BDA-Preis eins zu eins: Ausgezeichnete Bauten in Thüringen 2024

An seiner letzten südlichen Wegquerung befindet sich ein kleines Toilettenhäuschen: eine bemerkenswerte Mikroarchitektur, die das Thema der öffentlichen Toilette neu interpretiert und ganz hervorragend aufzeigt, dass es auch vermeintlich profane Bauten verdienen, mit Liebe zum Detail geplant und umgesetzt zu werden.

Das Raumprogramm ist einfach: Eine Herrentoilette; eine Damentoilette, die gleichzeitig barrierefrei und mit einem Wickeltisch ausgestattet ist, sowie eine kleine Kammer, in der die Putzutensilien untergestellt werden. Diese drei Räume werden von einem leicht geneigten Zeltdach aus Kupfer überspannt, das weit auskragt und so gut für den Schutz der NutzerInnen oder auch Wartenden sorgt. An der Hauptfassade ist eine Bank montiert. Holz ist das Konstruktionsmaterial und dominiert den kleinen Baukörper, sowohl innen als auch außen. Fliesen in quadratischen Formaten an den Wänden und auf dem Boden kontrastieren mit der Holzbeplankung und kommen nur halbhoch zum Einsatz, dadurch behalten diese funktionalen Räume die warme Atmosphäre bei, die vom Holz ausgeht. Gelüftet wird über sorgfältig dimensionierte Perforationen in den Fassaden. Die Planung wurde bis hin zum Türstopper konsequent durchgehalten, auch die Einbettung in den Außenbereich mit einer umlaufenden Steinlage und einem gebundenen Belag ist sehr gelungen.

Das Farbkonzept, bestehend aus einem dunklen Grün und einem Rostrot, folgt dem Entwurf konsequent und sorgt dafür, dass sich das Häuschen in die Parklandschaft einfügt.

Man kann die Projektbeteiligten beglückwünschen: dem Auftraggeber zum Mut, diese Bauaufgabe in die Hände von ArchitektInnen zu geben und dem Büro Naumann Wasserkampf zur rundum gelungenen und einer besonders von Detailliebe geprägten Umsetzung dieser Parktoilette.