Award / Auszeichnung | 06/2019
artouro – Bayerischer TourismusArchitekturPreis 2019
©Gerhard Hagen
Verbindung Alt-Neu am Jean-Mandel-Platz
Jüdisches Museum Franken
Nominierung
Architektur
Architektur
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Museen, Ausstellungsbauten
-
Projektgröße:
900m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 05/2015
Fertigstellung: 01/2018
Projektbeschreibung
GENISA - ein abgeschlossenes Zimmer, das Zeugnis jüdischer Geschichte in sich birgt - dieses Motiv hat sich als Leitidee festgesetzt und bildet die Grundlage des Entwurfs. im übertragenen Sinne wird dieser Raum als Haus im heutigen Kontext neu definiert. Es ist offen um zu entdecken, zu forschen, zu bewahren und auszustellen. Ein Haus offen für die Vermittlung unterschiedlicher Kulturen. In logischer Konsequenz entwickelt sich die architektonische Kubatur aus der innenräumlichen Organisation. Im Wechselspiel von Verbindung Alt - Neu so wie Fluchten und Kanten im Stadtraum, wird die Verknüpfung der Gebäudeteile in der Öffnung zur Stadt mit hohem ästhetischen Ausdruck gefunden. Das Erscheinungsbild der Fassade ist von besonderer Bedeutung. Als hinterlüftete Klinkerfassade, mit erhabenen und zurückspringenden Ziegelsteinen, unregelmäßig vermauert, wird eine raue Oberfläche geformt, die je nach Lichtverhältnissen gewollt mal sanfte mal scharfe Konturen erkennen lässt. Zusätzlich erhält die Fassade eine ockere Schlämme, die das Fugenbild egalisiert und die Homogenität des Fassadenmaterials verstärkt. So wird zum einen eine harmonische Einfügung in den Fassadenduktus des Stadtkontextes erreicht, zum andern nicht unbewusst der Bezug zur Westwand am Tempelberg in Jerusalem hergestellt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Jüdisch-fränkische Geschichte wird in diesem kompakten Bauwerk in vielfältiger Weise
nachvollziehbar gemacht. Der selbstbewusste neue Kubus behauptet sich formal als
eigenständiger Baustein, fügt sich aber unter Würdigung der Maßstäblichkeit der
angrenzenden Gebäude gut in den Stadtkontext ein. Die Details und deren qualitativ
hochwertige Ausführung werden dem Anspruch des Gebäudes gerecht. Die unregelmäßig
gemauerte Fassadenstruktur wirkt als belebendes Element der ruhigen, hartkantigen
Geometrie des Museums entgegen und erinnert damit nicht nur an die Klagemauer, sondern
auch an andere gelungene jüdische Zentren in Deutschland – etwa in München.
nachvollziehbar gemacht. Der selbstbewusste neue Kubus behauptet sich formal als
eigenständiger Baustein, fügt sich aber unter Würdigung der Maßstäblichkeit der
angrenzenden Gebäude gut in den Stadtkontext ein. Die Details und deren qualitativ
hochwertige Ausführung werden dem Anspruch des Gebäudes gerecht. Die unregelmäßig
gemauerte Fassadenstruktur wirkt als belebendes Element der ruhigen, hartkantigen
Geometrie des Museums entgegen und erinnert damit nicht nur an die Klagemauer, sondern
auch an andere gelungene jüdische Zentren in Deutschland – etwa in München.
©Gerhard Hagen
Klinkerfassade, unregelmäßig vermauert
©Gerhard Hagen
Selbstbewusster Baustein im Stadtkontext
©Gerhard Hagen
Kassenthresen mit Cafébar
©umarchitekt
Grundriss EG