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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 03/2014

Heinze ArchitektenAWARD 2014 "Eindrucksvolle Wohnarchitekturen"

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Parkhaus

Sieger in der Kategorie „Nachwuchsarbeiten“

Alexander Andres

Student*in Architektur

Christian Weisen

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Wir schreiben das Jahr 2025. Berlin befindet sich in einer Situation, wie man sie in nahezu allen europäischen Millionenstädten erlebt. Die rasante Landflucht und das Bevölkerungswachstum der letzten Jahre führt zu einem regelrechten Überlaufen der Metropolen. Unternehmen haben schon längst die Vorteile des Standortes Stadt für sich erkannt und locken die Menschen mit attraktiven Jobs. Die strikte Trennung von Job und Privatleben hat sich in einigen Branchen aufgehoben und durch modernste Kommunikationsmittel ist das Arbeiten von Zuhause keine Seltenheit mehr. Dennoch verringert sich der räumliche Abstand immer mehr. Man bevorzugt die zentrale Lage um von möglichst kurzen Arbeitswegen zu profitieren. Neue Technologien ermöglichen der Industrie die Errichtung ihrer Produktionsstätten in unmittelbarer Stadtnähe. Die typischen Arbeitersiedlungen gehören fortan der Vergangenheit an. Das enorme kulturelle Angebot, Dienstleistungen in allen Bereichen und Freizeitaktivitäten die besonders auch die Zielgruppe über Sechzig ansprechen sind wichtige Aspekte, die die Wohnsituation der Zukunft beeinflussen.


DIE SCHATTENSEITE DIESER ENTWICKLUNGEN
zeichnet sich insbesondere im städtischen Verkehr ab. Mobilität ist ein großes Thema und trotz zahlreicher Versuche den Öffentlichen Nahverkehr auszubauen stehen die Städte dem Problem des Individualverkehrs machtlos gegenüber. Auf den Luxus eines Privatfahrzeugs wollen nur die Wenigsten verzichten. Die Konsequenzen dessen erfährt die gesamte Stadtbevölkerung. Kilometerlange Staus entstehen nicht nur zu den Stoßzeiten, sondern sind rund um die Uhr ein Dauerzustand in der Innenstadt. Zeitdruck, Stress und Unfälle stehen an der Tagesordnung. Blechschäden sind dabei noch die harmloseste Folge. Es häufen sich die Konflikte unter den verschiedenen Verkehrsteilnehmern. Fahrradfahrer und Fußgänger können sich nicht gefahrenfrei in der Stadt bewegen. Hinzu kommt, dass sich trotz moderner Verbrennungsmotoren die Feinstaubbelastung bei der Masse an Fahrzeugen in einem kritischen Bereich befindet. Die akustische Kulisse des städtischen Raums wird durch Verkehrslärm dominiert. Obwohl die Anzahl der Elektroautos stark zugenommen hat, ist der Rückgang des Geräuschpegels nur geringfügig. Es sind vor allem die Reifen-Fahrbahn-Geräusche und das stressbedingte Hupen durch das sich die Menschen belästigt fühlen. Die Faktoren schlagen nicht nur physisch sondern überwiegend psychisch nieder und beeinträchtigt die Qualität des städtischen Wohnens.


WILL MAN WIRKLICH IN SO EINER STADT LEBEN?
Was muss geschehen um die Situation zu verbessern? Eine Lösung die bereits in der Vergangenheit diskutiert wurde ist die Verbannung des Privat-PKWs aus der Innenstadt. Dieser Ansatz wurde in Form von „autofreien Sonntagen“ in den 70er und 80er Jahren bereits erprobt und erfreute sich großer Beliebtheit. Jedoch war die strikte Durchsetzung bisher nicht flächendeckend möglich. Aber ohne ein radikales Umdenken droht der Stadt unweigerlich ein Kollaps. Die Umsetzung der autofreien Stadt wird zum Beschluss und der konzeptionelle Ansatz und die Vorzüge dieses Modells setzen sich langsam in die Tat um. Einst großspurige Straßen wandeln sich in Grünzonen sowie Fahrrad- und Fußgängerwege. Der Öffentliche Nahverkehr bringt die Menschen effektiver an ihr Ziel. Wo in der Vergangenheit der Verkehrslärm dominierte hört man wieder die Vögel zwitschern. Ein Stück Natur kehrt in die Stadt zurück. Die Anonymität des Autofahrers, der meist alleine unterwegs war löst sich auf. Menschen begegnen sich nun in den Straßen in einem entspannten Umfeld und die persönliche Kommunikation tritt wieder in den Vordergrund. Das Stadtbild verschönert sich und parkende Blechlawinen verschwinden von den Straßen. Die vormals unbeliebten Quartiere an den Hauptverkehrszonen wurden revitalisiert und werden zu begehrten Immobilien.


DAS AUTO VERSCHWINDET, DOCH WAS BLEIBT?
Ein Gebäudetypus der nach dem Verschwinden des Autos unbrauchbar wird ist die Parkhausarchitektur. Gebäude die für Fahrzeuge konstruiert wurden sollen nun an die neuen Umstände angepasst werden und dem Menschen dienen. Das Umweltbewusstsein und der Nachhaltigkeitsgedanke fordern einen bedachten Eingriff sowie Umgang mit dem Bestand und den gegebenen Ressourcen. Ein Abriss mit anschließender Neubebauung kommt daher nicht in Frage. Die Vergangenheit und Architekturgeschichte liefert interessante Konzepte an die es sich anzuknüpfen lohnt. Es sind Ideen, die vor allem in Bezug auf die Themen Konstruktion, Raster und Stahlbetonbau unglaubliche Parallelen zu eben diesen obsoleten Gebäuden vermitteln. Eine Orientierung für den Umgang mit der Struktur zeigt LeCorbusiers Domino-Haus, welches das Prinzip des Tragens und Lastens in Kombination mit einem freien Grundriss verdeutlicht. Es ist somit ein Thema, was in abstrakter weise das Grundgerüst des Parkhauses definiert. Aus dieser Struktur und ihren Umständen, wie der Wohnungstiefe und den niedrigen Geschosshöhen entwickelt sich ein Maisonette-Typ der durch freie und offene Wohnlandschaften auf die Bedürfnisse seiner Bewohner zugeschnitten werden kann. Lichtdurchflutete Räume und großzügige Freibereiche, sowie Gemeinschaftszonen definieren Next Housing.

Beurteilung durch das Preisgericht

Was ist das Wohnen der Zukunft? Diese Frage haben die Studenten der TU Kaiserslautern sich gestellt und nicht nur typologische Antworten gesucht. Vielmehr besticht die Arbeit „Parkhaus“ darin, mittels bestehender Strukturen die Frage des Wohnens neu und auf ungewöhnliche Weise zu stellen. Wie ein Kuckuck, der in ein fremdes Nest seine Eier legt, wird hier ein Parkhaus benutzt, um die Fragen nach innen und außen, Wohnen und Arbeiten, Öffentlichkeit und Privatheit neu zu formulieren. Die sehr sorgsam durchgearbeiteten Grundrisse, die klare Vorstellung der Atmosphäre und die Virtuosität des Vortrags überzeugen die Jury.
Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

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Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

Christian Weisen und Alexander Andres | Technische Universität Kaiserslautern

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