Nichtoffener Wettbewerb | 07/2020
Seefeld Areal in Horw (CH)
©freiraumarchitektur gmbh
Teilnahme
Landschaftsarchitektur
GKS Architekten und Partner AG Luzern
Architektur
graber allemann landschaftsarchitektur gmbh
Landschaftsarchitektur
ErlÀuterungstext
Beurteilung durch das Preisgericht
Landschaft
Die rĂ€umliche Grundstruktur basiert konzeptionell auf der Unterscheidung von âNaturrĂ€umenâ und âFreizeit- und Erholungsnutzung Wohnumfeldâ. FuÌr die SportstĂ€tten wird ein konzentrierter Ansatz gewĂ€hlt â die zwei zusĂ€tzlichen Rasensportfelder nord-suÌd-orientiert suÌdlich des Stadions angeordnet, und durch die mit einer Baumreihe akzentuierten Sportachse getrennt. Die der Naherholung gewidmeten FlĂ€chen werden in konzentrierter Form westlich und östlich an die SportstĂ€tten angelagert. Dadurch können grosse FlĂ€chen â der grösste Teil des Seeufers und drei schmale Finger entlang der beiden FliessgewĂ€sser und zur Parzelle Sand+Kies hin (wird nur im Perimeter 2022 gezeigt) als âNaturrĂ€umeâ ausgewiesen werden, welche nach Oekotypen differenziert werden. Bei der Umsetzung in den Entwurf (gezeigt wird nur 2022) wird jedoch eine verrĂ€umlichende, insbesondere die Nutzungen kontextualisierende Leitidee vermisst. Das Naturschutzgebiet und die Sportfelder etwa treffen unvermittelt aufeinander; die Angebote zwischen Sportplatzbach und Sand+Kies sind dichtgedrĂ€ngt. Im Zustand 2022 konkurrenzieren der direkte Zugang zum Stadion und der Zugang bzw. Zufahrt zum MIV-Parkplatz um den Rang der Hauptadresse. FuÌr die Besucher des Parks liegt der Zugang dadurch in zweiter Reihe, wo sie ein stark gewundenes Wegenetz weiter bis an das Seeufer fuÌhren könnte. FuÌr 2035 impliziert das Konzept den Hauptzugang in der nordwestlichen Ecke des Areals S+K. Im Osten entsteht ein neuer Zugang im Rank, von wo aus Besucher etwas umstĂ€ndlich durch den Robinsonspielplatz gefuÌhrt werden. Als Ausgleich entfĂ€llt der bestehende Seeuferweg, der bachbegleitende Abschnitt wird erhalten und findet seinen Endpunkt mit einem Aussichtsturm akzentuiert. Da kein Weg suÌdlich der SportplĂ€tze angeboten wird, ist die Sportachse die einzige Ost-West-Verbindung; somit wird die bedarfsweise Entflechtung von Sport- und Freizeitnutzungen schwierig. BezuÌglich der Nutzbarkeit wird nur nach OeV, MIV und LV unterschieden, uÌber die allfĂ€llige Benutzbarkeit der Anlage mit Velos fehlen Aussagen. Durch die hohe Konzentration des Netzes duÌrfte dies schwierig werden. Insgesamt scheint das Wegenetz vor allem auf effizientes Kommen und Gehen ausgelegt. Zum Flanieren besteht wenig Raum, Rundwege sind nicht möglich. Gesamthaft wird kaum ein Mehrwert an Erlebnis gegenuÌber dem heutigen Zustand erzielt.
Bewegung & Sport
Der Trainingsbetrieb im Fussball, der Leichtathletik und in den Beach-Sportarten funktioniert gut. Alle Rasenspielfelder erreichen das Normmass von 70x106 m. Das Hauptspielfeld befindet sich innerhalb der Leichtathletik-Rundbahn und bleibt als Naturrasen erhalten. Die Wurf- und Sprungdisziplinen sind innerhalb der Rundbahn angeordnet, das Segment in der Ost-Kurve wird genutzt. Die TribuÌne auf der Nordseite eignet sich ausschliesslich fuÌrs Zuschauen auf dem Hauptfeld. Die attraktiven Disziplinen Sprint und Weitsprung finden allerdings auf der anderen Bahnseite statt. FuÌr Zuschauende bei Spielen auf den 2 Feldern auf der Seeseite fehlt ein geeignetes Angebot. Der Ausbau des GarderobengebĂ€udes integriert geschickt den kleinen Gastro-Betrieb des Fussballklubs. Das GebĂ€ude mit den Vereinslokalen liegt gut erschlossen in der VerlĂ€ngerung der TribuÌne, die drei Lokale können bei Bedarf zu einem grossen (Versammlungs-) Raum zusammengefasst werden. FuÌr spontanes Spielen und Sporttreiben bleibt nur ein rudimentĂ€res Angebot. Bei schönem Sommerwetter lĂ€sst sich der Nachteil der grossen Distanz der SandplĂ€tze vom See durch den kleinen Beachplatz neben dem Garderobenpavillon nicht kompensieren.
Ăkologie
Die Platzierung der drei Spielfelder lĂ€sst wenig Raum fuÌr eine ausreichend grosse Pufferzone zum Steinibachried und Seeufer. Dieser Mangel wird zwar durch die Aufhebung des Seeuferweges und die Schaffung eines ökologisch hochwertigen Ăbergangsstreifens gemildert. Negative Effekte, die mit dem hohen Spielbetrieb auf den neu platzierten Spielfeldern einhergehen, werden aber unzureichend abgeschirmt (Lichtverschmutzung, LĂ€rm, DuÌngung). Mit der Platzierung des Kunstrasenfeldes werden die intensivsten AktivitĂ€ten in unmittelbare NĂ€he des Steinibachrieds geruÌckt. Der bisherige Steg durch das Ried wird abgebrochen, der verbleibende Stichweg entlang des Dorfbachs zum Delta dagegen leicht verlĂ€ngert und mit einem Beobachtungsturm abgeschlossen. Dadurch wird einerseits ein Teil der RiedflĂ€che von Störung entlastet, andererseits das Naturerlebnis fuÌr Besuchende wesentlich erhöht. Die neue Fusswegverbindung zwischen dem Dorfbach und dem Rankried wird durch den Wegfall von anderen Fusswegen hinreichend kompensiert. Der Sportplatzbach wird grosszuÌgig aufgewertet und bietet neu sowohl einen wertvollen Naturerfahrungsraum wie auch Lebensraum fuÌr Tiere und Pflanzen.
Hochbauten
Die Verfasser stellen einen zweigeschossigen LĂ€ngsbau mit den Garderoben an die SportplĂ€tze. Der Zugang zum See wird von der RuÌckseite dieses GebĂ€udes begleitet. Ăstlich der TribuÌne, die an der Nordseite liegt, sind die VereinsrĂ€ume, etwas abseits der Anlage. Der Bereich der Seebadi wird mit fuÌnfeckigen Landschafts- und Architekturelementen gestaltet. Das RestaurantgebĂ€ude ist zweigeschossig, der Restaurationsraum befindet sich im Obergeschoss, uÌber eine grosszuÌgige Aussentreppe erschlossen. Der Restaurationsraum ist attraktiv, die Terrasse grosszuÌgig und gut nutzbar. Die Ausgestaltung der Hochbauten in verschiedenster Weise vermittelt wenig IdentitĂ€t fuÌr das Seefeldareal. Das Streuen der fuÌnfeckigen Gestaltungselementen im gesamten Badibereich beeintrĂ€chtigt die grossflĂ€chige Nutzbarkeit.
SozialrÀume
Adressierung: Die westliche Anbindung des Seeparks an das Quartier erfolgt uÌber einen Parkplatz, was wenig attraktiv ist. Durch die BegruÌnung sowie den Auftakt mit der informellen Spielwiese wird der Seepark allerdings schnell zugĂ€nglich. Im östlichen Bereich taucht der Besucher direkt ins Naturschutzgebiet ein. Aneignung: Die freie ZugĂ€nglichkeit des Seeparks und der Seeufer konzentriert sich auf einen intensiv genutzten Streifen, der durch die WegfuÌhrung und diverse Bauten und Spielfelder stark segmentiert wird. Das Naturschutzgebiet wird wenig erlebbar, da der Hauptspazierweg zwischen den Sportfeldern hindurchfuÌhrt. Es werden kaum Synergien zwischen formellem und informellem Sport, der freien Nutzung des Seeparks und dem Erleben des Rieds geschaffen.
Die rĂ€umliche Grundstruktur basiert konzeptionell auf der Unterscheidung von âNaturrĂ€umenâ und âFreizeit- und Erholungsnutzung Wohnumfeldâ. FuÌr die SportstĂ€tten wird ein konzentrierter Ansatz gewĂ€hlt â die zwei zusĂ€tzlichen Rasensportfelder nord-suÌd-orientiert suÌdlich des Stadions angeordnet, und durch die mit einer Baumreihe akzentuierten Sportachse getrennt. Die der Naherholung gewidmeten FlĂ€chen werden in konzentrierter Form westlich und östlich an die SportstĂ€tten angelagert. Dadurch können grosse FlĂ€chen â der grösste Teil des Seeufers und drei schmale Finger entlang der beiden FliessgewĂ€sser und zur Parzelle Sand+Kies hin (wird nur im Perimeter 2022 gezeigt) als âNaturrĂ€umeâ ausgewiesen werden, welche nach Oekotypen differenziert werden. Bei der Umsetzung in den Entwurf (gezeigt wird nur 2022) wird jedoch eine verrĂ€umlichende, insbesondere die Nutzungen kontextualisierende Leitidee vermisst. Das Naturschutzgebiet und die Sportfelder etwa treffen unvermittelt aufeinander; die Angebote zwischen Sportplatzbach und Sand+Kies sind dichtgedrĂ€ngt. Im Zustand 2022 konkurrenzieren der direkte Zugang zum Stadion und der Zugang bzw. Zufahrt zum MIV-Parkplatz um den Rang der Hauptadresse. FuÌr die Besucher des Parks liegt der Zugang dadurch in zweiter Reihe, wo sie ein stark gewundenes Wegenetz weiter bis an das Seeufer fuÌhren könnte. FuÌr 2035 impliziert das Konzept den Hauptzugang in der nordwestlichen Ecke des Areals S+K. Im Osten entsteht ein neuer Zugang im Rank, von wo aus Besucher etwas umstĂ€ndlich durch den Robinsonspielplatz gefuÌhrt werden. Als Ausgleich entfĂ€llt der bestehende Seeuferweg, der bachbegleitende Abschnitt wird erhalten und findet seinen Endpunkt mit einem Aussichtsturm akzentuiert. Da kein Weg suÌdlich der SportplĂ€tze angeboten wird, ist die Sportachse die einzige Ost-West-Verbindung; somit wird die bedarfsweise Entflechtung von Sport- und Freizeitnutzungen schwierig. BezuÌglich der Nutzbarkeit wird nur nach OeV, MIV und LV unterschieden, uÌber die allfĂ€llige Benutzbarkeit der Anlage mit Velos fehlen Aussagen. Durch die hohe Konzentration des Netzes duÌrfte dies schwierig werden. Insgesamt scheint das Wegenetz vor allem auf effizientes Kommen und Gehen ausgelegt. Zum Flanieren besteht wenig Raum, Rundwege sind nicht möglich. Gesamthaft wird kaum ein Mehrwert an Erlebnis gegenuÌber dem heutigen Zustand erzielt.
Bewegung & Sport
Der Trainingsbetrieb im Fussball, der Leichtathletik und in den Beach-Sportarten funktioniert gut. Alle Rasenspielfelder erreichen das Normmass von 70x106 m. Das Hauptspielfeld befindet sich innerhalb der Leichtathletik-Rundbahn und bleibt als Naturrasen erhalten. Die Wurf- und Sprungdisziplinen sind innerhalb der Rundbahn angeordnet, das Segment in der Ost-Kurve wird genutzt. Die TribuÌne auf der Nordseite eignet sich ausschliesslich fuÌrs Zuschauen auf dem Hauptfeld. Die attraktiven Disziplinen Sprint und Weitsprung finden allerdings auf der anderen Bahnseite statt. FuÌr Zuschauende bei Spielen auf den 2 Feldern auf der Seeseite fehlt ein geeignetes Angebot. Der Ausbau des GarderobengebĂ€udes integriert geschickt den kleinen Gastro-Betrieb des Fussballklubs. Das GebĂ€ude mit den Vereinslokalen liegt gut erschlossen in der VerlĂ€ngerung der TribuÌne, die drei Lokale können bei Bedarf zu einem grossen (Versammlungs-) Raum zusammengefasst werden. FuÌr spontanes Spielen und Sporttreiben bleibt nur ein rudimentĂ€res Angebot. Bei schönem Sommerwetter lĂ€sst sich der Nachteil der grossen Distanz der SandplĂ€tze vom See durch den kleinen Beachplatz neben dem Garderobenpavillon nicht kompensieren.
Ăkologie
Die Platzierung der drei Spielfelder lĂ€sst wenig Raum fuÌr eine ausreichend grosse Pufferzone zum Steinibachried und Seeufer. Dieser Mangel wird zwar durch die Aufhebung des Seeuferweges und die Schaffung eines ökologisch hochwertigen Ăbergangsstreifens gemildert. Negative Effekte, die mit dem hohen Spielbetrieb auf den neu platzierten Spielfeldern einhergehen, werden aber unzureichend abgeschirmt (Lichtverschmutzung, LĂ€rm, DuÌngung). Mit der Platzierung des Kunstrasenfeldes werden die intensivsten AktivitĂ€ten in unmittelbare NĂ€he des Steinibachrieds geruÌckt. Der bisherige Steg durch das Ried wird abgebrochen, der verbleibende Stichweg entlang des Dorfbachs zum Delta dagegen leicht verlĂ€ngert und mit einem Beobachtungsturm abgeschlossen. Dadurch wird einerseits ein Teil der RiedflĂ€che von Störung entlastet, andererseits das Naturerlebnis fuÌr Besuchende wesentlich erhöht. Die neue Fusswegverbindung zwischen dem Dorfbach und dem Rankried wird durch den Wegfall von anderen Fusswegen hinreichend kompensiert. Der Sportplatzbach wird grosszuÌgig aufgewertet und bietet neu sowohl einen wertvollen Naturerfahrungsraum wie auch Lebensraum fuÌr Tiere und Pflanzen.
Hochbauten
Die Verfasser stellen einen zweigeschossigen LĂ€ngsbau mit den Garderoben an die SportplĂ€tze. Der Zugang zum See wird von der RuÌckseite dieses GebĂ€udes begleitet. Ăstlich der TribuÌne, die an der Nordseite liegt, sind die VereinsrĂ€ume, etwas abseits der Anlage. Der Bereich der Seebadi wird mit fuÌnfeckigen Landschafts- und Architekturelementen gestaltet. Das RestaurantgebĂ€ude ist zweigeschossig, der Restaurationsraum befindet sich im Obergeschoss, uÌber eine grosszuÌgige Aussentreppe erschlossen. Der Restaurationsraum ist attraktiv, die Terrasse grosszuÌgig und gut nutzbar. Die Ausgestaltung der Hochbauten in verschiedenster Weise vermittelt wenig IdentitĂ€t fuÌr das Seefeldareal. Das Streuen der fuÌnfeckigen Gestaltungselementen im gesamten Badibereich beeintrĂ€chtigt die grossflĂ€chige Nutzbarkeit.
SozialrÀume
Adressierung: Die westliche Anbindung des Seeparks an das Quartier erfolgt uÌber einen Parkplatz, was wenig attraktiv ist. Durch die BegruÌnung sowie den Auftakt mit der informellen Spielwiese wird der Seepark allerdings schnell zugĂ€nglich. Im östlichen Bereich taucht der Besucher direkt ins Naturschutzgebiet ein. Aneignung: Die freie ZugĂ€nglichkeit des Seeparks und der Seeufer konzentriert sich auf einen intensiv genutzten Streifen, der durch die WegfuÌhrung und diverse Bauten und Spielfelder stark segmentiert wird. Das Naturschutzgebiet wird wenig erlebbar, da der Hauptspazierweg zwischen den Sportfeldern hindurchfuÌhrt. Es werden kaum Synergien zwischen formellem und informellem Sport, der freien Nutzung des Seeparks und dem Erleben des Rieds geschaffen.
©freiraumarchitektur gmbh