Offener Wettbewerb | 12/2022
Siedlung „Am Wienerfeld West“ in Wien (AT)
©Dr. Patricia Zacek-Stadler
Modellfoto
3. Rang
Architektur
Tragwerksplanung
Erläuterungstext
MODULARE FLEXIBILITÄT UND FREIE GRUNDRISSE
Die Grundidee des Konzeptes ist es, mit modularer Flexibilität ein System von Häusern anzubieten, das einerseits adaptiv und damit wirtschaftlich ist und andererseits so viel Flexibilität wie möglich und nötig liefert.
Freie Sanitärkerne um die sich die Räume anordnen, prägen das innenräumliche Konzept, und je nach Wohnungs-Typ werden ein oder mehrere Schlafzimmer an das System angereiht.
Die Grundrisse sind sowohl durchgesteckt, als auch quergestellt und bieten so viel wie möglich Belichtung, Belüftung und Ausblick, sowie Nutzungsmöglichkeiten von Freibereichen, sei es mit Gärten, Terrassen oder großzügigen Balkonen.
KOMMUNIKATION
Ein Netz von Kommunikationsräumen durchzieht die Siedlung, nicht nur im Freiraum, sondern auch innerhalb der Häuser. Bei den Eingängen gibt es sowohl Fahrrad- als auch Kinderwagenabstellräume. Gut auffindbar, alltagstauglich, großzügig verglast und gut einsehbar als erste Anlaufstelle gemeinschaftlicher Begegnung. Dann das Stiegenhaus selbst und auch die Erschließungsgänge mit Tageslichtöffnungen an den Enden, oder die ausgesparten Räume für nicht-winterharte Pflanzen, als zweite Zonen. Und natürlich die Vorplätze vor den Häusern mit Baumpflanzung und Sitzbereich. Diese tragen zur Adressbildung bei und sind die äußersten Kommunikationsbereiche, wo die Gemeinschaft des Hauses schon mit der Nachbarschaft in Kontakt tritt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Projekt staffelt ein kubisches Dachgeschoss auf zwei kompakte Sockelgeschosse. Jeweils 2 Baukörper werden über ein belichtetes Treppenhaus erschlossen, ein Baukörper ist jeweils über eine Brücke als Tandem an den zweiten gehängt.
Die Gemeinschaftsbereiche werden zusammengefasst als großzügiger Erdgeschossbereich im Süden des Quartiers im Nahebereich zur Laxenburger Strasse angeordnet. Dadurch kann ein attraktives Subzentrum ausgebildet werden. Somit entsteht ein klar formuliertes urbanes Quartier, der Freiraum und die Baukörper werden über Treffplätze elegant verzahnt. Der im Verhältnis zu anderen Projekten sehr weite und freie Grünraum entwickelt von dort aus bis in den Norden die unterschiedlichsten Nutzungsbereiche. Diese werden spinnennetzartig von Wegen durchzogen welche reizvolle Querverbindungen schaffen.
Die Organisation der Grundrisse erfolgt stringent, einfach und selbstverständlich. Gewürdigt werden vor allem die zentral liegenden Nassgruppen/Küchenbereiche und die natürliche Belichtung und Abtrennbarkeit der Küchen. Auch die umfangreichen Stauraumflächen werden gestalterisch sehr attraktiv in den Grundriss integriert.
Leider bleibt das Projekt bei der Wohnungsanzahl deutlich hinter den Vorgaben zurück. Dies liegt vor allem daran, dass die Wohnungsgrößen durchgehend sehr großzügig bis zu groß dimensioniert sind.