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Offener Wettbewerb | 10/2018

Neubau eines Laborgebäudes für die Bauhaus-Universität Weimar

2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Martin Langner

Architektur

Regina Schinabeck

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der vorgeschlagene Laborneubau ist sehr präzise in das heterogene Umfeld des Bauplatzes eingefügt. Die Gebäudekubatur entsteht als konsequente Reaktion auf den umliegenden Gebäudebestand und die geltenden Abstandsflächenregelungen.
Der Neubau gehört typologisch zu den „Anbauten“ an das alte Bankgebäude. Folgerichtig spannt sich ein nordöstlich angeordneter Eingangshof zwischen Altbau und Neubau auf, von dem aus ein zweigeschossiges Foyer erreicht wird. Eingangshof und Foyer bilden eine angemessene Adresse für das neue Laborgebäude in zweiter Reihe. Eine zusätzliche Verbindung zum Altbau ist von Eingangshof aus zukünftig möglich.
An der Verbindungsstelle zwischen Altbau und Neubau wird mit großer Sorgfalt eine gelungene Fügung versucht, die funktional besser gelingt als gestalterisch.
Die eigentliche Raffinesse des Entwurfes liegt in der höhenmäßigen Staffelung des Gebäudevolumens, welche mit der klaren Gliederung aller Grundrissebenen einhergeht.
Das Erschließungssystem funktioniert hervorragend, ist selbsterklärend und bietet gute Orientierung im Gebäude. Trotz der rationalen Grundrissgestaltung entstehen atmosphärische Innenräume, die Kommunikation und Aufenthalt befördern und qualitativ hochwertige Arbeits- und Lernorte sind.
Die Funktionsbereiche sind überwiegend richtig zueinander gefügt. Einzig die Anordnung der Räume 304 und 305 im 2.Obergeschoss ist bezüglich der Revisionierbarkeit der dort eingebauten Geräte nochmals zu hinterfragen. Das Klima- und Metallprüflabor ist im Untergeschoss mit einer wirtschaftlich zu errichtenden separaten Verbindungstreppe und einer Einbringöffnung im Erdgeschoß richtig angeordnet.
Insgesamt besticht die gesamte Organisation des Gebäudes durch eine große Logik. Für die Gebäudehülle wird ein der Entwurfsaufgabe durchaus angemessenes Thema aus vorgehängten Betonelementen und bandartigen Fensteröffnungen entwickelt, welches solide durchdacht ist. Dieser gestalterische Ausdruck lässt jedoch in Teilen die Klarheit und Leichtigkeit der Grundrissidee vermissen. Das stark gegliederte Gebäudevolumen scheint mit den differenziert ausformulierten Fassaden in Teilen überfrachtet.
Der Entwurf ist wirtschaftlich zu erstellen. Die Kennziffern liegen mit kleinen Abweichungen nach oben im vorgegebenen Bereich. Die Belichtung des Untergeschosses wird ausschließlich über schräg gestellte Schachtelemente realisiert, auf weitere Abgrabungen des Geländes wird verzichtet.
Insgesamt kann das geplante Laborgebäude mit seiner feinmaschigen Vernetzung mit dem umliegenden Bestand einen sehr guten Beitrag zur Campusentwicklung an der Coudraystraße leisten.