Offener Wettbewerb | 04/2023
Landesgartenschau Oberhessen 2027
©Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH
1. Preis / Zuschlag / Standort Gedern
Preisgeld: 32.000 EUR
Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Frederik Springer, Timo Hartmann, Floris Duquesnoy, Wolfgang Hilgers, Luisa Hansel, Katharina Müller, Johanna König, Gerome Vogt, Bérengère Chauffeté
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Ansatz, einzelne Orte der oberhessischen Kulturlandschaft punktuell durch Hinzufügung von „Fundstücken“ poetisch zu überhöhen, wird als außergewöhnlicher und dem Ort angemessener Vorschlag gewertet. Durch die punktuellen Interventionen der „Zitate“ wird gleichzeitig genug Raum für die eigene Interpretation offengehalten.
Gedern
Dem Wegesystem des Zielplanes Parkpflegewerk wird grundsätzlich Rechnung getragen. Eine wohltuende Neuinterpretation erfolgt durch Anpassungen, die manchmal auch etwas artifiziell wirken. Im Zentrum des Lustgartens ist das Rundell als „Fundstück“ eine Bereicherung und als neues Zitat willkommen.
Positiv wird die Verlagerung des ruhenden Verkehrs aus dem Park bewertet. Der Versiegelungsgrad im Schlosshof wird kontrovers diskutiert. Einerseits wünscht man sich eine vielseitige Nutzungsmöglichkeit, anderseits sind die Belange der Denkmalpflege nach einem begrünten Innenhof mit Schmuckbeeten wünschenswert. Der Wirtschaftshof fließt übergangslos in den Schlosshof, hier wäre eine klare gestalterische Trennung erstrebenswert.
Die geschickte Wegeführung über die Parkterrassen, durch den Landschaftspark hinunter zum Mühlgraben ist überzeugend. Einerseits bietet es Menschen mit Bewegungseinschränkung eine barrierearme Erschließung, anderseits ermöglichen die unterschiedlichen Wege eine spannende Wahrnehmung durch die Parklandschaft. Das „Grüne Klassenzimmer“ mit Schulgarten auf dem Gelände des ehemaligen Tennisplatzes ist richtig positioniert und ein großer Gewinn für die Weiterentwicklung der Parkanlage.
Der Umgang mit dem Mühlgraben und Mühlbach ist richtig und der Situation angemessen.
Der Entwurf stellt einen sehr sensiblen Umgang mit der historischen Parklandschaft dar. Gleichzeitig wird durch die Ergänzung und Hinzufügung von „Neuem“ eine wohltuende Frische erzeugt, ohne dabei aufgesetzt zu wirken.
©Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH