STÄDTEBAU
Die Gemeinde Schutterwald steht vor zukunftsweisenden Entscheidungen in verschiedenen Bereichen des Gemeindelebens. Unser Vorschlag für die neue Ortsmitte zielt darauf ab, die Belange der Gemeinde sowohl baulich also auch sozial nachhaltig zu entwickeln.
Im sehr aktiven und vielfältigen Gemeindeleben gibt es bereits eine große Zahl an Akteuren, welche sich an den unterschiedlichsten Orten im Bereich des Ortszentrums angesiedelt haben. Wir möchten diese über die Transformation der Mitte thematisch und räumlich miteinander vernetzen. Nach dem Leitbild - Begegnungsräume schaffen Zukunft – wird aus vielen kleinen Teilen eine neue offene und starke Mitte gewebt.
Durch punktuelle Veränderungen und die konsequente Öffnung des öffentlichen Raumes ist ein Wandel mit einfachen Mitteln und in Abschnitten möglich. Die Besonderheiten der einzelnen Gebäude und Nutzungen werden weitergedacht und repräsentieren die Identität der Gemeinde Schutterwald als starke und aktive Ortsgemeinschaft, auch im überregionalen Kontext. Neue Zugänge entstehen und ein weit verzweigtes Netz an Wegeverbindungen spannt sich zwischen den einzelnen Bausteinen. Das Konzept lebt von seinen vielfältigen Blickbezügen und seiner Offenheit.
Gemeinde ist Gemeinschaft. Mit unserem Konzept wollen wir die Gemeinde dazu bewegen, durch kleine Schritte großes zu erreichen. Ein initiales Sommerfest oder eine große Skulpturen- und Kunstausstellung im derzeitigen Pfarrgarten kann der Motor zur Schaffung der neuen Mitte sein.
Dazu kann in einem ersten Schritt der Pfarrgarten zugänglich gemacht, und mit dem Lesegarten, dem Schulhof und dem Kirchplatz zu einem Ganzen verbunden und erlebbar gemacht werden. Mit unserer Idee wollen wir die Bürger der Gemeinde Schutterwald anreizen, gemeinsam eine neue, bedarfsgerechte und attraktive Ortsmitte zu schaffen. Die erste Annäherung an den neuen Ort und kann weit vor Beginn größerer Baumaßnahmen stattfinden. Denkbar ist darüber hinaus auch eine Zwischennutzung des Pfarrgartens für Vereine und die Schule in Abstimmung mit der Gemeinde.
MOBILITÄT
Als weitere Maßnahme ist die einfache Restrukturierung des fließendenden und ruhenden Individualverkehrs denkbar. Die Bundesstraße soll im Kernbereich Rathaus und Kirche verkehrsberuhigt mit abgesenkten Bordsteinen aufgewertet und die trennende Wirkung aufgehoben werden. Parkierungsflächen um die Kirche werden neu organisiert, um neue Aufenthaltsqualitäten zu schaffen. Zudem werden Flächen entsiegelt und neue straßenbegleitende Bepflanzungen geschaffen.
Die überregionalen bestehenden Radwegeverbindungen werden ausgebaut und bekommen in Form einer Fahrradstation als MOBILTY HUB mit verschiedenen Servicefunktionen wie überdachte Sitzgelegenheiten, WC-Anlage und E-Bike Ladestation eine Anlaufstelle für unterschiedliche Radtouren in der näheren oder entfernteren Umgebung.
Der Kernbereich der neuen Mitte wird autofrei ausgebildet. Zufahrten sind dann nur für Anlieferung und Feuerwehr / Rettung möglich. Die Fußgänger stehen an erster Stelle.
NUTZUNGEN
Der denkmalgeschützte „Alte Jakob“ bekommt eine neue Nutzung und einen neuen, attraktiven öffentlichen Außenraum. Das Gebäude eignet sich aufgrund seiner baulichen Struktur grundsätzlich sehr gut für den Ausbau von verschieden geprägten Wohnformen. Im Bereich zur KiTa soll im Erdgeschoss ein Café als Schnittstelle zur neuen Mediathek und Bibliothek im Saal im 1.OG dienen.
Der Ehrenfriedhof findet seinen neuen passenden Platz auf dem Hauptfriedhof. Dadurch entsteht ein wertvoller Raum zwischen den drei Gebäuden KiTa, St. Jakob und „Alter Jakob“. Der Kindergarten St. Jakob tritt weiter in den Vordergrund und knüpft direkt an den neuen Freiraum an. Es entsteht ein Raum der Begegnung zwischen den Generationen.
Der Platz im Süden des Altenpflegeheims „St. Jakob“ wird durch eine straßenbegleitende Bepflanzung und eine schattenspendende Pergola aufgewertet. Die Nutzung im Erdgeschoss kann somit auch mit anderen Nutzungen wie z. B. Bäcker, (Eis-)Café etc. von der neuen Situation profitieren.
Das Rathaus ist die Anlaufstelle für alle Bürger der Gemeinde. Der offene Rathausplatz verbindet sich mit dem Kirchvorplatz und schafft einen schwellenlosen Freiraum.
Die Freiflächen im Süden der Kirche St. Jakobus werden überarbeitet, Baumbestände zum großen Teil erhalten. Der Platz, angrenzend an die Kirche und anknüpfend an den alten Pfarrgarten bildet den neuen Marktplatz der Gemeinde. Die Neugestaltung ermöglicht unterschiedliche Aktivitäten, Aktionen, Feste und Veranstaltungen für Jung und Alt.
Der verwunschene und verborgene Pfarrgarten neben dem Pfarrhaus und dem neuen Pfarrgemeindesaal wird für die Öffentlichkeit geöffnet. Dieser bildet zukünftig den wichtigsten Ort für die Neue Mitte.
Die Erweiterung der Mörburgschule orientiert sich in der vorhandenen freien Fläche zur neuen Mitte. An der Saint-Denis-Straße entsteht durch die Platzierung des Körpers eine klare Adresse. Je zwei große Höfe für die Grund- und für die Werkrealschüler sind räumlich voneinander getrennt. Die Laufbahn wird an der benachbarten Grundstücksgrenze verschoben. Ein Kleinspielfeld mit Tribüne grenzt direkt an. Einen Schulgarten und grüne Klassenzimmer finden einen neuen Platz angrenzend des großzügigen Schulhofes.
Das Vereinshaus ist ein wichtiger Ort für viele Bürger. Die Überdachung wird als Mobilitätshub mit E-Bike Ladestation, Sitzgelegenheiten und einem neuen Dach aufgewertet und erweitert. Damit ergibt sich weiterhin die Möglichkeit der Nutzung für unterschiedliche Veranstaltungen. Der Lesegarten öffnet sich zum Pfarrgarten. Hier entsteht ein neuer, freier und besonderer Begegnungsraum: die neue Mitte der Gemeinde Schutterwald. Eine multifunktionale Freifläche kann für alle möglichen temporären Nutzungen verwendet werden.
Im Bereich des bestehenden Getränkemarktes soll die „Dorfscheune“ als neuer Baustein mit ortsbildprägendem Satteldach an der neuen Mitte entstehen und unterschiedliche Bedarfe des täglichen Lebens, wie z. B. Einzelhandel, Ärztehaus etc. beherbergen. Gastronomische Angebote drinnen wie draußen bilden eine sinnvolle Ergänzung.