Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018
Multitalent gesucht - Umbau Ossietzky-Hof: Sanierung und Umbau mehrerer WohngebÀude in Nordhausen
©Atelier . Schmelzer . Weber
Perspektive Hof
Anerkennung
Preisgeld: 8.200 EUR
TragWerk Ingenieure Döking+Purtak GmbH
Bauingenieurwesen
ErlÀuterungstext
Freiraum- und ErschlieĂungskonzept
Der Ossietzky-Hof bindet nahtlos an den geplanten Stadtloop an. Die FuĂgĂ€ngerbereiche entlang der Dr.-Robert-Koch-StraĂe werden einheitlich umgestaltet. Der kleine Antrittsplatz vor dem Atelieranbau im Nordwesten bildet dabei den sichtbaren, attraktiven Startpunkt des Stadtloops und das neue Gesicht des Ossietzky-Hofs zur Kreuzung aus. Sitzgelegenheiten und Pflanzungen schaffen AufenthaltsqualitĂ€t und erweitern das Angebot des Anbaus nach auĂen. Eine Terrasse mit Treppenanlage und barrierefreier Rampe vermittelt östlich davon den Höhenunterschied zwischen Gehweg und den EingĂ€ngen der Dr.-Robert-Koch-StraĂe 12-18. Nördlich der bestehenden Gehölzreihe werden die StellplĂ€tze entlang der Dr.-Robert-Koch-StraĂe als Senkrechtparker bis zur Kreuzung ausgebildet. So entstehen 20 neue StellplĂ€tze in unmittelbarer NĂ€he zum Wohnhof. Die QuartierserschlieĂung erfolgt ĂŒber die umgestaltete Carl-von-Ossietzky-StraĂe als SpielstraĂe im Einrichtungsverkehr. Die neue Ausfahrt auf die Dr.-Robert-Koch-StraĂe ermöglicht den RĂŒckbau der Fahrspur sĂŒdlich des WohngebĂ€udes. Im Nordosten entsteht die âAktive Eckeâ mit Schnellladestation, Carsharing und drei barrierefreien StellplĂ€tzen. Ein kleiner Unterstand mit Paketstation, MĂŒllstandort und eine Mitfahrerbank vervollstĂ€ndigen hier das Angebot. SĂŒdlich der Aktiven Ecke entsteht eine âGrĂŒne Wandâ an der nördlichen Brandwand des GebĂ€udes Carl-von-Ossietzky-StraĂe 3-6. Die Vorzonen des GebĂ€udes werden als Retentionsraum umgestaltet. Eine neue Gehölzreihe gegenĂŒber des DRK zoniert den Raum. In Richtung Hof entstehen private GĂ€rten fĂŒr die Erdgeschosswohnungen. Nördlich der KiTa âKleine Strolcheâ werden vier öffentliche StellplĂ€tze im StraĂenraum angeboten. GegenĂŒber werden 14 BewohnerstellplĂ€tze und eine Ăberdachung fĂŒr MĂŒll- und GerĂ€teabstellmöglichkeiten sowie eine Fahrradstation vorgesehen. Im SĂŒdwesten entsteht der geschĂŒtzte Quartiersplatz zwischen Kreativgarage und dem GebĂ€ude der Albert-TrĂ€ger-StraĂe 43. Hier können die AuĂensitze des CafĂ©s, Feste und Veranstaltungen unter freiem Himmel stattfinden. Der GrĂŒnraum westlich des GebĂ€udes wird zum Lebensraum und Versickerungszone umfunktioniert. Eine Einmuldung, die Ansaat von BlĂŒhwiesen und Gehölzpflanzungen sorgen fĂŒr eine natĂŒrliche AtmosphĂ€re im Ăbergang zu den GĂ€rten im SĂŒden. Aufkantungen an den Eingangszonen bieten Platz zum Verweilen. Der Wohnhof wird als gemeinschaftlicher Freiraum mit vielfĂ€ltigem Nutzungsangebot umgestaltet. Den Mittelpunkt bildet die offene WiesenflĂ€che die von zwei bewachsenen RasenhĂŒgeln umspielt wird. Kleine PicknickplĂ€tze laden zum Sitzen unter den neugepflanzten Obstgehölzen ein. Hier kann im Herbst geerntet werden. Eine neue Spiellandschaft fĂŒr die Kleinen, Trimm-Dich-Angebote und FlĂ€chen fĂŒr den Sport laden zum aktiven Erholen ein. Im Osten des Hofs entstehen flexibel nutzbare FlĂ€chen fĂŒr das Urban Gardening. Ein GewĂ€chshaus und GerĂ€teschuppen erweitern das Angebot. Im Norden des Hofs können die Hochbeete entlang der Erdgeschosszone gemeinschaftlich gepflegt werden â hier wachsen Blumen und KrĂ€uter. Eine Hobby-Imker-Station liegt geschĂŒtzt hinter dem Feuchtbiotop. Pflanzungen und Saaten werden unter dem Gesichtspunkt der BiodiversitĂ€t (z.B. Bienenweide,), Trockenheitsresistenz und Imagebildung ausgewĂ€hlt. Begehbare FlĂ€chen werden möglichst versickerungsfĂ€hig und mit nachhaltig ausgebildet. Um die dauerhafte Aneignung und Pflege der FlĂ€chen zu gewĂ€hrleisten, sollten die Bewohner des Ossietzky-Hofs in die intensivere Planung der FreiflĂ€chen mit einbezogen werden.
Architektonisches Konzept
Ziel ist die gestalterische und funktionale Aufwertung der BestandsgebÀude unter Beachtung der individuellen Parameter der HÀuser sowie der nutzungsspezifischen Gesamtbetrachtung des Ossietzky-Hofs.
Die âflexible Mehrwertplatteâ wird mittels durchgesteckter TreppenhĂ€user im Erdgeschoss mit dem Innenhof verbunden. In den ersten beiden Etagen werden jeweils zwei Ebenen zu Maisonettwohnungen zusammengefasst und durch einen angrenzenden privaten Gartenbereich ergĂ€nzt. Besonders fĂŒr Familien wird dadurch im Ossietzky-Hof eine attraktive Wohnungstypologie etabliert. Eine neue vorgesetzte Balkonstruktur generiert groĂzĂŒgige Freibereiche auch in den oberen Geschossen und gliedert die vorhandene charakteristische Fassadenstruktur. Die Wohnungen können bei Bedarf zu gröĂeren WGÂŽs zusammengefasst werden. Der Umbau zu Maisonette-Wohnungen wird mittels gerader TreppenlĂ€ufe geplant. Die zugehörigen neuen Ăffnungen in den Bestandsdecken sichern sogenannte Auswechslungen. Die Ăffnungslaibungen werden mit Stahlprofilen hergestellt, woran auch die neuen GelĂ€nder zu befestigen sind. Die neuen Balkonanlagen stehen als eigenstĂ€ndiges Tragwerk vor den Fassaden. Die Konstruktion ist aus Fertigteilen in sehr hoher QualitĂ€t und Dauerhaftigkeit vorgesehen. Die AnschlĂŒsse an die bestehende Rohbaukonstruktion dienen in erster Linie der horizontalen Aussteifung, welche in die Bestandsdecken mit eingeklebten Ankern einfach herzustellen sind. Ăber eine eigene GrĂŒndung werden die Lasten in den Baugrund eingeleitet. Die Grundrisse innerhalb der âoptimierten Bestandsplatteâ bleiben in den Obergeschossen vollstĂ€ndig erhalten. Zur besseren Anbindung an den gemeinsam genutzten Hof werden auch hier TreppenhĂ€user im Erdgeschoss zweiseitig durchgesteckt. Die Ladenzonen im Erdgeschoss werden durch eine barrierefreie ebenerdige ErschlieĂung der weiteren FlĂ€chen im Westen ergĂ€nzt. Hier entstehen RĂ€ume fĂŒr kleine Startups, BĂŒros oder Dienstleister mit guter Anbindung an den stĂ€dtischen Raum. Die âoptimierte Bestandsplatteâ erhĂ€lt ebenfalls eine neue Balkonstruktur, welche auf Grund der sĂŒdlichen Himmelsausrichtung durch einen öffenbaren Wintergarten ergĂ€nzt wird. Innerhalb der kalten Jahreszeiten wird somit eine klimatische Pufferzone sowie zusĂ€tzlich nutzbarer Wohnraum generiert.
Der Laubengang des âneue Bestandsblocksâ wird durch eine individuelle BegrĂŒnung aufgewertet. Im Erdgeschoss wird ein multifunktional nutzbares CafĂ© mit Bezug zum Innenhof angeordnet. Die weiteren FlĂ€chen im Erdgeschoss werden als vermietbare Apartments, VereinsrĂ€ume oder Co-Working-Spaces attraktiv gestaltet. Ein zusĂ€tzliches Treppenhaus stellt die barrierefreie ErschlieĂung aller Geschoss sicher. Daher eignet sich besonders dieser GebĂ€udeteil fĂŒr Menschen mit Handicap. Rentner â WGÂŽs sind ebenso willkommen wie Familien oder Mehrgenerationsstrukturen. Durch die optionale Zuschaltbarkeit einer kleineren 1-Raum-Wohnung wird ein groĂes Nutzerspektrum abgedeckt. FĂŒr den Einbau von groĂzĂŒgigen Wohnungen und des CafĂ©s im Erdgeschoss des ehemaligen Schwesternwohnheimes werden die tragenden WĂ€nde durch Stahlrahmenkonstruktionen ersetzt. Die rĂ€umliche Aussteifung des GebĂ€udes ist damit weiterhin gegeben. Der Anbau der neuen vertikalen ErschlieĂung mit Aufzug wird ĂŒber einen Massivbau realisiert.
Das Ossietzky â Forum kann optional, auch in einem 2.Bauabschnitt, realisiert werden. Es betont die besondere Ecke des Blocks und vermittelt zwischen dem Ossietzky â Hof und dem angrenzenden Stadtraum. Es bildet fĂŒr beide Seiten einen Auftakt und stellt besondere FlĂ€chen fĂŒr Kunst und Kultur bereit. Der optionale Anbau des Forums zur stĂ€dtebaulichen SchlieĂung der âoffenen Eckeâ ist als eigenstĂ€ndiger Massivbau vorgesehen. Vorgespannte Deckenelemente als Fertigteile ĂŒberspannen die GebĂ€udebreite stĂŒtzenfrei, so dass die Erdgeschosszone vielfĂ€ltig nutzbar ist.
Die Kreativgarage wird in die Umgestaltung des Gemeinschaftshofes einbezogen und erhĂ€lt einen direkten Bezug zum Quartiersplatz. Eine offene Struktur sowie vielfĂ€ltige Nutzungsmöglichkeiten werden diesen Ort beleben. So finden hier z.B. eine Selbst - Schrauber - Werkstatt fĂŒr Fahrradfahrer, eine Band- und Konzertraum sowie ein Jugendtreff Platz.
Energetisches Konzept
Die vorhandene FernwĂ€rmeversorgung erlaubt eine optimale Ausgangssituation zur Realisierung der angestrebten sehr guten Hofbilanz. Die energetische Aufwertung durch eine allseitige WĂ€rmedĂ€mmung und ökologische nachhaltige Fassadenbekleidung verbessert die Gesamtbilanz. Bei der Auswahl der Materialen werden ausschlieĂlich Produkte verwendet, welche vollstĂ€ndig recycelbar sind. Auf Verbundmaterialen wird verzichtet.
Die Integration von AufstellflĂ€chen fĂŒr Photovoltaikanlagen auf den GebĂ€udedĂ€chern sowie an den sonnenexponierten Seiten unterstĂŒtzt die Quartiersinterne Strombilanz und die damit verbundene energetische Versorgung der E-MobilitĂ€ts-Infrastruktur. Der Feuchteschutz nach DIN 1946-6 muss fĂŒr neu sanierte Wohnungen gewĂ€hrleistet sein. Um diesen sicherzustellen wird die Installation von Nachströmelementen im Fensterbereich in Verbindung mit einer QuerlĂŒftung der Wohnungen vorgeschlagen. Bei den innenliegenden BĂ€dern und KĂŒchen ist eine Kombination von Abluftanlagen und Nachströmelementen sinnvoll. Zur Optimierung der 1-Rohr-Heizanalge wird eine indiControl System verwendet. Mit diesem System wird der Heizwasservolumenstrom in den einzelnen HeizstrĂ€ngen, in AbhĂ€ngigkeit der tatsĂ€chlich geforderten Heizleistung der Heizkörper geregelt. RegelgröĂe ist die Spreizung zwischen Vor- und RĂŒcklauf. Bei geringer Anforderung sinkt die Spreizung, der Volumenstrom wird wieder erhöht. Durch den reduzierten Volumenstrom wird auch die WĂ€rmeabgabe ĂŒber die Heizungsrohre reduziert.Das anfallende Regenwasser auf den DachflĂ€chen wird gesammelt und in separaten unterirdischen Zisternen im Hof gespeichert. Somit kann eine Verwendung fĂŒr die BewĂ€sserung der Urban Gardening FlĂ€chen sinnvoll umgesetzt werden.
Der Ossietzky-Hof bindet nahtlos an den geplanten Stadtloop an. Die FuĂgĂ€ngerbereiche entlang der Dr.-Robert-Koch-StraĂe werden einheitlich umgestaltet. Der kleine Antrittsplatz vor dem Atelieranbau im Nordwesten bildet dabei den sichtbaren, attraktiven Startpunkt des Stadtloops und das neue Gesicht des Ossietzky-Hofs zur Kreuzung aus. Sitzgelegenheiten und Pflanzungen schaffen AufenthaltsqualitĂ€t und erweitern das Angebot des Anbaus nach auĂen. Eine Terrasse mit Treppenanlage und barrierefreier Rampe vermittelt östlich davon den Höhenunterschied zwischen Gehweg und den EingĂ€ngen der Dr.-Robert-Koch-StraĂe 12-18. Nördlich der bestehenden Gehölzreihe werden die StellplĂ€tze entlang der Dr.-Robert-Koch-StraĂe als Senkrechtparker bis zur Kreuzung ausgebildet. So entstehen 20 neue StellplĂ€tze in unmittelbarer NĂ€he zum Wohnhof. Die QuartierserschlieĂung erfolgt ĂŒber die umgestaltete Carl-von-Ossietzky-StraĂe als SpielstraĂe im Einrichtungsverkehr. Die neue Ausfahrt auf die Dr.-Robert-Koch-StraĂe ermöglicht den RĂŒckbau der Fahrspur sĂŒdlich des WohngebĂ€udes. Im Nordosten entsteht die âAktive Eckeâ mit Schnellladestation, Carsharing und drei barrierefreien StellplĂ€tzen. Ein kleiner Unterstand mit Paketstation, MĂŒllstandort und eine Mitfahrerbank vervollstĂ€ndigen hier das Angebot. SĂŒdlich der Aktiven Ecke entsteht eine âGrĂŒne Wandâ an der nördlichen Brandwand des GebĂ€udes Carl-von-Ossietzky-StraĂe 3-6. Die Vorzonen des GebĂ€udes werden als Retentionsraum umgestaltet. Eine neue Gehölzreihe gegenĂŒber des DRK zoniert den Raum. In Richtung Hof entstehen private GĂ€rten fĂŒr die Erdgeschosswohnungen. Nördlich der KiTa âKleine Strolcheâ werden vier öffentliche StellplĂ€tze im StraĂenraum angeboten. GegenĂŒber werden 14 BewohnerstellplĂ€tze und eine Ăberdachung fĂŒr MĂŒll- und GerĂ€teabstellmöglichkeiten sowie eine Fahrradstation vorgesehen. Im SĂŒdwesten entsteht der geschĂŒtzte Quartiersplatz zwischen Kreativgarage und dem GebĂ€ude der Albert-TrĂ€ger-StraĂe 43. Hier können die AuĂensitze des CafĂ©s, Feste und Veranstaltungen unter freiem Himmel stattfinden. Der GrĂŒnraum westlich des GebĂ€udes wird zum Lebensraum und Versickerungszone umfunktioniert. Eine Einmuldung, die Ansaat von BlĂŒhwiesen und Gehölzpflanzungen sorgen fĂŒr eine natĂŒrliche AtmosphĂ€re im Ăbergang zu den GĂ€rten im SĂŒden. Aufkantungen an den Eingangszonen bieten Platz zum Verweilen. Der Wohnhof wird als gemeinschaftlicher Freiraum mit vielfĂ€ltigem Nutzungsangebot umgestaltet. Den Mittelpunkt bildet die offene WiesenflĂ€che die von zwei bewachsenen RasenhĂŒgeln umspielt wird. Kleine PicknickplĂ€tze laden zum Sitzen unter den neugepflanzten Obstgehölzen ein. Hier kann im Herbst geerntet werden. Eine neue Spiellandschaft fĂŒr die Kleinen, Trimm-Dich-Angebote und FlĂ€chen fĂŒr den Sport laden zum aktiven Erholen ein. Im Osten des Hofs entstehen flexibel nutzbare FlĂ€chen fĂŒr das Urban Gardening. Ein GewĂ€chshaus und GerĂ€teschuppen erweitern das Angebot. Im Norden des Hofs können die Hochbeete entlang der Erdgeschosszone gemeinschaftlich gepflegt werden â hier wachsen Blumen und KrĂ€uter. Eine Hobby-Imker-Station liegt geschĂŒtzt hinter dem Feuchtbiotop. Pflanzungen und Saaten werden unter dem Gesichtspunkt der BiodiversitĂ€t (z.B. Bienenweide,), Trockenheitsresistenz und Imagebildung ausgewĂ€hlt. Begehbare FlĂ€chen werden möglichst versickerungsfĂ€hig und mit nachhaltig ausgebildet. Um die dauerhafte Aneignung und Pflege der FlĂ€chen zu gewĂ€hrleisten, sollten die Bewohner des Ossietzky-Hofs in die intensivere Planung der FreiflĂ€chen mit einbezogen werden.
Architektonisches Konzept
Ziel ist die gestalterische und funktionale Aufwertung der BestandsgebÀude unter Beachtung der individuellen Parameter der HÀuser sowie der nutzungsspezifischen Gesamtbetrachtung des Ossietzky-Hofs.
Die âflexible Mehrwertplatteâ wird mittels durchgesteckter TreppenhĂ€user im Erdgeschoss mit dem Innenhof verbunden. In den ersten beiden Etagen werden jeweils zwei Ebenen zu Maisonettwohnungen zusammengefasst und durch einen angrenzenden privaten Gartenbereich ergĂ€nzt. Besonders fĂŒr Familien wird dadurch im Ossietzky-Hof eine attraktive Wohnungstypologie etabliert. Eine neue vorgesetzte Balkonstruktur generiert groĂzĂŒgige Freibereiche auch in den oberen Geschossen und gliedert die vorhandene charakteristische Fassadenstruktur. Die Wohnungen können bei Bedarf zu gröĂeren WGÂŽs zusammengefasst werden. Der Umbau zu Maisonette-Wohnungen wird mittels gerader TreppenlĂ€ufe geplant. Die zugehörigen neuen Ăffnungen in den Bestandsdecken sichern sogenannte Auswechslungen. Die Ăffnungslaibungen werden mit Stahlprofilen hergestellt, woran auch die neuen GelĂ€nder zu befestigen sind. Die neuen Balkonanlagen stehen als eigenstĂ€ndiges Tragwerk vor den Fassaden. Die Konstruktion ist aus Fertigteilen in sehr hoher QualitĂ€t und Dauerhaftigkeit vorgesehen. Die AnschlĂŒsse an die bestehende Rohbaukonstruktion dienen in erster Linie der horizontalen Aussteifung, welche in die Bestandsdecken mit eingeklebten Ankern einfach herzustellen sind. Ăber eine eigene GrĂŒndung werden die Lasten in den Baugrund eingeleitet. Die Grundrisse innerhalb der âoptimierten Bestandsplatteâ bleiben in den Obergeschossen vollstĂ€ndig erhalten. Zur besseren Anbindung an den gemeinsam genutzten Hof werden auch hier TreppenhĂ€user im Erdgeschoss zweiseitig durchgesteckt. Die Ladenzonen im Erdgeschoss werden durch eine barrierefreie ebenerdige ErschlieĂung der weiteren FlĂ€chen im Westen ergĂ€nzt. Hier entstehen RĂ€ume fĂŒr kleine Startups, BĂŒros oder Dienstleister mit guter Anbindung an den stĂ€dtischen Raum. Die âoptimierte Bestandsplatteâ erhĂ€lt ebenfalls eine neue Balkonstruktur, welche auf Grund der sĂŒdlichen Himmelsausrichtung durch einen öffenbaren Wintergarten ergĂ€nzt wird. Innerhalb der kalten Jahreszeiten wird somit eine klimatische Pufferzone sowie zusĂ€tzlich nutzbarer Wohnraum generiert.
Der Laubengang des âneue Bestandsblocksâ wird durch eine individuelle BegrĂŒnung aufgewertet. Im Erdgeschoss wird ein multifunktional nutzbares CafĂ© mit Bezug zum Innenhof angeordnet. Die weiteren FlĂ€chen im Erdgeschoss werden als vermietbare Apartments, VereinsrĂ€ume oder Co-Working-Spaces attraktiv gestaltet. Ein zusĂ€tzliches Treppenhaus stellt die barrierefreie ErschlieĂung aller Geschoss sicher. Daher eignet sich besonders dieser GebĂ€udeteil fĂŒr Menschen mit Handicap. Rentner â WGÂŽs sind ebenso willkommen wie Familien oder Mehrgenerationsstrukturen. Durch die optionale Zuschaltbarkeit einer kleineren 1-Raum-Wohnung wird ein groĂes Nutzerspektrum abgedeckt. FĂŒr den Einbau von groĂzĂŒgigen Wohnungen und des CafĂ©s im Erdgeschoss des ehemaligen Schwesternwohnheimes werden die tragenden WĂ€nde durch Stahlrahmenkonstruktionen ersetzt. Die rĂ€umliche Aussteifung des GebĂ€udes ist damit weiterhin gegeben. Der Anbau der neuen vertikalen ErschlieĂung mit Aufzug wird ĂŒber einen Massivbau realisiert.
Das Ossietzky â Forum kann optional, auch in einem 2.Bauabschnitt, realisiert werden. Es betont die besondere Ecke des Blocks und vermittelt zwischen dem Ossietzky â Hof und dem angrenzenden Stadtraum. Es bildet fĂŒr beide Seiten einen Auftakt und stellt besondere FlĂ€chen fĂŒr Kunst und Kultur bereit. Der optionale Anbau des Forums zur stĂ€dtebaulichen SchlieĂung der âoffenen Eckeâ ist als eigenstĂ€ndiger Massivbau vorgesehen. Vorgespannte Deckenelemente als Fertigteile ĂŒberspannen die GebĂ€udebreite stĂŒtzenfrei, so dass die Erdgeschosszone vielfĂ€ltig nutzbar ist.
Die Kreativgarage wird in die Umgestaltung des Gemeinschaftshofes einbezogen und erhĂ€lt einen direkten Bezug zum Quartiersplatz. Eine offene Struktur sowie vielfĂ€ltige Nutzungsmöglichkeiten werden diesen Ort beleben. So finden hier z.B. eine Selbst - Schrauber - Werkstatt fĂŒr Fahrradfahrer, eine Band- und Konzertraum sowie ein Jugendtreff Platz.
Energetisches Konzept
Die vorhandene FernwĂ€rmeversorgung erlaubt eine optimale Ausgangssituation zur Realisierung der angestrebten sehr guten Hofbilanz. Die energetische Aufwertung durch eine allseitige WĂ€rmedĂ€mmung und ökologische nachhaltige Fassadenbekleidung verbessert die Gesamtbilanz. Bei der Auswahl der Materialen werden ausschlieĂlich Produkte verwendet, welche vollstĂ€ndig recycelbar sind. Auf Verbundmaterialen wird verzichtet.
Die Integration von AufstellflĂ€chen fĂŒr Photovoltaikanlagen auf den GebĂ€udedĂ€chern sowie an den sonnenexponierten Seiten unterstĂŒtzt die Quartiersinterne Strombilanz und die damit verbundene energetische Versorgung der E-MobilitĂ€ts-Infrastruktur. Der Feuchteschutz nach DIN 1946-6 muss fĂŒr neu sanierte Wohnungen gewĂ€hrleistet sein. Um diesen sicherzustellen wird die Installation von Nachströmelementen im Fensterbereich in Verbindung mit einer QuerlĂŒftung der Wohnungen vorgeschlagen. Bei den innenliegenden BĂ€dern und KĂŒchen ist eine Kombination von Abluftanlagen und Nachströmelementen sinnvoll. Zur Optimierung der 1-Rohr-Heizanalge wird eine indiControl System verwendet. Mit diesem System wird der Heizwasservolumenstrom in den einzelnen HeizstrĂ€ngen, in AbhĂ€ngigkeit der tatsĂ€chlich geforderten Heizleistung der Heizkörper geregelt. RegelgröĂe ist die Spreizung zwischen Vor- und RĂŒcklauf. Bei geringer Anforderung sinkt die Spreizung, der Volumenstrom wird wieder erhöht. Durch den reduzierten Volumenstrom wird auch die WĂ€rmeabgabe ĂŒber die Heizungsrohre reduziert.Das anfallende Regenwasser auf den DachflĂ€chen wird gesammelt und in separaten unterirdischen Zisternen im Hof gespeichert. Somit kann eine Verwendung fĂŒr die BewĂ€sserung der Urban Gardening FlĂ€chen sinnvoll umgesetzt werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit ĂŒberzeugt durch ihre groĂe gestalterische Einheitlichkeit, was - nach Abbruch der Bestandbalkons-durch neue, elegante Fassadenlösungen erreicht wird. Dabei steht eine Konstruktion aus Fertigteilen als eigenstĂ€ndiges Tragwerk vor der Fassade. Alle GebĂ€ude tragen gemeinsam mit ihren dunklen Holzverkleidungen und den genannten Balkonen zum Gesamteindruck bei. Das ergibt eine klare Aussage und ein elegantes Erscheinungsbild. Das Projekt zeigt ein hohes Potential zur VervielfĂ€ltigung/ModularitĂ€t bezĂŒglich der FassadenertĂŒchtigung und gibt sinnfĂ€llige Antworten bezĂŒglich der ökologischen QualitĂ€t der neuen HĂŒllkonstruktionen. GrundsĂ€tzlich sind die MaĂnahmen zur energetischen ErtĂŒchtigung nachvollziehbar, ebenso ist der Umgang mit den bestehenden Bauteilen im Wesentlichen angemessen.
Die âflexible Mehrwertplatteâ bildet Maisonette-Wohnungen mit hoher WohnqualitĂ€t, aber auch (zu) hohem konstruktivem Aufwand. Behindertengerechtigkeit wird dadurch nicht erreicht.
Die âoptimierte Bestandsplatteâ wird im Erdgeschoss ĂŒber eine Terrasse barrierefrei erschlossen.
Der âneue Bestandsblockâ erhĂ€lt ein neues Treppenhaus mit Aufzug, die Wohnungen entlang des Laubengangs werden durch Zusammenlegung vergröĂert.
Die klare Aussage in den GebĂ€udekubaturen wird durch einige ErgĂ€nzungsbaukörper vervollstĂ€ndigt. So erhĂ€lt die optimierte Bestandsplatte einen Anbau, dessen Nutzung als Atelierhaus ĂŒber 5 Etagen etwas beliebig erscheint. Ferner komplettieren Fahrradgarage und QuartiersgewĂ€chshaus die FreirĂ€ume im Hof. In der SĂŒdwestecke ist ein Quartiersplatz angeordnet, der in seiner Lage von der Jury jedoch unterschiedlich bewertet wird. Diese öffentliche Schnittstelle sollte besser einen Beitrag zum öffentlichen Stadtraum, insbesondere
dem geplanten âLoop", leisten.
Insgesamt ein sehr gut durchgearbeiteter, gestalterisch ĂŒberzeugender Entwurf, dessen Eignung fĂŒr den konkreten Standort und die sozialrĂ€umlich differenzierte Programmatik der Auslobung dennoch zweifelhaft bleibt.
Die âflexible Mehrwertplatteâ bildet Maisonette-Wohnungen mit hoher WohnqualitĂ€t, aber auch (zu) hohem konstruktivem Aufwand. Behindertengerechtigkeit wird dadurch nicht erreicht.
Die âoptimierte Bestandsplatteâ wird im Erdgeschoss ĂŒber eine Terrasse barrierefrei erschlossen.
Der âneue Bestandsblockâ erhĂ€lt ein neues Treppenhaus mit Aufzug, die Wohnungen entlang des Laubengangs werden durch Zusammenlegung vergröĂert.
Die klare Aussage in den GebĂ€udekubaturen wird durch einige ErgĂ€nzungsbaukörper vervollstĂ€ndigt. So erhĂ€lt die optimierte Bestandsplatte einen Anbau, dessen Nutzung als Atelierhaus ĂŒber 5 Etagen etwas beliebig erscheint. Ferner komplettieren Fahrradgarage und QuartiersgewĂ€chshaus die FreirĂ€ume im Hof. In der SĂŒdwestecke ist ein Quartiersplatz angeordnet, der in seiner Lage von der Jury jedoch unterschiedlich bewertet wird. Diese öffentliche Schnittstelle sollte besser einen Beitrag zum öffentlichen Stadtraum, insbesondere
dem geplanten âLoop", leisten.
Insgesamt ein sehr gut durchgearbeiteter, gestalterisch ĂŒberzeugender Entwurf, dessen Eignung fĂŒr den konkreten Standort und die sozialrĂ€umlich differenzierte Programmatik der Auslobung dennoch zweifelhaft bleibt.
©QuerfeldEins
©Atelier . Schmelzer . Weber
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©Atelier . Schmelzer . Weber
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