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beschränkt offener, anonymer, städtebaulich-freiraumplanerischer Ideenwettbewerb für 35 Teilnehmer | 12/2004

Städtebaulich-freiraumplanerischer Ideenwettbewerb "Wohnen an der Finkenau"

3. Preis

raumkoeln architekten

Architektur

Erläuterungstext



Durch die Neubebauung „Wohnen an der Finkenau“ wird der stadträumlich fragmentarische Bestand auf fünf Baufeldern zu verständlichen räumlichen Ensembles geordnet, die sich um einen zentralen öffentlichen Park gruppieren.
Vom Eilbekkanal bis an die Oberaltenallee wird das neue Wohn- und Arbeitsgebiet von öffentlichem und privatem Grün durchzogen:

Freiraum und Grün
Ein öffentlicher Park, der windmühlenartig von mit großkronigen Bäumen bestandenen Erschließungswegen begrenzt wird, ist Herzstück des Gebietes. Ein Büropark im Bereich der Oberaltenallee dient den Nutzern der angrenzenden Büro- und Dienstleistungsflächen zur Erholung. Sämtliche Wohngebäude erhalten den Erdgeschosswohnungen zugeordnete Gärten.
Quartiersplätze stellen wohnungsnahe Aufenthaltsflächen für die umliegenden Bewohner dar. Wo möglich, wird der Baumbestand innerhalb dieser Grünflächen erhalten.
Durch eine Freistellung der Solitärgehölze entlang des Eilbekkanals werden die hier vorgesehenen Hausboote bzw. das Wasser Bestandteil des neuen Gebietes.
Anfallendes Niederschlagswasser wird innerhalb der Freiflächen in Form von Rasenmulden oder unterirdischen Rigolen zur Versickerung gebracht.

Realisierungsabschnitte
Die Planung weist in der zeitlichen Realisierbarkeit ein hohes Maß an Flexibilität auf. Ihre fünf Baufelder können in einzelnen Bauabschnitten unabhängig voneinander ausgeführt werden.
Die kleinteilige Parzellierung mit überwiegend gereihten Bebauungstypen erlaubt auch innerhalb der Baufelder eine flexible Entwicklung.

Erschließung
Das innere Wegesystem trennt die Baufelder und ist im Norden (Oberaltenallee), Westen (Finkenau) und Südosten (Richardstraße) für den Fahrverkehr an das bestehende Straßennetz der Umgebung angebunden. Eine südlich gelegene fußläufige Verbindung schließt das Kanalufer an den zentralen Park an.

Baufeld A - Kanalufer
Bei dem Baufeld am Eilbekkanal wird auf die Anbindung an den Wasserlauf großer Wert gelegt: eine aufgelockerte, villenartige Bebauung zwischen Park und Uferzone bietet hochwertige Wohnungen in bester Lage, die zum Wasser ausgerichtet sind. Auf der Südseite und in den umgebenden Zwischenräumen sorgen Privatgärten für eine angemessene Durchgrünung.
Die auf dem Kanal schwimmenden Hausboote werden an zentraler Stelle erschlossen und mit dem Park im Gebietsinneren verknüpft.

Baufeld B - Mischgebiet Richardstraße
Der Bestand entlang der Richardstraße weist heterogene Bebauungs- und Nutzungsarten auf. Zum Park, auf der westlichen Seite, ist eine lange, 3 bis 4-geschossige Wohnbebauung vorgesehen, die aus gereihten und gestapelten Duplexeinheiten besteht (Details s. Zeichnung M 1:100). Diese Wohnungen werden allesamt von der Parkseite separat erschlossen. Im 4. Obergeschoss liegen Dachterrassen mit Blick auf die zentrale Parkanlage.
Im Erdgeschoss des denkmalgeschützten Hauses 1 findet die Kindertagesstätte ihren Platz; die Obergeschosse werden zu Wohnzwecken umgenutzt.
Nördlich der Hochbahntrasse wird der wertvolle Baumbestand erhalten. Darum gruppieren sich zwei Gebäude, die einerseits solitärartigen Charakter haben, andererseits die „Blockrand bildende“ Kontur des Quartiers Richardstraße vervollständigen.

Baufeld C - Finkenau
Durch die Verlegung der innerverkehrlichen Anbindung an die Oberaltenallee nach Osten entsteht eine großzügige, zusammenhängende Baufläche, die die geplante Altenbetreuungseinrichtung umgibt. 3-geschossige Wohnbauten bilden mit viergeschossigen Gebäuden an den gebietsinneren Erschließungsstraßen räumliche Ensembles, die mit ihrem hohen Anteil an Privatgärten großen Wohnwert besitzen.
Ein fünf Stockwerke umfassender Gebäuderiegel bietet Loftwohnungen am Park an; ein weiterer 5-geschossiger Baukörper mit nordseitiger Laubengangerschließung schirmt das Gebiet von den Emissionen der Bahn ab. Straßenbegleitende Bebauungen an der Finkenau schließen an den Bestand an und binden ihn in das Gesamtensemble ein.

Baufeld D - Kunst- und Mediencampus
Der Kunst- und Mediencampus findet am nördlichen Rand durch eine parallel verlaufende 4-geschossige Bebauung seinen Abschluss (Wohnungstyp wie Baufeld B: s. Zeichnung M 1:100) Eine Umnutzung des Areals zu Hochschulzwecken ist problemlos möglich.
Ein stärker ausgebildeter Kopfbau bildet den adäquaten Übergang zum zentralen Park.

Baufeld E - Büro- und Dienstleistungszentrum Oberaltenallee
Entlang der Oberaltenallee verläuft eine 5- bis 7-geschossige städtische Randbebauung, die das innen liegende Wohngebiet wirksam gegen den Verkehrslärm abschließt und in prominenter Lage Flächen für Büros und Dienstleistung anbietet.
Die kleinteilige Parzellierung des Grundstücks erlaubt eine flexible Aufteilung und etappenweise Realisierung.