Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017
Wohnquartier ehemalige Barbara-Gerretz-Schule
©SSG
Ehemaliger Schulhof
1. Preis
Preisgeld: 14.000 EUR
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Eine typologisches Ensemble von Stadtvillen ergänzt behutsam den vorhandenen Bestand und lässt Raum für ein Wegenetz wichtiger Verknüpfungen in die umliegende Stadt. Am zentralen Wegekreuz entsteht der mit den alten Platanen flankierte Quartiersplatz als neue Adresse nördlich der Innenstadt. Wohnbereiche mit Gärten und Gemeinschafts-flächen bilden eine hohe Aufenthaltsqualität.
Beurteilung durch das Preisgericht
Entwurfsprägend ist auf den ersten Blick die Anordnung der prismenförmigen Baukörper. Diese ermöglicht eine nicht uninteressante Raumbildung für den gemeinschaftlichen Bereich. Bei näherer Betrachtung überzeugt der Entwurf durch die Anordnung und Verknüpfung der öffentlichen Räume sowie durch deren sorgfältige, ortsangemessene Gestaltung. Durch die Gemeinschaftsgärten und die Privatgärten können qualitätvolle Außenbereiche entstehen. Die alte Schule begrenzt mit ihrer Fassade eindeutig den öffentlichen Raum. Die Baukörper lassen unterschiedliche und abwechslungsreiche Wohnungsgrößen zu. Nachvollziehbar ist auch die städtebauliche Anbindung der Freiräume an das Umfeld. Gelungen ist die Beibehaltung und Form des alten Schulgartens mit Integration des Steigerturms. Es bleibt jedoch fraglich, ob die Baukörper in dieser Form realisiert werden können. Dies wäre jedoch für die architektonische Besonderheit und die Qualität der gemeinschaftlichen Freiräume nicht unerheblich. Die gemeinschaftlichen und öffentlichen Räume sind deutlich zoniert und lassen eine hohe Qualität erwarten. Hervorzuheben ist, dass die bestehenden Platanen erhalten werden und richtig in die Hofsituation eingebunden sind. Die Erschließung erfolgt überwiegend über drei Tiefgaragen. Dies hat zur Konsequenz, dass das Quartier großteils autofrei bleibt mit guter Funktionalität für den Fußgänger- und Radverkehr. Es stellt sich jedoch die Frage, ob in der Umsetzung die Anordnung der Tiefgaragen tragfähig ist. Der Vorschlag zur Gestaltung des öffentlichen Raumes im Sinne der Integration in den Osterather Ortsteil wird positiv hervorgehoben. Das Stellplatzangebot ist ausreichend, auch wenn einige Stellplätze des REWE-Marktes aufgegeben werden. Hinsichtlich der Eigentümerstruktur ist eine Realisierung in drei Bauabschnitten möglich. Der Beitrag überzeugt durch seine robuste städtebauliche Grundstruktur und lebt von den raumbildenden Baukörperformen. Dennoch zeigt er so viel Flexibilität, hier auch eine andere als die gewählte Bauform städtebaulich qualitätvoll integrieren zu können.
©bbz | SSG
Lageplan
©SSG
Lageplan
©bbz | SSG
Ansicht Steigerturm
©SSG
Ansicht Steigerturm
©bbz | SSG
Wegeverbindungen
©SSG
Phase 1
©bbz | SSG
Ehemaliger Schulhof
©SSG
Phase 2
©SSG
Phase 3