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StÀdtebaulich-landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil | 04/2024

ExperimentierrÀume nachhaltiger Stadt- und Quartiersentwicklung in Wiesbaden-Klarenthal

Bauen mit der Landschaft im Sinne von Ernst May

Bauen mit der Landschaft im Sinne von Ernst May

4. Preis / Realisierungsteil

Preisgeld: 7.000 EUR

BeL SozietĂ€t fĂŒr Architektur

Stadtplanung / StÀdtebau

RABE LANDSCHAFTEN | ARGE STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN

Landschaftsarchitektur

PONNIE Images

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das vorgeschlagene Quartier fĂŒgt sich sehr gut in die vorhandene Struktur Klarenthals ein. Drei neue Baukörper sind sinnvoll auf dem GelĂ€nde platziert und lassen den sĂŒdwestlichen, vegetationsgeprĂ€gten Freiraum unberĂŒhrt. Allerdings entsteht kein zusammenhĂ€ngendes Ensemble, denn die drei neuen GebĂ€ude sind sehr unterschiedlich ausgeformt. Im Zusammenspiel mit dem baulich ĂŒberformten Schul-gebĂ€ude bilden sie einen Campus, der vom Freiraum geprĂ€gt ist. Ein Hochhaus akzentuiert den höchsten
Punkt des GelĂ€ndes, wĂ€hrend das aufgestĂ€nderte »lange Haus« am Westrand mit einem Schwung dem Klosterweg folgt und begrenzt GelĂ€nde im Westen sinnvoll. Die GebĂ€ude lassen Raum fĂŒr eine experimentelle Umsetzung, wie beispielsweise das Holzhochhaus. Die GebĂ€udehöhe des Hochhauses wurde mit Bezug auf die Nachbarschaft allerdings kontrovers diskutiert. Die Grundrisstypologien im »langen Haus« werden aufgrund ihrer Ost-West-Orientierung und der GebĂ€udetiefe als gut nutzbar eingeschĂ€tzt. Mit 291 WE ist der Zielwert von ĂŒber 80 WE/ha erfĂŒllt. Allerdings ist offen, wie die Baukörper aufgeteilt werden können. Die StellplĂ€tze sind sinnvoll im zentral gelegenen, zylinderförmigen MobilitĂ€thaus untergebracht.

Das BestandgebĂ€ude soll um zwei Stockwerke ergĂ€nzt werden. Allerdings erscheint fraglich, ob der Bestand tatsĂ€chlich in der vorgeschlagenen Form aufgestockt werden kann. Das vorgeschlagene GebĂ€ude legt daher nahe, dass ein Großteil des Bestands abgerissen werden mĂŒsste, was nicht der Zielvorstellung der Ausloberin entspricht.

Der geringe Fußabdruck der GebĂ€udekörper fĂŒhrt zum Erhalt umfangreicher FreiflĂ€chen. Dies wiederum ermöglicht ein sensibles Regenwassermanagement, die Förderung der BiodiversitĂ€t und ergĂ€nzende Maßnahmen zur Klimawandelanpassung. Ein weiteres positives Merkmal des Konzepts ist der Erhalt des Vegetationsbestands im SĂŒdosten entsprechend dem Wunsch der Anwohner:innen. Außerdem werden die Kaltluftabflussbahnen in ausreichendem Maße berĂŒcksichtigt. Die Ventilationsbahn fĂŒr die Frischluftzufuhr
ist möglicherweise durch die Barrierewirkung »langen Hauses«, trotz AufstĂ€nderung, beeintrĂ€chtigt und muss detaillierter untersucht werden. Sportangebote sind ausreichend vorhanden und sinnvoll angeordnet. Fehlende Spielbereiche können problemlos integriert werden. Die Anordnung von GemeinschaftsgĂ€rten auf dem Kita-Dach wird kritisch gesehen. Die WegefĂŒhrung erscheint sinnvoll und ist gut mit dem Kontext verknĂŒpft. Vor allem der Klosterweg im Westen erfĂ€hrt sinnvolle ErgĂ€nzungen.

Insgesamt erreicht der kompakte StĂ€dtebau das selbstgesteckte Ziel des Bauens im Landschaftsraum mit einer minimalen zusĂ€tzlichen Versiegelung und erfĂŒllt damit eine wichtige Anforderung der Ausloberin.
Charakterstarke GebĂ€ude an der großen Wiese

Charakterstarke GebĂ€ude an der großen Wiese