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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2024

Neubau Mehrfamilienhaus in Holzbauweise in Berlin-Niederschönhausen

Perspektive

Perspektive

2. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Scharabi Architekten

Architektur

HOFF Büro für Gartenarchitektur

Landschaftsarchitektur

ifb frohloff staffa kühl ecker

Tragwerksplanung

brandschutz plus GmbH

Brandschutzplanung

Ingo Andernach Architekt – Energiedesign

Bauphysik

Erläuterungstext

Mit diesem nachhaltigen, innovativen Wohnhaus in Holzbauweise in Berlin Pankow will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Wohnraum für ihre Mitarbeiter:innen schaffen.

In unserem Entwurfskonzept hat das Thema Nachhaltigkeit die oberste Priorität. Neben der ökologischen Nachhaltigkeit zählt dazu auch die soziale Nachhaltigkeit.
Aus Gründen der ökologischen Nachhaltigkeit haben wir unser Konzept so gewählt, dass der nachwachsende Baustoff Holz maximal eingesetzt werden kann und gleichzeitig der CO² emittierende Baustoff Beton auf ein Minimum reduziert wird. Die Aufbauten von Decken und Außenwänden und Dächern sind verbundfrei und wo möglich ebenso aus nachwachsenden Baustoffen gefertigt. Das Material Holz wird an sämtlichen Decken holzsichtig gelassen. Alle Fassadenbekleidungen bestehen aus Holzprofilen.
Auf eine Unterkellerung wird verzichtet. Abstell- und Technikräume befinden sich in Teilen des Erdgeschosses sowie in den zum Teil erhaltenden ehemaligen Garagen. Ein regeneratives Energiekonzept sowie Grauwassernutzung und Regenwassermanagement bilden eine autarke technische Infrastruktur.

Die soziale Nachhaltigkeit des Entwurfs zeigt sich u. a. in den Grundrissstrukturen. Es werden unterschiedlich große Wohnungen ermöglicht, die durch Schaltzimmer in ihren Größen flexibel sind“. Das außenliegende Treppenhaus zwischen dem Vorderhaus und dem Seitenflügel ist gleichzeitig ein Begegnungsraum für die Nachbar:innen.
Treffpunkte für die Bewohner:innen sind neben dem Gemeinschaftsgarten mit Spielplatz und Erholungsbereichen auch eine gemeinschaftliche Dachterrasse mit Gewächshaus im 3. Obergeschoss auf dem Dach des Seitenflügels.
Unser Gebäude fügt sich mit seiner schlichten Kubatur, der Qualität der Fassadengestaltung und der Zuwegung wie selbstverständlich in seine Umgebung ein.


Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit wird für ihre klar gegliederte und hochwertige Fassadengestaltung gelobt.

Die Lösung Holz-Schindeln als Fassadenbekleidung zu wählen wird als innovativ und mutig
angesehen.

Die Fassadengestalt hat einen gelungenen Realitätsanspruch zwischen Öffnungen und geschlossenen Elementen.

Die für den Innenraum nutzbaren Fensternischen erhöhen die Raumqualität, stellen aber konstruktiv für die Fassade eine Herausforderung dar. Bezweifelt wird die Langlebigkeit unter der Witterungseinwirkung.

Die zentrale Erschließung wird vorteilhaft gewertet im Bezug auf Austausch und Bewegung, bringt aber Minuspunkte bzgl. der AV-Verhältnisse. Die Verschiebung der Baukörper führt zu einer Adressbildung.

Die offene Erschließung wird für Pankow als Möglichkeit zugelassen, ein verschlossener Hauszugang wird vermieden, sie wirkt für die Nachbarschaft bis hoch auf die Dachterrasse fließend und verbindend.

Im Erdgeschoss merkt man an der geschlossenen Fassade, dass der Weg an den Funktionsräumen/ Kellerersatzflächen vorbeiführt, insgesamt bildet die Fassadengestaltung die inneren Ausrichtungen ab.

Die Arbeit bemüht sich den zweiten Rettungswerg für das 3. und 4. OG über den Laubengang und Wendeltreppe herzustellen, es überzeugt aber in letzter Konsequenz jedoch nicht architektonisch.
Es wird begrüßt, dass eine Lösung im Sinne des Low-Techs-Ansatzes gefunden wurde und damit der erste Treppenraum ein hochwertiger Erschließungsweg umgesetzt werden kann. Bautechnisch wird befürchtet, dass die dargestellte Leichtigkeit nicht durchgezogen werden kann.

Die gemeinschaftliche Dachterrasse mit einem Angebot an Hochbeeten schaffte eine Kompensation für den reduzierten Außenraum und bietet eine hohe soziale Qualität. Die Verschattung durch die Pergola notwendige Maßnahme bei sommerlicher Hitze. Die Wendeltreppe eine direkte Verbindung zum schattigen Garten.

Die Höhen-Abstufung des hinteren Baukörpers wird städtebaulich positiv gewertet.

Die Weiternutzung der bestehenden Garagen ist sinnvoll, die Menge an Fahrradstellplätzen ist ein Pluspunkt, eine zusätzliche Nutzungsart, bspw. als gemeinschaftliche Werkstatt als Ergänzung zur Sommerküche wünschenswert.

Die Möglichkeit der Schalträume wirkt denkbar, die unterschiedliche Ausrichtung der Wohn-und Küchenräume bringt eine gewisse Varianz in die Grundrisse. Dass Badezimmer und Küchenzeilen zusammengedacht sind, ist logisch, müsste aber zur Strangzusammenlegung noch einmal im Detail überdacht werden.

Abstellräume sind angedacht, aber nicht ausreichend vorhanden.

Unter Nachhaltigkeitsaspekten erreicht der Entwurf eine hohe Punktzahl, kostentechnisch und bzgl. der Nutzflächen fällt er im Vergleich zu den anderen Arbeiten deutlich ab.

Freiflächen: Der Gartenraum wird in mehrere Themenbereiche gegliedert, die durch unterschiedliche Pflanzkonzepte eigenständige Charakter ausbilden sollen. Dies führt zu einer Parzellierung, die den Gesamtraum in unangemessener Weise optisch verkleinert und die Nutzungsmöglichkeiten einschränkt. Die genannten Landschaftsmotive sind aus den kleinen Flächen weder umsetzbar noch klimaresilient. Positiv ist der partielle Rückbau der Bestandsgaragen, der zu einer Erweiterung des Gartenbereiches mit adäquaten Nutzungsergänzungen führt.
Lageplan

Lageplan

Axonometrie

Axonometrie

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Konzept

Konzept