Städtebau
Leitidee des städtebaulichen Konzeptes ist eine Gebäude- und Grünstruktur, die eigenständige, überschaubare Quartiersbereiche schafft und damit Gemeinschaft und Identität innerhalb dieser Nachbarschaften fördert.
Im westlichen Teil des Areals vermitteln zwei Baufelder mit gemeinschaftlichen Wohnhöfen zwischen den Zeilenbauten im Norden und dem geschlossenen Areal der ehemaligen Jägerkaserne im Süden. Die bisher fehlende Differenzierung öffentlicher und privater Flächen im Bereich der Zeilen wird durch die Bildung einer Raumkante entlang der Gottfried-Keller-Straße gestärkt. Großzügige Grünfugen schaffen den räumlichen Bezug zur Steinstraße und ermöglichen informelle Wegebeziehungen innerhalb des Quartiers.
Auf dem schmalen Grundstück an der Hans-Thoma-Straße bilden drei Einzelbaukörper den Übergang der räumlich klar definierten, neuen Stadtbausteine entlang der Steinstraße und dem heterogenen Quartier im Osten Richtung Jahnstraße. Damit entstehen eine weitere, grüne Erschließungsfuge von Norden nach Süden sowie direkt den Häusern zugeordnete Grünbereiche.
Im östlichen Bereich des Wettbewerbsgebietes bilden die beiden bestehenden Wohngebäude zusammen mit einem dritten, baugleichen Gebäude in der Jahnstraße ein prägendes Ensemble im Kreuzungsbereich. Deshalb und aufgrund der hochwertigen Bausubstanz, die ein wertvolles Zeugnis der Konstanzer Nachkriegsarchitektur darstellt, sollen diese Gebäude erhalten und durch eine dem Verlauf der Gottfried-Keller-Straße folgende Zeilenbebauung ergänzt werden.
Im nördlichen Bereich zwischen Gottfried-Keller-Straße und Wollmatinger Straße wird der vorhandene Bestand durch neue Gebäude so ergänzt, daß ein maximaler Schallschutz zur Wollmatinger Straße erreicht wird. Die Gebäude an der Gottfried-Keller-Straße übernehmen Körnung und Durchlässigkeit der vorhandenen Bebauung des Zähringer Hofes und bilden gut proportionierte Innenhöfe.
Realisierungsteil
Die Baukörper des Realisierungsteils bilden zwei Hofbereiche mit vielfältigen Raum- und Blickbeziehungen. Das Gebäude D an der Steinstraße wird dabei als selbstverständlicher Baustein in die Struktur integriert.
Alle Häuser erhalten über die zur Straße und zur grünen Spange orientierten großzügigen Hauseingänge eine klare Adresse.
Die Wohnungen öffnen sich über großzügige Loggien zum gemeinsamen, ruhigen Innenhof mit Spiel- und Begegnungsflächen. Größtenteils binden die Wohnräume über die gesamte Gebäudetiefe durch und schaffen damit über die Loggien einen starken Bezug sowohl zum privaten Innenhof als auch zu den öffentlichen Straßen- und Grünräumen.
Im nordwestlichen Bereich des Realisierungsteils wird die Gottfried-Keller-Straße aus drei Richtungen zusammengeführt. Hier wird der Straßenraum aufgeweitet und ein kleiner Quartiersplatz gebildet.
Eine Bäckerei mit Cafe sowie ein MobilityHub mit Ladestationen und Carsharing beleben den Platz und machen diesen zu einem Treffpunkt und Kommunikationsort für das Quartier.
Alle Gebäude sind über eine gemeinsame Tiefgarage verbunden. Hier befindet sich auch ein Großteil der Fahrradstellplätze. Die Ein- und Ausfahrt ist räumlich getrennt organisiert, um den Verkehr im Quartier zu entzerren.
Die Fassaden der kompakten, kubischen Baukörper werden durch großzügige Fensterelemente und eingeschnittene Loggien gegliedert. Dabei wird besonderer Wert auf die saubere Fügung der Bauteile gelegt.