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Award / Auszeichnung | 06/2024

DAM Preis für Architektur in Deutschland 2025

Turm mit Boulderwand

Turm mit Boulderwand

Sport- und Bildungscampus Bürstadt

DE-68642 Bürstadt, Nibelungenstraße 199

Nominierung

prosa Architektur + Stadtplanung | Quasten Rauh PartGmbB

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    1.020m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 07/2019
    Fertigstellung: 07/2023

Projektbeschreibung

Grundlagen
Das Bildungszentrum fügt sich eingeschossig in den Freiraum des neuen Gesamtsportareals ein. Einzig der Aussichtsturm auf das Dach gesetzt, wird als Landmark zum Orientierungspunkt für das gesamte, weitläufige Gelände.
Das Sport- und Bildungsgebäude Bürstadt hat eine vielfältiges Raumprogramm. Es soll Versammlungsort, Aufenthaltsbereich und Rückzugsort für die NutzerInnen sein. Barrieren werden vermieden, die Positionierung und Durchdringungen im Gebäude ermöglichen eine Durchwegung gleichberechtigt für alle Sportstätten und Nutzergruppen. Das Gebäude ist zu allen Richtungen geöffnet: egal von welcher Seite man sich nähert ist ein Zugang möglich.
Der markante Turmbereich lässt einen hohen Turnraum im Erdgeschoss zu und ermöglicht den Überblick über alle Sportflächen.

Energie und Nachhaltigkeit
Das Gebäude ist nach einem anspruchsvollen energetischen Konzept entwickelt und damit in Erstellung und Betrieb langfristig komplett klimaneutral.
Die Bodenplatte ist aus recyceltem Beton hergestellt, um den Einsatz von zementgebundenen Baustoffen und damit die CO2-Emission zu reduzieren. Alle tragenden und aussteifenden Teile sind aus Brettsperrholz gefertigt. Vor den Aussenwänden ist eine hinterlüftete, unbehandelte Holzschindelfassade mit Einblasdämmung aus recyceltem Altpapier ausgeführt.
Die Schindeln sind langlebig und wartungsarm, ihre Kleinteiligkeit lässt auf lange Sicht zu, auch einzelne Schindeln bei Bedarf auszutauschen ohne die vollständige Fassade zu sanieren. So wird das Gebäude mit der Zeit in Würde altern können.
Die Bauteile sind größtenteils ohne Klebe- und Verbundmittel montiert, so dass eine reversible Konstruktion entstanden ist, die in der ferneren Zukunft als gut nutzbares Rohstofflager verfügbar ist.
Im Innern, ohne Anforderung an Dämmung oder Wetterschutz, verläuft zentral eine massive Stampflehmwand. Sie trennt den Flur- von den Nutzungsbereichen. Sie wirkt als thermischer Klimapuffer um Temperaturspitzen zu minimieren. Temporäre Überhitzung und Auskühlung durch nicht optimales Nutzerverhalten kann so ohne den Einsatz von Technik verhindert werden.
Große Photovoltaikflächen auf dem intensiv begrünten und nutzbaren Dach bieten Verschattung und erzeugen regenerative Energie zum Betrieb.

Passive Methoden
Das Gebäude reduziert durch geschickten Einsatz baulicher Mittel die Notwendigkeit aufwändiger technischer Anlagen. Im Sommer macht das Gebäude durch seine Struktur aktive Kühltechnik unnötig. Alle großen Glasflächen liegen zurückgesetzt unterhalb einer großen Auskragung des Daches. Die Fassade wird so bei steil stehender Sommersonne optimal verschattet. Insgesamt vier Zugänge, die sich gegenüberliegen ermöglichen sehr effiziente Querlüftung mit der optimal positionierten Lehmwand. Im Winter dient diese als Wärmespeicher. Die hohe thermische Speicherkapazität des Lehms ermöglicht Wärme im Gebäude zu halten, auch wenn - bei hoher Nutzerfrequenz - die ein oder andere Tür unbeabsichtigt lang offen steht.

Vernetzung
Über das eigentliche Gebäude hinaus wurde das Areal langfristig vernetzt um heute schon Synergien für morgen zu ermöglichen. Alle neuen und auch Bestands-Gebäude werden an ein kalten Nahwärmenetz angeschlossen. Dieses wird von einer Grundwasserwärmepumpe gespeist. In den nächsten Jahren werden immer mehr Gebäude immer effizienter an die Nahwärmeversorgung komplett regenerativ angeschlossen werden können. Der Gesamtcampus ist damit auf eine vollständige Klimaneutralität ausgelegt.



Holz und Lehm

Holz und Lehm

Zugang zum Seminarbereich vom Sportplatz

Zugang zum Seminarbereich vom Sportplatz

Flur mit Stampflehmwand

Flur mit Stampflehmwand

aktive und passive Methoden

aktive und passive Methoden

Materialkonzept

Materialkonzept

kurz vor Fertigstellung

kurz vor Fertigstellung

Schindelfassade

Schindelfassade

Treppe auf die offene Dachlandschaft

Treppe auf die offene Dachlandschaft

Sitzstufen zum Sportplatz

Sitzstufen zum Sportplatz

Baustelle

Baustelle