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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2022

RHYBOOT – Erweiterung und Umbau des Wohnheims Wyden in Balgach (CH)

FLURINA

Teilnahme

Schwabegger & Zoller Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Lösungsvorschlag basiert auf der baugeschichtlichen Vergangenheit, indem das Haus der ehemaligen «Erziehungsanstalt» mit ostseitigem Kreuzgiebel und südlichem Eingang aufgenommen wird. Demgemäss wird die westliche Erweiterung mit einem markanten Risalit und Quergiebel als Bindeglied zum östlichen Bestand gefügt. Somit wird das Anliegen die Baugeschichte weiterzuführen aufgezeigt und eine Zäsur der Gebäudelänge erzeugt. Diese Hervorhebung betont einen südlichen Eingang, der den Essbereich erschliesst, aber den verbleibenden Eingang im Hof konkurrenziert. Der architektonische Ausdruck wird bewusst als Collage interpretiert. So wird der Erweiterungsteil mit hohen Fenstereinheiten zum Bestand mit bestehenden kleinteiligen Fenster und Klappläden gesetzt. Die Fassadenbekleidung mit Eternitschindeln des Altbaus und den gestrichenen Holzschindeln des Anbaus sind weitere Merkmale für die Idee der baugeschichtlichen Abfolge.

Der Erweiterungsbau ist als unverleimter Holzbau konzipiert. Die Vorfabrikation stellt eine gute Grundlage für eine effiziente Bauweise dar. Das naturbelassene Fichtenholz verspricht eine gute Behaglichkeit und nimmt den Bezug zur Institution auf. Für die Dacheindeckung werden terracotta-farbige Solarziegel vorgeschlagen. Die Wohngeschosse sind gemäss der Vorstudie konzipiert, so dass die zwei unterschiedlichen Wohngruppen mit mittleren Aufenthaltsbereichen betrieblich gut strukturiert sind. Die neuen Bewohnerzimmer werden über einen eigentlichen Vorraum mit Garderobenschrank betreten. Die anschliessende Nasszelle ist räumlich gut bemessen, jedoch wird der Nachweis für den haustechnischen Installationsbereich vermisst. Der Wohnraum weist eine gute Raumproportion aus und wird über die dreiteilige Fensterfront belichtet. Die Teilung der Fenster ist in einen Bereich mit höherer Brüstung für eine Tisch-Sitzecke und einer Fenstertüre mit Aussengeländer an sich verständlich gegliedert, hingegen wirkt sich die höhere Brüstung für bettlägerige Bewohnende nachteilig aus.

Gesamthaft wird der Entwurf mit Abstützung auf die Baugeschichte verstanden. Besonders ist auch die Absicht der Projektierenden, das zirkuläre Bauen als Leitthema zu verfolgen, hervorzuheben.