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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2024

Freiraumgestaltung Mühlinsel Riedlingen

Riedlingen_Mühlinsel_Lageplan

Riedlingen_Mühlinsel_Lageplan

1. Preis

Preisgeld: 13.000 EUR

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Eine sensible städtebauliche Betrachtung der Mühlinsel führt zu einem fundierten Konzept mit einer Differenzierung in private und öffentliche Freiräume. Die Stellung der Häuser mit ihren unregelmäßigen Setzungen auf einem durchgehenden Stadtboden wird dabei als Sprawl beschrieben, der die Grundlage des Gestaltungsprinzips darstellt.
Der daraus abgeleitete Vorschlag, den öffentlichen Stadtboden mit „Donau“ – Asphalt und die privaten Flächen mit Wildpflaster zu belegen wird begrüßt. Dies ermöglicht einen fugenlosen Belag in den Verkehrsflächen, der in der Oberfläche einheitlich erscheint und im Unterbau den jeweiligen Belastungsklassen angepasst werden kann.
Die Gebäudesäume aus Wildpflaster können die unterschiedlichsten privaten Nutzungen aufnehmen und stellen eine zurückhaltende und wertige Lösung dar, bei der auch der der Recyclinggedanke gewürdigt wird. Die Jury hält dies für eine Lösung, die auch bei wechselnden Raumansprüchen eine hohe Flexibilität verspricht. Die privaten Flächen könnten jedoch in Teilen auch einen grüneren Charakter haben.
Mit ihrer schlichten Eleganz begründet die Arbeit in der Umsetzung einen hohen Anspruch z.B. in der Materialauswahl und der technischen Durcharbeitung sowie der Berücksichtigung von Barrierefreiheit und Sickerfähigkeit. Kritisch angemerkt wird, dass
in Teilen private Flächen mit öffentlichen Nutzungen überplant werden. Die Grünstruktur entspricht dem Bild historischer Städte. Die Setzungen der Einzelbäume schaffen belebte Räume ohne die Erschließung einzuschränken. Das Spektrum der Baumarten mit Fokus auf Obstgehölzen könnte hinsichtlich der Lebensdauer weiter gefasst werden. Die leicht tiefer liegenden Grünflächen sind gut gewählt und insbesondere der zentrale Treffpunkt ist gut positioniert. Die raumbildenden Mittel Wiese, Hecken und Bäume werden in ihrer Einfachheit begrüßt, wenngleich die Anordnung weniger kleinteilig sein könnte. Die Obstspaliere werden als authentisches Element für die Belebung der Fassaden gesehen.
Die Zisternenbrunnen könnten ein interessantes Element darstellen, werden aber leider nicht ausreichend erklärt.
Qualität im Umgang mit den Gewässern, den Gewässerrändern Bei der Querung des Donaustichs wird positiv vermerkt, dass die erforderliche Höhenlage
der Brücke und der daraus resultierende Brückenansatz richtig gesetzt sind. Ob der uferbegleitende Weg vor oder hinter der Mauer verlaufen sollte, wird kontrovers diskutiert, zumal die erforderlichen Flächen hinter der Mauer von den Anwohnern genutzt werden. Die vorgeschlagenen Sitzstufen am Ufer sind gut realisierbar. Neue Anlegestellen für Wasserwanderer und eine Bootsumtragestelle sind hier unnötig bzw. an anderer Stelle vorhanden. Die Anzahl der Ufertreppen und Sonnenbänke kann reduziert werden, zumal dies auf der Donauinsel vielfältig angeboten wird.
Wirtschaftlichkeit, Angemessenheit und Nachhaltigkeit. Die Wahl der Mittel, insbesondere die Materialwahl, die Zuordnung von Belags- und
Grünflächen und die zurückhaltende Ausstattung versprechen eine dem Ort angemessene Lösung, die mit ihrer Wertigkeit in der Umsetzung dauerhaft und wirtschaftlich und frei von kurzfristigen Trends ist.
Insgesamt handelt es sich um eine Arbeit, der es gelingt, mit einer fundierten städtebaulichen und freiräumlichen Haltung für diesen besonderen, aber auch anspruchsvollen Ort einen Entwurf zu entwickeln, der mit angemessenen und zeitlosen Setzungen ein hohes Maß an Qualität für die Entwicklung der Mühlinsel verspricht. (Jury Protokoll)

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche, freiräumliche und gestalterische Qualität
Eine sensible städtebauliche Betrachtung der Mühlinsel führt zu einem fundierten Konzept mit einer Differenzierung in private und öffentliche Freiräume. Die Stellung der Häuser mit ihren unregelmäßigen Setzungen auf einem durchgehenden Stadtboden wird dabei als Sprawl beschrieben, der die Grundlage des Gestaltungsprinzips darstellt. Der daraus abgeleitete Vorschlag, den öffentlichen Stadtboden mit „Donau“ – Asphalt und die privaten Flächen mit Wildpflaster zu belegen wird begrüßt. Dies ermöglicht einen fugenlosen Belag in den Verkehrsflächen, der in der Oberfläche einheitlich erscheint und im Unterbau den jeweiligen Belastungsklassen angepasst werden kann. Die Gebäudesäume aus Wildpflaster können die unterschiedlichsten privaten Nutzungen aufnehmen und stellen eine zurückhaltende und wertige Lösung dar, bei der auch der der Recyclinggedanke gewürdigt wird. Die Jury hält dies für eine Lösung, die auch bei wechselnden Raumansprüchen eine hohe Flexibilität verspricht. Die privaten Flächen könnten jedoch in Teilen auch einen grüneren Charakter haben. Mit ihrer schlichten Eleganz begründet die Arbeit in der Umsetzung einen hohen Anspruch z.B. in der Materialauswahl und der technischen Durcharbeitung sowie der Berücksichtigung von Barrierefreiheit und Sickerfähigkeit. Kritisch angemerkt wird, dass in Teilen private Flächen mit öffentlichen Nutzungen überplant werden. Die Grünstruktur entspricht dem Bild historischer Städte. Die Setzungen der Einzelbäume schaffen belebte Räume ohne die Erschließung einzuschränken. Das Spektrum der Baumarten mit Fokus auf Obstgehölzen könnte hinsichtlich der Lebensdauer wieter gefasst werden. Die leicht tiefer liegenden Grünflächen sind gut gewählt und insbesondere der zentrale Treffpunkt ist gut positioniert. Die raumbildenden Mittel Wiese, Hecken und Bäume werden in ihrer Einfachheit begrüßt, wenngleich die Anordnung weniger kleinteilig sein könnte. Die Obstspaliere werden als authentisches Element für die Belebung der Fassaden gesehen. Die Zisternenbrunnen könnten ein interessantes Element darstellen, werden aber leider nicht ausreichend erklärt. Qualität im Umgang mit den Gewässern, den Gewässerrändern Bei der Querung des Donaustichs wird positiv vermerkt, dass die erforderliche Höhenlage der Brücke und der daraus resultierende Brückenansatz richtig gesetzt sind. Ob der uferbegleitende Weg vor oder hinter der Mauer verlaufen sollte, wird kontrovers diskutiert, zumal die erforderlichen Flächen hinter der Mauer von den Anwohnern genutzt werden. Die vorgeschlagenen Sitzstufen am Ufer sind gut realisierbar. Neue Anlegestellen für Wasserwanderer und eine Bootsumtragestelle sind hier unnötig bzw. an anderer Stelle vorhanden. Die Anzahl der Ufertreppen und Sonnenbänke kann reduziert werden, zumal dies auf der Donauinsel vielfältig angeboten wird. Wirtschaftlichkeit, Angemessenheit und Nachhaltigkeit Die Wahl der Mittel, insbesondere die Materialwahl, die Zuordnung von Belags- und Grünflächen und die zurückhaltende Ausstattung versprechen eine dem Ort angemessene Lösung, die mit ihrer Wertigkeit in der Umsetzung dauerhaft und wirtschaftlich und frei von kurzfristigen Trends ist.

Insgesamt handelt es sich um eine Arbeit, der es gelingt, mit einer fundierten städtebaulichen und freiräumlichen Haltung für diesen besonderen, aber auch anspruchsvollen Ort einen Entwurf zu entwickeln, der mit angemessenen und zeitlosen Setzungen ein hohes Maß an Qualität für die Entwicklung der Mühlinsel verspricht.


Riedlingen_Mühlinsel_Ausschnitt_Platz

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Riedlingen_Mühlinsel_Perspektive_Brücke

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Riedlingen_Mühlinsel_Perspektive2

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