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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2024

Gestaltung Freianlagen Stadteingang Künzelsau

BLICK IN DIE STADTACHSE

BLICK IN DIE STADTACHSE

ein 4. Preis

Preisgeld: 5.500 EUR

Sophia Hartwig Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

kela

Landschaftsarchitektur

emb grafika

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine Stärke des Entwurfs sind „die grünen Terrassen“, die vor den Gebäuden gelagerte Vorzonen ausbilden. Dabei reagieren die Bereiche auf die dahinterliegenden Nutzungen, wie zum Beispiel die Cafeteria des Kreishauses und bilden so selbstverständliche Außenräume ab. Die Terrassen schaffen es außerdem Höhenversätze in Sockelbereichen aufzufangen, insbesondere an der Fassade des neuen Kreishauses (1. BA). Dies wird ausdrücklich gewürdigt und ermöglicht so eine gute Fassung des neuen Hauses zur Kochertalbahn hin.
Die Stadtachse mäandert zwischen den Terrassen in Mittellage und schafft somit großzügige Bewegungs- und Begegnungsflächen. Der „kleine Platz“ im Westen wird mit einer Sitzbank als Terrasse gefasst und schafft so einen geschützten Bereich für Spiele mit Wasser. Dieses gestalterische Mittel ist der Situation angemessen. Ein ähnliches Thema wird am „Kreishausplatz“ verfolgt. Auch hier fasst eine Sitzbank räumlich das spätere Entree unter Bäumen zum neuen Kreishaus (2. BA). Das Konzept der Terrassen wird verstärkt durch Lichtinstallationen, die in ein Beleuchtungskonzept integriert, die Wegeführung inszenieren. Ein besonderes Augenmerk legen die Verfasserinnen auf die Wegekreuzung der Stadtachse mit der künftigen Kochertalbahn. Hier soll eine Lichtinstallation als „Objekt der Mitte“ installiert werden. Die Frage der Notwendigkeit müsste gestellt werden.
Kritisch diskutiert wurden die südlich gelegenen Grünterrassen. Diese halten sich in Größe und Nutzungsaussage noch zurück. Was eventuell dem noch fehlenden Grundrissen der Gebäudekubaturen geschuldet ist. Dies schwächt leider die ansonsten gute Konzeptidee.
Positiv anzumerken ist, dass die Verfasserinnen den Belag der neuen Stadtachse durchgängig vom Rathaus bis zur Bergbahn denken und somit auch die Übergänge der angrenzenden Straßen gestalten (Stettenstraße, (neue) Seestraße). Durch den Belagswechsel und ergänzende Überwege entsteht vor der Bergbahn ein verkehrsberuhigter Bereich, der den Fußgängern, einen sicheren Übergang gewährt. Leider wurden keine Aussagen zur Materialität getroffen. Lediglich die Visualisierungen lassen einen Pflasterbelag erkennen.
Durch die gewählte Lage der Baumstandorte bleibt die gewünschte Sichtachse von der orthodoxen Kirche hin zum Rathaus erhalten. Kritisch anzumerken ist die Darstellung von Baumstandorten und baulicher Terrasse, die nicht an jeder Stelle so realisierbar erscheint. Die Abstände sollten hier überprüft werden. Die Verfasserinnen denken an viele Details: Entwässerung (offene Rinnen) und Retention werden mit einfachen Mitteln gelöst. Auch werden Vorschläge für eine Zwischennutzung südlich der Stadtachse gemacht, so lange hier noch keine Bebauung realisiert werden kann (Pappelhain).
Die Wegeverbindung von der Stichstraße, zwischen Parkhaus und 1. BA, hinunter zum neuen Radweg, wird mit einer Treppenanlage vorgeschlagen, die leider das Untergeschoss des Kreishauses nicht berücksichtigt. Die dargestellte Grünfläche liegt genau in diesem Bereich und müsste entfallen bzw. verschoben werden.
Fazit:
Die Arbeit stellt einen guten Beitrag zur Neugestaltung des Künzelsauer Stadtachse dar und überzeugt in der detaillierten Betrachtung des Zusammenspiels zwischen angrenzender Bebauung und neuen „grünen Terrassen“. Allerdings wirkt das Konzept an einigen Stellen noch unentschlossen und verliert dadurch an Stärke.
ORT DER GEMEINSCHAFT

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STADTBALKON

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GRÜNE TERRASSEN DER STADTACHSE

GRÜNE TERRASSEN DER STADTACHSE