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Kooperatives Auslobungsverfahren | 06/2024

Midstad Frankfurt

2. Preis

MEIXNER SCHLÜTER WENDT

Architektur

Bollinger+Grohmann

Tragwerksplanung

hilla wichert I brandschutzsachverständige

Brandschutzplanung

enco energie-consulting GmbH & Co. KG

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Als Modekaufhaus war und ist die Liegenschaft Zeil 71-75 ein Ort von individuellen Visionen. Nach der Transformation wird Midstad Frankfurt zu einem Ort einer kollektiven, einer städtischen Vision.
Eine Vision, die Idee des Städtischen in einem einzelnen Gebäude abzubilden. Dieses Gebäude wird durch den intendierten Nutzungsmix aus Einkaufen, Freizeit, Arbeiten, Gastronomie, Sport, Kultur, Schule und Wohnen in hohen Maßen ein Vorbild. Es wird beispielhaft wegen seiner typologischen Anordnung und seines großen Potentials, eine komplexere städtische Lebendigkeit zu generieren.
Nutzungen, die sonst separat im städtischen Gefüge verteilt sind, werden gebündelt als vertikale Schichtung, als Stapelung unterschiedlicher Typologien – und im Sinne einer "gestapelten Stadt" deutlich sichtbar gemacht und zu einem neuen Bild geformt. Aus Monostruktur wird ablesbare Vielfalt.
Begriffe wie Platz, Straße, Garten, Haus, Zimmer, Möbel werden mit einer neuen und ungewohnten Verschränkung und Zuordnung bedacht. Mit dieser komprimierten städtischen Struktur in einem einzigen Haus entsteht ein neuer Blick auf die Dinge und eine neue Form sozialer Interaktion.
Insgesamt sollte erkennbar sein, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Kaufhausaufstockung handelt, sondern vielmehr um eine urbane Schichtung als:
Gestapelte Stadt

Beurteilung durch das Preisgericht

Die ‚gestapelte Stadt‘ ist ein mutiges und konsequentes Leitbild, das innerhalb der Jury aber auch kontrovers diskutiert wird. Das Erscheinungsbild spiegelt die inneren Nutzungen stringent nach außen, wird dadurch jedoch unflexibel für Veränderungen und erzeugt konstruktive Zwänge. Die lineare wie horizontale Schichtung der Baukörperebenen wird in ihrer Dimension und Wirkung in den Stadtraum auch kritisch diskutiert. Die Herleitung der Streckmetallfassade ist nicht klar nachvollziehbar. Der schwere und auskragende Gebäudekopf ist nicht optimal proportioniert. Die innere Organisation folgt hingegen weniger dem Prinzip des Stapelns, denn des Durchmischens, ist hierbei aber überzeugend und schlüssig angelegt. Dem sich nach unten verengendem Innenhof täte mehr Offenheit gut und erzeugt Qualitätsminderungen für die Grundschulgrundrisse. Das Dach der Parkgarage ist ansprechend gestaltet und bietet mit den kleinen Gebäuden und Freiraumklassenräumen ein breites Nutzungsangebot und lässt hohe Aufenthaltsqualität erwarten. Insgesamt zeigt der Entwurf eine mutige und eigenständige Grundkonzeption, die sich aus der Fußgängerperspektive ableitet und den innovativen Ansatz des Projektes deutlich nach außen transportiert.