modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 03/2016

Hoffmann Neopac

Modell 2.Etappe

Modell 2.Etappe

ELIGIUS

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 25.000 CHF

:mlzd

Architektur

Grolimund & Partner AG

Bauphysik

Dr. LĂĽchinger + Meyer Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

GrĂĽnig&Partner AG

TGA-Fachplanung

WAM Planer und Ingenieure AG

Verkehrsplanung

ProteQ GmbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Der Ort: Von Riesen und Zwergen
Wenn man an der südlich von Thun gelegenen Bus-Haltestelle ‚Gwatt-Camping’ aussteigt, fällt es einem schwer zu glauben, dass man in nächster Nähe auf ein 300m langes Gebäude treffen wird, kleine Zelte auf einem Camping-Platz kann man sich eher vorstellen. Der Fabrikstandort von ‚Hoffmann-Neopac’ liegt im südlichen Stadtteil von Thun (Thun-Gwatt) entlang der Lötschberg-Bahnlinie. Das mehrteilige Fabrikgebäude ist das grösste Gebäude in diesem Teil der Stadt. Während gegen Westen und Süden Industriezonen anschliessen, befinden sich im Norden und Osten kleinteilige Wohnstrukturen bis hin zum seenahen Camping. Die im Süden des Areals befindliche ‚Hofackerstrasse’ erschliesst neben der Fabrik-Parzelle auch die zentrumsbildenden Quartiersnutzungen von Gwatt wie beispielsweise Kirche, Primarschule, Sportplatz, sowie gegen den See hin das Restaurant ‚Thunersee’.
Mit der Bebauung der Fläche, welche die Fabrik zweiseitig umgibt, stellt sich vor allem die Frage des richtigen Massstabs und damit verbunden die Frage der Zugehörigkeit. Hervorstechend ist ausserdem die Ungleichverteilung von Qualitäten: der lärmigen und ästhetisch wenig reizvollen Westseite (Fabrikgebäude, Eisenbahn, Fernsicht ‚nur’ in Richtung Jura) stehen die spektakulären Ost- und Südseiten gegenüber (leise und niedrige Nachbarquartiere, Alpen- und teilweise Seesicht).
Die Aufgabe, auch die spätere Überbauung des heutigen Fabrikgebäudes zu beplanen, birgt weitere spannende aber schwierige Fragen: Wie erfolgt der Abschluss des Quartiers zur Eisenbahn? Welche Identität hat das neue Quartier im Falle eines ‚Tabula Rasa’? Wie kann mit der Tatsache umgegangen werden, dass die Dichte von 0.9 auf den geometrisch unterschiedlich gut nutzbaren Grundstückshälften zu einem harmonischen Gesamtausdruck findet?

Das städtebauliche Leitbild: aus ‚Hoffmann-Neo-Pac’ wird ‚Neo-Hoffmann-Park’
Das Fabrikgebäude der Hoffmann-Neopac AG ist wichtig. Es steht einerseits für einen signifikanten Protagonisten der Thuner Industriegeschichte. Andererseits ist der grosse Gebäudekomplex ein wichtiger Orientierungspunkt und ‚Landmark’ sowohl für Bahnfahrer bei der südlichen Anfahrt auf den Bahnhof Thun als auch für die Betrachtung Thuns von Oben, z.B. vom Stockhorn. Aus diesem Grunde versucht unser Entwurf die Geschichte und Bedeutung des Ortes für die zukünftige Entwicklung des Areals nutzbar zu machen und macht die Bestandsgebäude sowohl in der ersten als auch in der zweiten Phase der Arealentwicklung zum ‚Mitspieler’ und nicht zum ‚Gegner’ einer Überbauung.
Das zukünftige Quartier soll und wird immer mit ‚Hoffmann-Neopac’ verbunden bleiben. Aus diesem Grund schlagen wir vor, die folgenden fünf Elemente der jetzigen Anlage in die Planungen direkt mit einzubeziehen:

01. Koordinatensystem. Anders als die gewachsenen Strukturen des Umfelds, wo verschiedene Richtungen anliegen, basieren alle Bauten auf dem Fabrikareal auf einem parallel zur Eisenbahnlinie gelegten Raster. Die nördliche und östliche Grünfläche diente bislang als Vermittler und Abstand zwischen den Geometrien der Fabrik und jenen der Umgebung. Unser Entwurf führt diese geometrischen Gegebenheiten weiter, in dem alle zukünftigen Bestandteile (Strassen, Plätze, Hoch- und Tiefbauten) das Areal-Koordinatensystem übernehmen und dadurch wohl proportionierte Aussenräume erzeugen. Wie bis anhin geschieht die Vermittlung zu den umgebenden Bebauungen durch die Freifläche, welche als Parkanlage aufgewertet und nutzbar ins Gesamtkonzept einbezogen wird.

02. Massstab. Die Fabrikgebäude der Hoffmann-Neopac-AG setzen sich aber nicht nur geometrisch sondern viel mehr über den Massstab von der Umgebung ab. Anders als bei der geometrischen Ausrichtung zielt unser Entwurf hier auf die Vermittlung zwischen Fabrik und Umgebung ab. Mit der Verkleinerung der Volumen von West nach Ost nimmt die Anzahl der Gebäude zu. Sukzessive werden die Bauten von einer Längsausrichtung entlang der Eisenbahnstrasse in eine Querausrichtung zum ostlichen Wohnquartier überführt. Rücksprünge in Breite und Höhe gliedern die Bauten und rhythmisieren die Aussenräume. Wichtig war uns ausserdem, dass die Gebäude der ersten Etappe bereits einen verständlichen Zusammenhalt erzeugen. Durch die Verteilung des Programms auf sechs ähnliche grosse Baukörper entsteht kein Masstabsbruch zwischen den unterschiedlichen Nutzungen des Quartiers. Auch die Unterscheidung in Miet- und Eigentumswohnungsbau soll im Sinne des Ganzen subtil sein.
Was wir bezogen auf den Massstab erhalten ist die Kraft und der Charakter des Ortes, was hinzukommt ist die menschliche Dimension.

03. Bauten. Grosse Teile des Fabrikgebäudes sind in der 1960er-Jahren als Ortbeton-Rahmenkonstruktion erstellt worden und sind in einem einwandfreien Zustand. Mit ihren nordwärts gerichteten Shed-Oberlichtern bieten sie grosse und flexibel nutzbare Räume mit blendfreiem Licht. Wir schlagen vor, Teile dieser Konstruktionen auf verschiedene Arten zu erhalten und gewinnbringend für das Areal einzusetzen. Sie dienen innerhalb des Quartiers der atmosphärischen Verdichtung, der Identifikation und der Orientierung, als Aushängeschild oder Lärmschutzwand. Sie werden mit Nutzungen belegt, welche eine grössere Öffentlichkeit erlauben und trotzdem keine grossen Umbaumassnahmen erfordern. Die Geschossfläche der Bestandsbauten wird gegenüber den auf der Fläche der 2.Etappe vorgesehenen 0.9 als Zusatz vorgeschlagen.

04. Freiraum. Der die Fabrik nach Osten umgebende Freiraum wird derzeit landwirtschaftlich genutzt, stellt aber ansonsten keinen Mehrwert dar. Mit den Bauten der 1. Etappe wird dieser Freiraum kleiner. Durch die Anordnung der Bauten bleibt partiell die räumliche Grosszügigkeit aber erhalten. In dem die Baumassen sich massvoll konzentrieren entstehen im Norden und Nordosten grossflächig konzentrierte, hochattraktive und neu auch für Alle nutzbare Parkflächen, welche gegenüber dem umgebenden Quartier nunmehr verbindende und nicht mehr trennende oder abgrenzende Funktion haben. In den Bereichen, in denen der Park schmal wird, bildet er ruhige Zonen, die einen konfliktfreien Anschluss an die benachbarten Privatgärten ermöglichen. Diesem Konzept der verbindenden Freifläche folgend wird das Wegnetz dort nur ‚quer’ und nicht ‚längs’ zum Park aufgespannt.

05. Adresse. Wie heute auch bleibt die Zone der grössten Öffentlichkeit am Südrand der Parzelle zur ‚Hofackerstrasse’. Die Gebäude ‚Altenheim’ und ‚Altenwohnen’ bilden dort, zusammen mit dem bestehenden, südöstlichen Fabrikeingang eine Art Entrée zum Quartier, aus dem heraus sich die nordwärts geführte Spielstrasse entwickelt. Die hier versammelten öffentlichen Funktionen (Laden, Kita, Café) gliedern sich somit in die Reihe der sich seewärts erstreckenden Quartiersnutzungen (Kirche, Primarschule, Sportplatz, Restaurant) von Gwatt ein.
Die Spielstrasse ist für den Besucherverkehr befahrbar, dient aber auch zur infrastrukturellen Versorgung des Quartiers (Kehricht, Notfälle, Post, Anlieferung). Die Eingänge aller Gebäude sind hierhin ausgerichtet, was den Raum neben seiner erschliessenden Funktion belebt, attraktiviert und die Begegnung der Bewohner ermöglicht. Passend dazu werden im Bereich zwischen den Gebäuden ‚Pocket-Parks’ erstellt, welche als unverbindliche Treffpunkte oder Kinderspielplätze dienen und ihrerseits den Übergang zum angrenzenden Parkraum schaffen. Die im Westen den Strassenraum begleitende Fabrikfassade wird um eine bepflanzte Raumschicht erweitert, welche einerseits die Notausgänge der Fabrik aufnimmt, andererseits die akustischen Ertüchtigungen der Fassade kaschiert und überdies die Spielstrasse zu einem lebendigen und mit den Jahreszeiten veränderlichen Ort werden lässt.

Die Architektur: Verbindung von äusseren und inneren Werten
Die Architektur auf dem Hoffmann-Areal soll qualitätvoll und lebenswert sein. Die sechs Hochbauten der ersten Etappe verzahnen sich mit dem Umraum, sie brechen Fluchten auf, bilden Aufweitungen und strecken sich ins Grün. Die Grösse der Gebäude ist für den Besucher auf Grund der feinen Gliederung und Staffelung nicht mächtig oder erdrückend, vielmehr werden Assoziationen an Stadt- oder Bädervillen gehobener Aussenquartiere geweckt. Gleichzeitig ermöglicht die Grösse auch die einfache Grundstruktur des Quartierts mit einer Strassen- und einer Parkseite sowie einer linearen ‚Familie von Eingängen’.
Die Unterteilung der Baumassen mit Absätzen und Rücksprüngen führt aber nicht nur zur masstäblichen Wahrnehmung des Äusseren, sie bewirkt auch, dass alle Wohnungen in den Genuss mehrerer Ausrichtungen kommen. Diese Abkehr von monofokalen Grundrissen führt zu vielfältigen inneren Qualitäten, allen voran einer Empfindung von räumlicher Weitläufigkeit: So umschliessen 1. Wohn- und Esszimmer meist zweiseitig die Aussenräume und erzeugen eine enorme innere Grosszügigkeit – gleiches gilt 2. für Wohnungen, die über Innenecken geführt sind und ‚Ausseneinblicke’ in die eigene Wohnung ermöglichen oder 3. Wohnungen, bei welchen sich beispielsweise die Ausrichtung der Tag- und der Nachtbereiche unterscheiden.
Unterstützt werden die Qualitäten durch die umlaufenden Fensterbänder, die einerseits die polyvalenten Grundrissausrichtungen inszenieren, andererseits aber den Innenräumen Halt, Ruhe und Intimität verleihen. Die Fensterbänder kommunizieren aber auch in den Aussenraum: Im unaufgeregten, einfachen Wechsel zwischen geschlossenen und geöffneten Flächen werden die Baukörper optisch beruhigt. Durch die ausbleibende Unterscheidung in Vorder- und Rückseiten werden zudem alle Aussenräume (egal ob Strassen- oder Parkraum) als gleichermassen wichtig und lebenswert markiert.
In den Gebäuden des Pflegeheims und des Altenwohnens setzen sich die Werte der Wohnhäuser fort. Die Rücksprünge dieser Gebäuden akzentuieren städtebaulich eine Gruppe von öffentlichen Eingängen: zu den Eingängen von Kita, Laden, Altenwohnen und Pflegeheim einerseits und andererseits zur Fabrik der Hoffmann-Neopac-AG. Im Grundriss des Pflegeheims führt der versetzte Baukörper zu einer natürlichen Unterteilung der Etagen in die jeweils zusammen gehörenden zwei Pflegeeinheiten pro Etage und ermöglicht die Vermeidung langer Korridore. Im Altenwohnen lässt der äussere Versprung einen inneren Licht- und Luftraum entstehen, der die Erschliessungs- Wohn- und Begegnungsqualität dieses ansonsten sehr rationellen Gebäudes maximal verstärkt. Die Bänderung der Fassaden wird im Altenwohnen leicht nur moduliert, im Pflegeheim taucht sie dann abgewandelt mit grösserem Geschlossenanteil und etwas städtischerem Ausdruck wieder auf.

Die Materialisierung und Konstruktion: Keine BlechbĂĽchsen!
Die Co-Existenz von Fabrik und Wohnbauten stellt bei der Materialisierung eine Herausforderung dar: eine Weiterführung der industriellen Blech/Beton-Ästhetik würde aus unserer Sicht einen zu geringen programmatischen Kontrast zur Wohnnutzung bilden, weshalb wir die Fassaden mit einem mineralischen Putzsystem vorschlagen. Einzelne Betonelemente wie Fensterbänke und Sockel stellen jedoch eine subtile Kohärenz zu den Bestandsbauten her. Die Verwendung von Holz-Metall-Fenstern und Stoffstoren wird den gehobenen, wohnlichen Charakter der Bauten weiter verstärken, welcher bereits über die Fassadengliederung mit Fensterbändern zum Ausdruck kommt.

Wie eingangs erwähnt, sind die Ausrichtung und Körnung des neuen Quartiers gegenüber dem bestehenden Werksareal aus städtebaulichen Aspekten die richtige Wahl. Es zeigt sich aber im Weiteren, dass die rationelle Effizienz des orthogonalen Fabrik-Koordinatensystems auch im Hinblick auf die effiziente Erstellung des Quartiers Vorteile bringt. So lassen sich die Erschliessung im Untergrund (Parking, Leitungen), aber auch die Erstellung der Hochbauten höchst effektiv organisieren.
Für die Etappierung bringt der Bezug zum Fabrik-Raster ebenfalls positive Effekte: Nicht nur die erste Etappe lässt sich sukzessive Bauen, auch die zweite Etappe ist z.B. in einen Nord- und einem Südteil zeitlich gestaffelt realisierbar.
Die gewählte Grösse der einzelnen Häuser ist überdies hinsichtlich Erschliessung (4-6 Whg. /Trh.) und Gebäudetechnik sehr wirtschaftlich, die Konstruktion als Massivbauten mit direktem Lastabtrag führt dieses Denken konsequent weiter.

Die Zukunft: ein „Forum der Möglichkeiten“ (L.Kahn)
Mit dem Ausbau der zweiten Etappe wird das Wohnquartier am ‚Neo-Hoffmann-Park’ zu einem attraktiven und lebendigen Ort, der Historie und Zukunft sowie Wohnen und Arbeiten miteinander verbindet. Vorgesehen ist eine Mischung aus verschieden hohen Neubauten mit unterschiedlichen Relikten des Bestands.
Auf das Stützenraster der Bestandsfabrik reagierend wird der bereits in der ersten Etappe erstellten Längserschliessung mit der ‚Promenade’ eine zweite Erschliessungsmöglichkeit für den Langsamverkehr zu Seite gestellt. Diese ‚Promenade’ ist anders als die ‚Spielstrasse’ weniger rhythmisiert und erhält durch Begrünung und ihre ausschliessliche Befahrbarkeit im Notfall einen völlig anderen Charakter. Beide Längsräume verbinden sich etwa in der Mitte zu einer platzartige Fläche. Durch den breiten Erschliessungsfreiraum der ‚Promenade’ werden zwei in Nord-/Südrichtung verlaufende Bebauungsstreifen gebildet, wodurch sich die Bebauung der zweiten Etappe in vier Parzellen aufgegliedern lässt:

Süd-West: Entlang der Eisenbahnstrasse entstehen neu zwei grosse Baueinheiten, welche jeweils einen Teil des Bestandsgebäudes inkorporieren. Der südliche Teil ist die bestehende Ort-Beton-Konstruktion mit Shed-Dach. Diese Halle erhält neu transparente Fassaden. An Stelle des heutigen Gütergleises wird eine Auto-Rampe platziert, welche das bestehende Hochparterre der Halle von der Eisenbahnstrasse aus erschliesst. Die Halle kann somit ohne weitere Umbaumassnahmen als Parkhaus der umliegenden Quartiere genutzt werden. Sie könnte aber auch abschnittsweise unterteilt und für beliebige gewerbliche Funktionen genutzt werden. Wir stellen uns vor, dass hier Unternehmen tätig werden, die trockene, helle Flächen mit dem Zwischenklima der Halle als Produktions- oder Ausstellungsraum nutzen und die ihren kleineren administrativen Teil in gedämmten Einbauten unterbringen (z.B. Werkstätten). In Abhängigkeit von der Qualität der Fassade sind aber auch Nutzungen wie Verkauf (z.B. Baumarkt) oder Dienstleistung (z.B. Fitness / Büro) denkbar. Dieses Gebäude dient als wichtiger Lärm-Puffer für die dahinterliegenden, östlichen Gebäude, als Gewerbehaus profitiert es aber von seiner exponierten Lage durch eine einprägsame und bestens erschlossene Adresse. Dieses Bestands-Fragment wird zum Quartiersplatz im Norden mit einem Wohnhaus und im Süden zur Hofackerstrasse mit einem Bürogebäude ergänzt.

Nord-West: In diesem Baufeld bleibt ebenfalls ein Gebäude-Fragment bestehen. Es besteht aus Beton-Fertigteilen mit massiven Betongiebeln, welche wiederum über grazile Betonpfetten gekoppelt sind. Längsseits sehen wir ein grosses Wohngebäude vor, das im Erdgeschoss und 1.Obergeschoss auch als Büro- oder Verkaufslokal bzw. Atelier genutzt werden kann. Seine zurückversetzte Lage zur Eisenbahnstrasse ermöglicht einerseits eine Vielzahl von Parkplätzen, andererseits wird durch den Versatz die Flucht des Verkehrsraums gebrochen und der Strassenraum aufgewertet. Der Wohnbau hat mit seinen sechs Geschossen lärmabschirmende Wirkung, weshalb er mit Schallschutzgrundrissen zu planen ist. Hierbei werden die Erschliessungen, Sanitärräume und Küchen nach Westen zur Bahn, die Zimmer hingegen nach Osten zur Aussicht ausgerichtet. Das mächtige Tragwerk der ehemaligen Halle grenzt hier unmittelbar ans Gebäude und wird als begehbares Traggerüst der Aussenräume für die Wohnungen. Die Skelettstruktur wird überdies bepflanzt und begrünt und kann im Erdgeschoss als industieromantischer Parkraum genutzt werden. Durch seine leicht erhöhte Lage zum ‚Promenade’ (Hochparterre) ist er von dieser ausreichend abgegrenzt.

Süd-Ost: Für die Baufelder nördlich und südlich des zentralen Quartiersplatzes werden drei- und viergeschossige Bebauungen mit unterschiedlichen Typologien (Geschosswohnen / Maisonette / Reihenhaus) vorgeschlagen. Im Gegensatz zur ersten Etappe haben alle Gebäude hier ein Hochparterre welches gegen Innen die dichte Atmosphäre eines gemeinschaftlich genutzten Gartens erschliesst.

Nord-Ost: Dieser Bereich ist wesensgleich mit dem Baufeld Süd-Ost, wird aber gegen den Quartiersplatz mit einem weiteren Fragment der Ortbeton-Shedhalle abgeschlossen. Die ‚Stadtloggia’ zeigt, neben den oben erwähnten möglichen Nachnutzungen, eine dritte Möglichkeit auf, wie die Bestandsbauten gewinnbringend und kostengünstig zur Qualität und Atmosphäre des Quartiers beitragen können. Eine Stadtloggia bezeichnet einen überdachten Platzbereich, ein hybrides Gebilde das mehr Dach als Gebäude ist. Wir schlagen die ‚Stadtloggia’ als öffentlichen Ort vor, an dem sich das Quartiersleben zentralisieren kann. Im Normalfall ist hier ein lichter, gedeckter Bereich, der Freizeitangebote (Schach, Boggia, Sportfelder, Eisbahn) zur Verfügung stellt. Gleichzeitig ist es der Ort an dem Festivitäten im Quartier stattfinden. Der Ort kann aber auch für Ausstellungen, Promotionen und andere Veranstaltungen verwendet werden und wird z.B. vom fahrenden Eis- oder Marktverkäufer angesteuert. Dieser Art kann das Hoffmann-Neopac-Quartier im Vollausbau nicht nur in sich selbst, sondern auch für die angrenzenden Quartiere ein vielfältiger, lebenswerter und spannender Ort werden.
Lageplan 1.Etappe

Lageplan 1.Etappe

Modell 1.Etappe

Modell 1.Etappe

Visualisierung 1.Etappe

Visualisierung 1.Etappe

Visualisierung Wohnung Innenraum

Visualisierung Wohnung Innenraum

Visualisierung Park

Visualisierung Park

Modell 1.Etappe

Modell 1.Etappe

Modell 2.Etappe

Modell 2.Etappe

Modellausschnitt

Modellausschnitt

Modellausschnitt

Modellausschnitt

Modellausschnitt

Modellausschnitt