Bebauung Lazarettgasse in Graz (AT)

Entlang der Lazarettgasse wird ein kompaktes Gebäude konzipiert, welches ab dem 1. OG die Belichtung der Innenzone über ein zentrales Atrium anbietet. Diese Innenzone ist ausreichend tief und mit seitlicher Offenheit und Anschluss zum Innenhof konzipiert, sodass eine gute Belichtung und Belüftung der Erschließungszonen zu erwarten ist. Die Wohnungen entlang der Lazarettgasse sind gut zugeschnitten und weisen eingeschnittene Loggien an, die den Wohnräumen und den tieferliegenden Schlafzimmern den notwendigen Abstand zur Straßenflucht geben. Im Erdgeschoss gibt es Rücksprünge bei den Eingängen zu Kindergarten und Wohnen. Das Projekt löst die Vorgaben sauber und verantwortungsbewusst. Im Straßenraum der Lazarettgasse wird ein Gestaltungwille vermisst, welcher es vermag, den dort herrschenden Bedingungen aus Verkehr, Lärm bzw. Enge entgegenzuwirken. Gewürdigt wird die Balkonzone im Innenhof, welche unterschiedlich tief zu einer Auflockerung der Geschosswahrnehmung beiträgt. Nachteilig wird die raumgreifende Anordnung der Tiefgarage gesehen. Das Projekt folgt in seiner Kubatur den städtebaulichen Vorgaben und nutzt diese zur Gänze aus. Positiv zu erwähnen sind das gestalterisch als auch funktional gut durchdachte Erdgeschoß und das 1. Obergeschoß, die gestalterische Ausformulierung der Fassade zur Lazarettgasse und die architektonische Geste einer außenliegenden Rampe, welche die Kindergartenfunktionen im ersten Obergeschoß mit dem Garten verbindet. Nicht nachvollziehbar ist die Ausbildung eines zu kleinen, von oben belichteten Atriums bei den Wohnungsgeschoßen, welches die zuvor beschriebenen Qualitäten konterkariert und qualitativ als auch funktional von der Jury sehr kritisch gesehen werden.