Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021
Neubau Einfeld-Sporthalle an der Reichshainschule in Memmingen
©MGF
Visualisierung Park
Anerkennung
Preisgeld: 2.500 EUR
Architektur
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Verfasser:
Josef Hämmerl, Prof. Armin Günster, Prof. Hartmut Fuchs, Jochen Schmelz, Prof. Jan Kliebe
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Mitarbeitende:
Landschaftsarchitektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Der kompakte Baukörper mit seiner reduzierten Gestaltung beinhaltet alle notwenigen Funktionen ohne überflüssigen umbauten Raum zu generieren: lediglich die Turnhalle ragt als filigrane Laterne über das Sockelgebäude hinaus. Er bildet mit seiner gestuften Bauform ein Solitär im Park, der nicht versucht, am historischen Bestand anzuknüpfen.
Das Erdgeschoss mit seiner dreiseitig hölzernen Lattung wirkt wie ein großer Schuppen im Park und wendet diesem eine geschlossene Rückseite zu – neben der verglasten Westfassade öffnen lediglich die beiden Zugangsnischen den Baukörper, die Eingänge liegen jedoch nicht in deren Flucht, sondern sind nur über seitliche Türen erreichbar. Haben Besucher*innen diesen Einschlupf gefunden, gelangen sie über einen sehr schmalen Gang zu den Umkleiden bzw. zur Halle. Diese kompakte Bauweise ermöglicht zwar vermutlich den Erhalt der Buche, lässt aber eine Aufenthaltsqualität in diesem Erschließungsund Begegnungsraum vermissen. Das Bauvorhaben kommt ohne eine einzige Treppe aus und ist somit hierarchiefrei barrierefrei.
Die Belichtung der Sporthalle über die transluzente Glaslaterne lässt eine optimale Belichtung der Halle erwarten. Die Teilbarkeit der Halle ist gegeben.
Die Errichtung des Baukörpers - ohne Eingriffe in den Boden - ermöglicht die Verwendung von Holz als Baustoff für das gesamte Gebäude (außer der Bodenplatte), was eine klimafreundliche und durch Vorfertigung auch eine präzise und zeitsparende Bauweise verspricht. Aufgrund des nicht tragfähigen Baugrundes im Bereich der ehemaligen Halle erfordert die ebenerdige Lösung jedoch aufwändige Gründungsmaßnahmen. Auch die natürliche Belüftung und Belichtung versprechen einen ressourcenschonenden Betrieb. Die Begrünung des Daches ist richtig - sie könnte durch eine höhere Substratstärke allerdings noch mehr Arten als Ersatzlebensraum dienen und fast 100% der Niederschläge wieder verdunsten, was zu einer Verbesserung des Stadtklimas führen würde.
Große Teile der Freianlagen kommen ohne aufwändige Umgestaltung aus, was positiv im Sinne von nachhaltigem Umgang mit dem Bestand gesehen wird. Gleichwohl werden einige zusätzliche Angebote für Kinderspiel gemacht. Die Neugestaltung des östlichen Schulhofes ist nicht sehr differenziert dargestellt – ein größerer Anteil an unversiegelten Flächen und einige zusätzliche Baumpflanzungen zur Erhaltung des Charakters als Parks auch im Schulhofbereich wären jedoch wünschenswert.
Der Erhalt der Buche (Baum Nr. 5) erfordert eine besondere Sorgfalt während der gesamten Bauphase – ein im Boden fest verankerter Bauzaun muss den gesamten Wurzelbereich (=Kronenbereich) vor Verdichtung, Befahrung, Ablagerung und Abgrabung schützen, wenn dieser besonders empfindliche Flachwurzler erhalten werden soll. Auch dürfen keine Beläge im Kronenbereich verlegt werden – Bestandsbeläge können allerdings erhalten bleiben. Die Baumpflanzungen auf den Stellplätzen südlich des Erweiterungsbaus sind kritisch zu prüfen – in der dargestellten Form würden hier einige Stellplätze entfallen. Die gewünschte Überdachung der Fahrradabstellplätze bleibt der Entwurf schuldig.
Insgesamt stellt die Arbeit mit ihrer präzisen Verortung des sehr reduzierten Baukörpers eine sehr zurückhaltende, fast bescheidene Lösung der Planungsaufgabe dar, die auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität positiv hervorsticht.
Das Erdgeschoss mit seiner dreiseitig hölzernen Lattung wirkt wie ein großer Schuppen im Park und wendet diesem eine geschlossene Rückseite zu – neben der verglasten Westfassade öffnen lediglich die beiden Zugangsnischen den Baukörper, die Eingänge liegen jedoch nicht in deren Flucht, sondern sind nur über seitliche Türen erreichbar. Haben Besucher*innen diesen Einschlupf gefunden, gelangen sie über einen sehr schmalen Gang zu den Umkleiden bzw. zur Halle. Diese kompakte Bauweise ermöglicht zwar vermutlich den Erhalt der Buche, lässt aber eine Aufenthaltsqualität in diesem Erschließungsund Begegnungsraum vermissen. Das Bauvorhaben kommt ohne eine einzige Treppe aus und ist somit hierarchiefrei barrierefrei.
Die Belichtung der Sporthalle über die transluzente Glaslaterne lässt eine optimale Belichtung der Halle erwarten. Die Teilbarkeit der Halle ist gegeben.
Die Errichtung des Baukörpers - ohne Eingriffe in den Boden - ermöglicht die Verwendung von Holz als Baustoff für das gesamte Gebäude (außer der Bodenplatte), was eine klimafreundliche und durch Vorfertigung auch eine präzise und zeitsparende Bauweise verspricht. Aufgrund des nicht tragfähigen Baugrundes im Bereich der ehemaligen Halle erfordert die ebenerdige Lösung jedoch aufwändige Gründungsmaßnahmen. Auch die natürliche Belüftung und Belichtung versprechen einen ressourcenschonenden Betrieb. Die Begrünung des Daches ist richtig - sie könnte durch eine höhere Substratstärke allerdings noch mehr Arten als Ersatzlebensraum dienen und fast 100% der Niederschläge wieder verdunsten, was zu einer Verbesserung des Stadtklimas führen würde.
Große Teile der Freianlagen kommen ohne aufwändige Umgestaltung aus, was positiv im Sinne von nachhaltigem Umgang mit dem Bestand gesehen wird. Gleichwohl werden einige zusätzliche Angebote für Kinderspiel gemacht. Die Neugestaltung des östlichen Schulhofes ist nicht sehr differenziert dargestellt – ein größerer Anteil an unversiegelten Flächen und einige zusätzliche Baumpflanzungen zur Erhaltung des Charakters als Parks auch im Schulhofbereich wären jedoch wünschenswert.
Der Erhalt der Buche (Baum Nr. 5) erfordert eine besondere Sorgfalt während der gesamten Bauphase – ein im Boden fest verankerter Bauzaun muss den gesamten Wurzelbereich (=Kronenbereich) vor Verdichtung, Befahrung, Ablagerung und Abgrabung schützen, wenn dieser besonders empfindliche Flachwurzler erhalten werden soll. Auch dürfen keine Beläge im Kronenbereich verlegt werden – Bestandsbeläge können allerdings erhalten bleiben. Die Baumpflanzungen auf den Stellplätzen südlich des Erweiterungsbaus sind kritisch zu prüfen – in der dargestellten Form würden hier einige Stellplätze entfallen. Die gewünschte Überdachung der Fahrradabstellplätze bleibt der Entwurf schuldig.
Insgesamt stellt die Arbeit mit ihrer präzisen Verortung des sehr reduzierten Baukörpers eine sehr zurückhaltende, fast bescheidene Lösung der Planungsaufgabe dar, die auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität positiv hervorsticht.
©MGF
Lageplan
©MGF
Ansicht West
©MGF
Schnitt 1-1
©MGF
Ansicht Süd
©MGF
Schnitt 2-2
©MGF
Fassadendetail
©MGF
Visualisierung Schulhof