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Award / Auszeichnung | 09/2023

Holzbaupreis Steiermark 2023

Haus B16

AT-8720 Knittelfeld

Holzbaupreis für Private Wohnbauten

PLATEAU

Architektur, Tragwerksplanung

Alpe GmbH

Bauunternehmen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 12/2022

Projektbeschreibung

Innerstädtisch verortet sich das Haus auf einem langgestreckten Grundstück mit einem Altbestand an Obstbäumen. Um den bestehenden Garten bestmöglich zu wahren, positioniert sich das Haus in kompakter Bauweise Richtung Straße und entwickelt durch die Öffnung des Volumens nach Innen die räumliche Qualität.

Die dreiseitig nur mit wenigen und gezielt gesetzten Öffnungen versehene, dunkle Lärchenholzfassade, steht den hellen, weiß lasierten CLT-Wänden und Decken im Innenraum mit seinen großzügigen Öffnungen Richtung Garten und Terrasse gegenüber. Mit Eintritt ins Haus, und der damit verbundenen direkten Sichtachse in den Garten, wird die Offenheit und Luftigkeit des Innenraumes spürbar. Unterstrichen wird die Orientierung Richtung Garten mit einer im Garderobenbereich beginnenden grünen Wand, die sich durch den Wohnbereich zieht, diesen von den dahinterliegenden Räumen (Büro, Technik und WC) trennt und Stauraum bietet. Sie stellt zudem die Verbindung des Erdgeschosses mit dem oberen Geschoss her, und löst sich dort in einem Geländer auf. Ergänzt wird das farbliche Raumkonzept des Hauses mit rosafarbenen Volumina und in Petrol gehaltenen Sitzgelegenheiten.

Im oberen Geschoss, welches mit einer Galerie den räumlichen Zusammenhang zum Erdgeschoss herstellt, befinden sich die privaten Schlafräume, das Badezimmer mit angrenzendem Wäscheraum, sowie ein kleiner, nutzungsoffener Raum.

Durch die Wandelbarkeit des Büroraumes in ein Schlafzimmer und die leichte Adaptierbarkeit des WC's in ein barrierefreies Bad ist eine Nutzung des Erdgeschossbereiches im Alter gegeben.

Beurteilung durch das Preisgericht

INNERSTÄDTISCHES RAUMWUNDER
Das innerstädtische Grundstück ermöglicht, eingeengt zwischen den Nachbarn, nur eine begrenzte Bebauung. Hält man die von der Bauordnung vorgegebenen Randabstände ein, so wäre eigentlich der südlich orientierte Garten der Standort des Gebäudes. Jedoch hat das Architektenpaar das eigene Haus optimal in die vorgegebene innerstädtische Lücke zwischen den Nachbargebäuden gesetzt. Das Stadtbild wird perfekt ergänzt und die alten Obstbäume im Garten bleiben erhalten. Der realisierte umbaute Raum wurde bis zum First großzügig ausgenutzt, womit auf kleiner Fläche ein Raumerlebnis erzeugt wurde, welches seinesgleichen sucht. Zum Obstgarten hin öffnet sich das Haus mit einer Loggia und nutzt so den beruhigten Außenraum, welcher zu jeder Jahreszeit Teil des Wohnraums wird. Zur Straße hin wirkt das Gebäude als schlichtes geschlossenes Volumen, dessen dunkle Holzfassade die Wirkung eines zeitgemäßen Stadthauses schafft.

Die Vorzüge der Brettsperrholzbauweise wurden hier optimal genutzt, um Schalldämmung und Lastabtragung in gekonnter Weise zu bewerkstelligen. Die komplexen planerischen Vorgaben wurden vom ausführenden Holzbaumeister ausgezeichnet umgesetzt und spiegeln ein hohes technisches und handwerkliches Niveau wider.

Außen wie innen wirkt das Gebäude schlicht. Großzügig und beeindruckend ist der zentrale Wohnraum, der bis in den First offen ist und von einer Galerie im OG begrenzt wird. Das Raumangebot erfüllt trotz geringer Nutzfläche exakt die Ansprüche der Familie und beweist eindrucksvoll, dass manchmal weniger auch mehr sein kann.