modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 04/2012

AIT Award 2012 - Global Award for the very best in Interior and Architecture

Hauptschule Rattenberg

Hauptschule Rattenberg

Hauptschule Rattenberg

AT-6240 Rattenberg, Klostergasse 63

Prize winners category „Bildung/Education“ Selection

Daniel Fügenschuh

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2010
    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Die Hauptschule der Stadt Rattenberg und der umliegenden Gemeinden Brandenberg, Brixlegg, Kramsach und Radfeld wurde 1973 in einem ehemaligen Augustinerkloster untergebracht, das dafür um einen Turnsaal und ein darüber liegendes Klassengeschoß erweitert wurde.

Veränderte gesellschaftliche Bedürfnisse verlangen heute nach neuen Räumlichkeiten in den Schulen. Die notwendige bauliche Intervention konnte zu einer flexibler einsetzbaren Raumgestaltung genutzt werden. So steht die Nachmittagsbetreuung im Gegensatz zur Raum neben Raum Realität und bietet Kindern und Lehrern vielfältige Möglichkeiten durch flexibel nutzbare Zonen auf allen Ebenen.

Teile der geforderten Funktionen wurden im 70er Jahre Zubau integriert und damit eine Sanierung und eine ganzheitliche Aufwertung im Rahmen des vorhandenen Budgets ermöglicht. So wird die Galerie des Turnsaals untertags zur Lernstraße, die mittags zum Essen genutzt wird. Im Erdgeschoß kann das Foyer zum Schulhof durch eine großzügige Schiebetüre als Bühne genutzt werden. Der überdachte Schulhof selbst dient als Aussenklasse. Ähnlich kann der Klostergarten als Erweiterung des Turnsaals erfahren werden. Die Geräteräume bildet eine verglaste Zwischenzone, die geöffnet werden kann und für Aufführungen im Freien zu Verfügung steht.

Das räumliche Gefüge ist durch den zweigeschossigen Turnsaaltrakt und durch das neue Foyer verbunden. So konnte die Trennung von Unterrichtsräumen und Freizeiträumen in den beiden Zubauten weitgehend aufgehoben werden. Offene Arbeitsbereiche und großzügige Bewegungsflächen ermöglichen offenen, flexiblen Unterricht. Lernzonen als Rückzugsnischen und ein Ruheraum laden zum selbstständigen Lernen ein.

Um das denkmalgeschützte Klostergebäude aus dem 14. Jahrhundert möglichst wenig zu beeinträchtigen wird die Schulerweiterung parallel zum Turnsaal angeordnet. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt weiterhin über den großzügigen Hauptgang im Klostergebäude, den im EG ein Kreuzgewölbe und im 1.OG eine frühgotische Holzdecke auszeichnet. Die Anordnung der Schulerweiterung führt zur Stärkung dieser Achse und erweitert diese um einen weiteren Seitenarm.

Die erforderliche Modernisierung der Umkleiden und die Vergrößerung des Gerätelagers werden großteils im Bestand des Turnsaals untergebracht. Der Neubau tritt dadurch von der Stadt aus gesehen als schlanker und vertikaler Baukörper in Erscheinung, wodurch das ehemalige Klostergebäude und der Schuleingang sichtbar bleiben. Der Schulhof bleibt der Schule erhalten und wird als Freifläche durch eine hochwertige Gestaltung neu definiert und aufgewertet.

Ein zweiter Eingang mit dem hofseitig angelegten Foyer ermöglicht eine klare Trennung der abendlichen Fremdnutzung durch Vereine. Während der Schulzeit verbindet dieses die Schule mit dem Turnsaal. Eine breite Treppe erschließt den Neubau und entlastet die bestehende Treppe in der Hauptschule, die durch Brandschutzmassnahmen adaptiert werden musste.


Foto: Christian Flatscher