Einladungswettbewerb | 10/2022
Neubau urbaner Wohnblock mit Nahversorgungszentrum, Büronutzungen, Kindertagesstätte und Jugendzentrum in Regensburg
©Fink+Jocher
Außenperspektive
1. Preis
Preisgeld: 50.000 EUR
Fink+Jocher Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH
Architektur
-
Mitarbeitende:
Maryam Moradian Nejad, David Fritz, Li Jiang, Luis Huber, Mathis Lochner
studioB Landschaftsarchitektur
Landschaftsarchitektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Wettbewerbsbeitrag greift nachvollziehbar die städtebaulichen Kanten und Fluchten der umgebenden Bebauung auf und präsentiert sich sehr selbstverständlich. Durch die Entwicklung einer eigenständigen Erdgeschosszone zur Unterbringung insbesondere des Nahversorgungszentrums, welche durch die Ausbildung eines prägnanten Abschlussbandes verstärkt wird, gelingt es der Arbeit, wiederum drei eigenständige aufgehende Baukörper auf diesen Sockel aufzusetzen. Allerdings ist an der nordwestlichen Ecke im Kreuzungsbereich Dornierstraße/ Hochweg das Verhältnis von Sockelkante und aufgehendem Baukörper architektonisch noch nicht abschließend geklärt.
Die drei Baukörper haben jeweils eine eigene architektonische Formensprache. Dies wird ausdrücklich begrüßt. Die Setzung und die Höhenentwicklung der Baukörper und auch der Grünfläche auf dem Dach des Sockels können sehr gut nachvollzogen werden. Auch die Reaktion auf die Nachbarschaft ist logisch gelöst. Es können Adressbildungen zu allen Grundstücksseiten stattfinden. Es entsteht ein urbaner Charakter mit vielen Kommunikationsmöglichkeiten.
Die Wohnungsgrundrisse und Grundrisse der weiteren Nutzungen, z.B. die Flexibilität beim Kindergarten, funktionieren im Grundsatz sehr gut. Die KiGa-Flächen entsprechen allerdings nicht dem geforderten Raumprogramm - die Gruppenräume sind zu klein.
Die Funktionalität des Einzelhandels ist gegeben. Die Erschließung aus der TG (Rollsteige) müsste eindeutig definiert und bestenfalls in das Foyer integriert werden.
Die Grünfläche im südlichen Grundstücksbereich kann als öffentliche Grünfläche genutzt werden. Es ist keine Unterbauung vorgesehen. Die halböffentlichen Grünflächen auf dem Nahversorgungszentrum bieten sehr viele Möglichkeiten der Freiraumgestaltung an, um differenzierte Aufenthalts- und Kommunikationsräume zu schaffen. Die Zugänglichkeit aus den Wohnhäusern sollte dahingehend gelöst werden, dass ein direkter Zugang möglich ist und nicht zunächst in den Außenraum (Gehweg) getreten werden muss, um dann die beiden Treppenaufgänge zu den hochliegenden internen Grünbereiche nutzen zu müssen.
Die Statik im Erdgeschoss, insbesondere Verkaufsräume, orientiert sich ausschließlich an der Stützenstellung der TG-Ebenen. Die statisch wirksamen Elemente der aufgehenden Baukörper lassen sich nicht mit den statischen Elementen von EG/ TG überlagen. Hier sind Anpassungen an der Tragwerkskonzeption notwendig.
Beim Brandschutz sind viele der derzeit noch kritischen Punkte lösbar. Lediglich zur Entfluchtung der Tiefgaragen-Ebenen ist ein weiteres Treppenhaus notwendig. Dies kann aber ebenfalls gelöst werden.
Bei den Flächenkennwerten liegt dieser Beitrag in fast allen Kategorien unterhalb des Durchschnittes.
Insgesamt kann die Arbeit bei der Erfüllung der Aufgabenstellung überzeugen.
©studio B
Grundriss 1OG