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Kooperativer Stegreif-Workshop | 05/2024

Open Embassy for Democracy in Bonn

Der Vorplatz

Der Vorplatz

Gewinner / Ausgewählt für die weitere Projektbearbeitung

Korteknie Stuhlmacher Architecten

Architektur

H+N+S landscape architects

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ein Zentrum für Demokratie hätte an keinem besseren Ort liegen können als am Rhein, da die “ganze Geschichte von Europa in diesem Fluss liegt” (Victor Hugo).
Der Rhein wird vom 1.233 km langen Rheinradweg begleitet und führt am Garten des Clubs vorbei. Dies ist ein Geschenk, da die Sichtbarkeit von der Martin Luther King Straße aus nicht optimal ist.
Das zukünftige Zentrum für Demokratie soll sich in Zukunft mit seinem Garten in das Band von kleinen vom Rhein aus öffentlichen und halböffentlichen Parks einreihen. Ein neuer Eingang mit Rampe, gekoppelt an den Radweg und ein aufgeräumter Vorplatz, der mit einer neuen Mauer an den bestehenden Balkon des amerikanischen Clubs anschließt, laden zum Besuch ein. Ein kleiner Pavillon rahmt mit Kopflinden den Vorplatz des Clubs, schafft Stauraum und die Möglichkeit für einen informellen Kiosk. Von der Straßenseite verbindet ein grüner Keil den Club mit der Stadt.
Die Terrassenbänder referieren an die frühere Verzopfung des Rheins, gliedern und schaffen informelle Sitzgelegenheiten auf der Böschung. Am unteren Rand wird das Gelände zum Rhein hin geöffnet, so dass man vom Balkon aus, einen weiten Blick auf das Siebengebirge hat.



Beurteilung durch das Preisgericht

Das Entwurfsteam aus den Niederlanden sieht den „Club am Rhein“ und spricht mit einem auf die Rheinpromenade mündenden Zugang eine freundliche Einladung aus. Mit Wegen und wegebegleitenden Sitzmauern erzeugen sie eine organische Terrassierung des Geländes, die mit unterschiedlichen Vegetationsbildern (von der Hartholzaue bis zum Wadi) eine ökologische Anbindung an das Ufer herstellt und den öffentlichen Raum bewohnbar macht. Die autogerechte Vorfahrt an der Stirnseite des Clubhauses ersetzen die Verfasserinnen mit einem großzügigen, versatil bespielbaren Rheinbalkon und schaffen damit einen erheblichen Mehrwert im Außenraum. Die Schule wird hinter einem Hopfenzaun ausgeblendet. Die für das Clubhaus vorgeschlagenen Maßnahmen zeigen einen respektvollen Umgang mit dem Bestand. Die Architektinnen haben die vorhandene und baulich erkennbare Zonierung des Gebäudes aufgegriffen und weiterentwickelt. Als zentrales und gleichzeitig verbindendes Element schlagen sie eine Gemeinschaftsküche vor. Der Küchentisch als Inbegriff eines demokratischen Ortes überwindet die Exklusivität des Hauses, verbindet leger und formell, als Bar bringt er Arbeit und Fest zusammen. Die Öffnung des Bodens in der nordwestlichen Gebäudeecke und der Einbau eines als Sitztreppe gestalteten Atriums zeigen einen beherzten Eingriff in die Substanz. Neben einem außergewöhnlichen Raum erzeugt dieser auch erstmals eine adäquate Verbindung der beiden Geschosse, durch die das Souterrain eine enorme Aufwertung erfährt. Mechthild Stuhlmacher nannte den Prozess, den sie anstoßen möchte, „Stoffwechsel“. Während die Oberflächen von Wänden und Decken im EG weitgehend erhalten bleiben, wird die Technik in intelligente maßgefertigte Holzmöbel integriert, die gleichzeitig raumbildend wirken und eine wohnliche Atmosphäre erzeugen - als Referenz führte sie die Stadtbibliothek in Mechelen (BE) an. Im EG sind die Übergänge von Raum zu Raum fließend und das Nebeneinander der Funktionen vielstimmig, die Materialtöne wirken, der Eindruck ist zeitlos und gediegen. Im UG gibt es Farben, (Neben-)Räume und Nutzungen sind hier spezifisch und deutlich introvertierter. Dr. Nina Lemmens, Geschäftsführerin der OPEM, hob hervor, dass das Team Korteknie Stuhlmacher / H+N+S sich ausgesprochen feinfühlig in das Programm der Open Embassy eingearbeitet habe. Mit diesem Verständnis sei es ihnen gelungen, die ursprünglich sehr exklusive Haltung des Amerikanischen Clubs in eine warme Sprache zu übertragen und das Haus im besten Sinne zugänglich zu machen.

Übergang zum Untergeschoss mit Tribüne

Übergang zum Untergeschoss mit Tribüne

Der amerikanische Club 1950 an der Rheinseite mit der charakteristischen Mauer

Der amerikanische Club 1950 an der Rheinseite mit der charakteristischen Mauer

Konzept Landschaft: ein Balkon am Rhein

Konzept Landschaft: ein Balkon am Rhein

Der Club als grüne Perle an einer blauen Schnur

Der Club als grüne Perle an einer blauen Schnur

Entwurf: Vorplatz, mit Linden, Skates und Aussicht

Entwurf: Vorplatz, mit Linden, Skates und Aussicht