Award / Auszeichnung | 06/2011
Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2011
Blick von der Bismarckstraße in Richtung Haupeingang des Neubaus, Foto Christian Richters
Museum Folkwang
DE-45128 Essen, Museumsplatz 1
Auszeichnung
PÜHL UND BECKER Ingenieurberatung VBI
Tragwerksplanung
Dipl.-Ing. Seroneit u. Schneider GmbH
Tragwerksplanung
Planungsbüro HASSE Landschaftsarchitektur
Landschaftsarchitektur
W+P Gesellschaft für Projektrealisierung mbH
Projektsteuerung
Neubau Museum Folkwang Essen GmbH
Bauherren
PLAN FORWARD Architekten und Ingenieure
Architektur
FSB Franz Schneider Brakel GmbH & Co.KG
Hersteller
Hersteller
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Museen, Ausstellungsbauten
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
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Termine:
Fertigstellung: 01/2010
Projektbeschreibung
Das 1902 von Karl Ernst Osthaus in Hagen gegründete Museum Folkwang ist das erste Museum für zeitgenössische Kunst in Europa. Nach der Verlegung seiner wichtigsten Bestände von Hagen nach Essen im Jahre 1922 konnte es nach der zeitweiligen Zerschlagung der Sammlung im Nationalsozialismus seine Sammlungstätigkeit auf höchstem Niveau fortsetzen, sodass es heute zu den bekanntesten Museen der klassischen Moderne in Deutschland zählt.
2007 gewann David Chipperfield Architects den von der Stadt Essen ausgelobten internationalen Architekturwettbewerb für die Erweiterung des Museums. Im Jahr zuvor hatte Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz, Kuratoriumsvorsitzender der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, bekanntgegeben, dass die Stiftung als alleinige Förderin die Mittel für den Neubau des Museum Folkwang zur Verfügung stellt. Die Eröffnung des Museums ist für Essen und das Ruhrgebiet als Kulturhauptstadt Europas 2010 eines der herausragenden kulturellen Ereignisse des Jahres.
Der Entwurf für den Neubau des Museum Folkwang fand am bestehenden Standort anstelle des abgerissenen Nordflügels seine Umsetzung. Der Neubau ergänzt den denkmalgeschützten Altbau, bewahrt dessen Integrität und setzt das architektonische Prinzip mit einem Ensemble von sechs Baukörpern und vier Innenhöfen, Gärten und Wandelhallen fort. Die öffentlich zugänglichen Bereiche schließen sich auf einer Ebene ohne Niveauunterschied den bestehenden Ausstellungsräumen an. Eine großzügige Freitreppe führt von der Bismarckstraße in den neuen Eingangsbereich, der als offener Innenhof mit einem Restaurant und einer Buchhandlung konzipiert und durch eine Glasfassade zur Straße hin geschützt ist.
Das neue Museum Folkwang bietet eine abwechslungsreiche Raumfolge mit viel Tageslicht in den bis zu sechs Meter hohen Ausstellungsbereichen, sowie Bibliothek mit Lesesaal, Multifunktionssaal, Veranstaltungsbereich, Depots und Restaurierungswerkstätten. Der Neubau orientiert sich zur Essener Innenstadt und bildet im Zusammenspiel mit dem benachbartem Kulturwissenschaftlichen Institut einen neuen städtebaulichen Akzent. Die transluzente, alabasterartige Fassade besteht aus großen, rechteckigen Glasrecyclingplatten. Je nach Lichtsituation ändert sich die Farbigkeit der Bekleidung. Die integrierten Fensteröffnungen schließen bündig mit der Fassade ab. Für den Boden wurde ein geschliffener Estrich gewählt, der in seiner Farbe und Textur dem Betonwerkstein des Sockels ähnelt.
Der Entwurf für die Überarbeitung des Altbaus mit seiner Neugestaltung der Oberlichtsäle und den erweiterten Ausstellungsflächen im Untergeschoss erfolgte durch Plan Forward aus Stuttgart. Die Realisierung von Neubau und Altbau wurde durch die NMFE GmbH durchgeführt, wie die Plan Forward GmbH ein Unternehmen der Wolff Gruppe.
Neubau Museum Folkwang, Eingangshof , Foto Christian Richters
Neubau Museum Folkwang, Foyer, Foto Christian Richters
Neubau Museum Folkwang, Wechsellausstellung, Foto Christian Richters
Neubau Museum Folkwang, Ausstellungsbereich, Foto Christian Richters