©Stefan Müller
©Stefan Müller
©Stefan Müller
©Stefan Müller
©Stefan Müller