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Verhandlungsverfahren | 05/2024

Neubau Einfeldsporthalle und Kinderhort der Königsegg Grundschule Immenstadt

Ansicht von Osten

Ansicht von Osten

Zuschlag

FG Architekten und Sachverständige GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Königsegg-Grundschule Immenstadt: Ersatzneubau Einfeldsporthalle und Neubau Kinderhort

Die Königsegg-Grundschule in Immenstadt muss in erheblichem Umfang erweitert werden, um dem ab 2026 geltenden Rechtsanspruch jedes Kindes im Grundschulalter auf einen ganztägigen Betreuungsplatz gerecht werden zu können. Auf der Suche nach einem möglichen Standort für einen Hort mit acht Gruppenräumen und Speiseraum untersuchten FG-Architekten neben angrenzenden Grundstücken auch eine Aufstockung der ebenerdigen Einfachsporthalle aus den 60er Jahren. Diese Überlegungen mussten aber aus städtebaulichen, statischen und funktionalen Gründen verworfen werden. Eine Sanierung der in die Jahre gekommenen Halle wurde ebenfalls als unwirtschaftlich beurteilt. Schließlich fiel die Entscheidung, die bestehende Halle durch einen halb abgesenkten Neubau gleicher Größe zu ersetzen und den Hort in zwei Geschoßen darüber anzu¬ordnen.

Städtebau
Auf ca. 30% größerer, annähernd quadratischer Grundfläche übernimmt der geplante Baukörper die Orientierung des Vorgängerbaus und den diagonalen Anschluss über die Nordost-Ecke an den Bestand. Dort bleiben alle Räume in ihrer Funktion erhalten.
Mit drei oberirdischen Geschossen ist der Neubau ca. vier Meter höher als die alte Halle.
Besonders vom Pausenhof aus erscheint das Volumen gegenüber den bisherigen eingeschossigen Umkleiden deutlich präsenter. Auch zur Straße hin macht die größere Kubatur den Neubau zu einem gleichberechtigten Stadtbaustein neben der bestehenden Schule.
Da der Baukörper um etwa fünf Meter an die Wendeschleife für die Busse heranrückt, verstärkt sich seine Wirkung als Raumkante für den Vorplatz. Der Zugang zur Schule funktioniert unverändert.

Erschließung
An der Ecke, an der sich Schule und Sporthalle/ Hort überschneiden, erhält der Neubau eine vertikale Erschließung über die gesamte Höhe. Ein dreigeschossiger Verbindungsbau stellt auf allen Ebenen den Anschluss an den Bestand her. Der Aufzug im Neubau gewährleistet über diese Verbindung zukünftig auch den barrierefreien Zugang zu allen Ebenen der Schule.
Im Erdgeschoss erweitert sich der vertikale Erschließungsstrang zu einem Foyer, das sich sowohl zum Vorplatz, als auch zum Pausenhof öffnet. Dieser Raum stellt damit den direkten Zugang zur Sporthalle und zum Hort dar, sowie deren Anbindung an die Schule.
An der Nordseite des Gebäudes stellt eine lediglich witterungsgeschützte vorgesetzte Raumschicht mit einläufigen Treppen die Fluchtwege aus allen Geschossen sicher.
Sporthalle
Die Halle selbst wird gegenüber dem Bestand um 90° gedreht und an die Ostseite verschoben.
Vom Foyer aus führt die Haupttreppe um den Aufzug herum hinab in einen Verteilerraum. Von hier aus gelangt man direkt in die Sporthalle oder in den Umkleidegang. Umkleiden, Geräteraum, Toiletten und Lehrerzimmer bilden zusammen mit der Erschließung einen kompakten Block und nehmen knapp die Hälfte der Grundfläche ein. Die Einfeld-Sporthalle selbst ist zweigeschossig und wird über Fenster in der Erdgeschoßzone von der langen Ostseite aus belichtet.

Hort
Die Verwaltungsräume des Hortes für Leitung, Personal und Eltern befinden sich im Erdgeschoß neben dem Luftraum der Halle.
Die beiden Obergeschosse mit den Betreuungsräumen sind identisch organisiert: Um einen innenliegenden Kern mit Nassräumen verläuft ein Flur, der die natürlich belichteten Räume an der Fassade erschließt.
Direkt am Treppenkern liegen mit dem Speiseraum im 1.OG und dem Mehrzweckraum im 2.OG zunächst die von Allen genutzten Teile des Raumprogramms. Über eine weitere Zugangskontrolle gelangt man
in beiden Hortgeschossen zu den jeweils vier Gruppenräumen, die den dort betreuten Kindern vorbehalten sind. Der Flur ist hier zu einer Garderobenzone aufgeweitet. Die Gruppenräume liegen mit einer langen Seite an der Fassade und lassen sich entsprechend gut belichten und belüften. Dieser über der Halle liegende Teil des Volumens kragt auf der Südseite gut drei Meter über das Erdgeschoß aus und überdacht einen Teil des Pausenhofes. Ein Vordach verlängert den Witterungsschutz bis zum Eingang in das Foyer.

Struktur
Der Grundriss in den beiden unteren Geschossen des Baukörpers teilt sich in die Halle und die etwas kleinere Hälfte mit Umkleiden und Verwaltung. Dieser Zonierung entsprechen in den beiden Hortgeschossen der Bereich mit den Gruppenräumen und die übergeordneten Speise- und Mehrzweckräume.
Beide Bereiche werden durch eine 50cm starke Wand getrennt, die sich durch alle Geschosse zieht und das statische Rückgrat der Struktur bildet. Von hier spannen alle Decken auf die umlaufende Lochfassade. Eine horizontale Tragschicht von 1,40m Höhe spannt über die Halle und fängt die Lasten aus den Obergeschossen ab. Der über den Pausenhof auskragende Teil der Obergeschosse lastet auf einer Stützenreihe, die den Übergang vom überdachten zum offenen Bereich des Pausenhofs markiert.

Text Burkhard Franke

Ansicht von Norden

Ansicht von Norden

Lageplan

Lageplan