Award / Auszeichnung | 04/2013
Das beste Haus 2013
Wohnhaus mit Gründach. Photo © Clemens Franke
gemini + Wohnlandschaften im Wienerwald
Preisträger Niederösterreich
AL1 Graf Heiß Rott ArchitektInnen
Architektur
Landschaftsarchitektur
Architektur
sonstige Fachplanung
Fotografie
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
410m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2012
Projektbeschreibung
Einblick in die Suche nach dem zu bauenden Raum. Raum-Greifen und Raum-Formen, befreit von gängigen Regeln. Stattdessen eigene Fragen finden, um sich für ein Territorium als Versuchsfeld zu entscheiden und es über einen kulturellen Prozess bewohnbar zu machen.
Den vorgefundenen Raum Lesen und seine Potentiale achten - ein hängiges Grundstück mit reichlich aufgeschossenen Bäumen im südlichen Wienerwald zwischen Sprawl und Einöde. Vielschichtige Lebensräume entwerfen ohne auf vorgefertigte Wohnideen und Grundriss-Zuschnitte zurückzugreifen. Mit den Fragestellungen zu einem Neubau die Diskussion um die Zukunftsfähigkeit von längst urbanisiertem Leben auf dem Lande voranzutreiben.
Aus Fragen werden Thesen: Ein urbanes Nebeneinander kann wechselseitig bereichern. Kinder wollen nicht in allen Lebensphasen ihr eigenes Zimmer. Ein Bad kann Durchgangsraum sein. Ein zeitgemäßes Haus lässt sich low-tech errichten und mittels eines einfachem Konzept alltäglich unterhalten. Wien braucht von Loos nicht loszukommen: Der Raumplan als Methode. Das Haus als Rundlauf im Hier und Jetzt, schaltbar, zukunftstauglich. Alle zugleich in der Morgensonne, ohne gegenseitige Verschattung am Abend. Jedes Element lässt sich hinterfragen und im Dialog zwischen Kultur und Natur prototypisch spezifizieren. Ein Wohnhaus braucht keine gängigen Sehmuster wie einen signifikanten Eingang, oder ablesbare Geschosse. Wohnraum braucht kein Innen und kein Außen. Der Raum hängt zusammen. Im wettergeschützten Bereich ist die Landschaft hochgeklappt. So viel Privatheit wie nötig gesichert, fördert eine möglichst bewahrte Offenheit.
Gebaut wird auf autodidaktischer Basis mit geringem handwerklichen Vorwissen unter Einbeziehung lokaler Akteure und mittels Reaktivierung traditioneller ländlicher Strukturen. Daraus folgt eine Bauphase als bewusster, prototypischer (Lern)Prozess unter Anwendung spezifisch entwickelter Methoden und weitgehendem Verzicht auf den Einsatz von Grossmaschien.
Für die Konstruktion gilt: Ansicht ist gleich Grundriss ist gleich Schnitt. Die Holz-Beton-Verbund-Bauweise ist als Decke, als geschlossene Wand und als Licht spendende Stützenreihe zugleich zu verwenden. Materialisierung und Betriebskonzept sind zeitgemäßer Pragmatismus verbunden mit sinnlicher Op- und Haptik: Eine Symbiose aus vor Ort bzw. regional Vorgefundenem, wie das Holz des Wienerwalds in der Konstruktion, den Lehm des Aushubs als beheiztem Boden oder dem Hanf aus dem benachbarten Tschechien als Dämmstoff und technisch-industriellen Lösungen, wie das Verwenden eines doppelschaligen Fassadensystems aus Mehrstegplatten im Bereich der transparenten Fassadenabschnitte zum Erreichen der Niedrigenergiebilanz.
Das Ensemble der Baukörper ergänzt sich mit den Aussenräumen Hof, gedeckter Hof, Dachterasse, Gründdach und Garten zu einer möglichst vielschichtigen Wohnlandschaft, die als Vorwegnahme des Gegenhangs die Typologie des Wohnhauses im dörflichen Raum um einen Baustein anreichert. Entstanden ist das Projekt im transdisziplinären Planungsteam aus AL1 ArchitektInnen, München, bauchplan ).( München/Wien, grundstein Architekten, Wien und P. Kneidinger, Wien.
Den vorgefundenen Raum Lesen und seine Potentiale achten - ein hängiges Grundstück mit reichlich aufgeschossenen Bäumen im südlichen Wienerwald zwischen Sprawl und Einöde. Vielschichtige Lebensräume entwerfen ohne auf vorgefertigte Wohnideen und Grundriss-Zuschnitte zurückzugreifen. Mit den Fragestellungen zu einem Neubau die Diskussion um die Zukunftsfähigkeit von längst urbanisiertem Leben auf dem Lande voranzutreiben.
Aus Fragen werden Thesen: Ein urbanes Nebeneinander kann wechselseitig bereichern. Kinder wollen nicht in allen Lebensphasen ihr eigenes Zimmer. Ein Bad kann Durchgangsraum sein. Ein zeitgemäßes Haus lässt sich low-tech errichten und mittels eines einfachem Konzept alltäglich unterhalten. Wien braucht von Loos nicht loszukommen: Der Raumplan als Methode. Das Haus als Rundlauf im Hier und Jetzt, schaltbar, zukunftstauglich. Alle zugleich in der Morgensonne, ohne gegenseitige Verschattung am Abend. Jedes Element lässt sich hinterfragen und im Dialog zwischen Kultur und Natur prototypisch spezifizieren. Ein Wohnhaus braucht keine gängigen Sehmuster wie einen signifikanten Eingang, oder ablesbare Geschosse. Wohnraum braucht kein Innen und kein Außen. Der Raum hängt zusammen. Im wettergeschützten Bereich ist die Landschaft hochgeklappt. So viel Privatheit wie nötig gesichert, fördert eine möglichst bewahrte Offenheit.
Gebaut wird auf autodidaktischer Basis mit geringem handwerklichen Vorwissen unter Einbeziehung lokaler Akteure und mittels Reaktivierung traditioneller ländlicher Strukturen. Daraus folgt eine Bauphase als bewusster, prototypischer (Lern)Prozess unter Anwendung spezifisch entwickelter Methoden und weitgehendem Verzicht auf den Einsatz von Grossmaschien.
Für die Konstruktion gilt: Ansicht ist gleich Grundriss ist gleich Schnitt. Die Holz-Beton-Verbund-Bauweise ist als Decke, als geschlossene Wand und als Licht spendende Stützenreihe zugleich zu verwenden. Materialisierung und Betriebskonzept sind zeitgemäßer Pragmatismus verbunden mit sinnlicher Op- und Haptik: Eine Symbiose aus vor Ort bzw. regional Vorgefundenem, wie das Holz des Wienerwalds in der Konstruktion, den Lehm des Aushubs als beheiztem Boden oder dem Hanf aus dem benachbarten Tschechien als Dämmstoff und technisch-industriellen Lösungen, wie das Verwenden eines doppelschaligen Fassadensystems aus Mehrstegplatten im Bereich der transparenten Fassadenabschnitte zum Erreichen der Niedrigenergiebilanz.
Das Ensemble der Baukörper ergänzt sich mit den Aussenräumen Hof, gedeckter Hof, Dachterasse, Gründdach und Garten zu einer möglichst vielschichtigen Wohnlandschaft, die als Vorwegnahme des Gegenhangs die Typologie des Wohnhauses im dörflichen Raum um einen Baustein anreichert. Entstanden ist das Projekt im transdisziplinären Planungsteam aus AL1 ArchitektInnen, München, bauchplan ).( München/Wien, grundstein Architekten, Wien und P. Kneidinger, Wien.
Gedeckter Hof als ein Mehrwert aus der städtebaulichen Symbiose. Photo © Clemens Franke
Vorwegnahme des Gegenhangs - eine Wiese zum Dorfraum. Photo © Clemens Franke
Wohnküche: Stampflehm (Aushubmaterial) als Boden- und Wandelement. Photo © Clemens Franke
Haus als Rundlauf. Photo © Clemens Franke
Rückzugsraum Dachterrasse. Photo © Clemens Franke
Wohnen im Baumraum. Photo © Clemens Franke