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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2011

Freianlagen Universitätscampus Poppelsdorf

Ankauf

studio grĂĽngrau GmbH

Landschaftsarchitektur

Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Universitätscampus Poppelsdorf – die neue Mitte!

Das Hochschulareal Poppelsdorf bekommt einen Campus….die neue Mitte!
In den nächsten Jahren entsteht mittels bereits vorhandenen Gebäudestrukturen und neu geplanten Instituten ein eigenständiges Areal mit eigener Identität. Ziel dieses Entwurfes ist es den gesamtem Bereich neu zu ordnen, zu gliedern und einen Campus zu entwickeln der diese Bezeichnung auch verdient.

Institute – neu und alt wachsen zusammen!
Die geplanten Ansiedlungen und Neubauten fügen sich in ein städtebauliches Raster ein. Klare Raumkanten und Wegebeziehungen sowie die Vernetzung mit der Umgebung sind die Leitlinien für den Erfolg eines funktionierenden Campus. Die geplanten Baumassen wurden dabei berücksichtigt. Die bauliche Dichte bietet Raum auch für zukünftige Entwicklungen.

Die 3 Achsen – neue Lebensadern!
In West – Ost Richtung verlaufen in Zukunft die drei wichtigsten Erschließungsachsen. Jede Achse erhält eine entsprechend ihrer Funktion eigenständige Gestaltung.
Die Nussallee wird zu einer, auch in Zukunft wichtigen Erschließungsachse. Neue und alte Bäume werden zu einer ganzheitlichen Allee. Die Baumarten wie Flügelnuss, Walnuss und Baumhasel geben dem Straßennamen wieder die richtige Bedeutung. Weitestgehend verkehrsberuhigt verbindet die Achse den Campus mit der Stadt und dem Schloss. Dabei wird der bisher klar gegliederte Verkehrsraum zugunsten einer „shared space“ Fläche weiterentwickelt. Die historisch bedingten Vorgartenflächen bilden dabei das grüne, ruhige Rückrat dieser Allee und den einzelnen Instituten.

Die völlig neu entstehende Campusplatzachse liegt im Herzen des neuen Campus. An dieser neuen Lebensader liegen zukünftig wichtige Institute und der neu geschaffene Campusplatz mit Mensa und Bibliothek. Den mit Vegetationsflächen stark begrünter Raum zieren rosafarbene Kirschbäume als markantes Gestaltungsmittel. Die großzügigen Rasen- und Gräserflächen strukturieren den Raum. Kleine Platzflächen innerhalb dieses grünen Bandes sind Orte der Kommunikation und Erholung. Spielbereiche bieten zusätzliche Angebote an alle Menschen der Stadt Bonn.

Die südlichste Erschließungsachse definiert den Abschluss nach Süden hin. Hier wird insbesondere dem Individualverkehr zentralen, leicht zu findenden Parkraum angeboten. Der Parkplatz mit 790 Stellplätzen ist mit einem leichten Baumhain aus Goldgleditsien überstellt.

Die Querspangen – neue Wege
Entsprechend der Vorgabe eines weitestgehend „autofreien“ Campus kommen den Querspangen wichtige Erschließungsfunktionen zu. Sie dienen der „kurzen Wege“ zwischen Parken und Lernen und der inneren Erschließung. Dabei markieren
aufgepflasterte Übergänge in den beiden Achsen die Querspangen. Baumreihen aus verschiedenen Ahornsorten rhythmisieren diese Räume.

Der Campusplatz – die neue Mitte
Der eigentliche Campusplatz ist das neue Herzstück dieses Hochschulareals. Zwischen Mensa und Bibliothek bietet er ein völlig neues Bild dieses Campus. Dies ist der Ort an dem sich die Menschen treffen, wo kommuniziert, gelernt und gegessen wird. Dabei verstehen wir den Campusplatz als Platzspange, der sich zwischen den Achsen entwickelt. Die Bibliothek erhält einen neuen, großzügigen überdachten Eingangsbereich. Eine Medienfassade bietet Information über Hochschulaktivitäten und Unterhaltung auf dem Campus. Abendliche „Public Viewing“ Veranstaltungen auf dem Platz fördern das bunte Leben auf dem Campus und die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung. Der Campusplatz erhält durch die Akzentuierung von Teilbereichen auf dem Platz ein starkes Raumgefüge. Die Außengastronomieflächen der Mensa werden als Holzterrasse ausgebildet. Der Höhenversprung zum Eingangsbereich der Bibliothek wird tief auf den Platz herausgeschoben und Sitzbänke laden zum Verweilen ein. In der Erschließungsachse liegt das eigentliche Zentrum des Platzes. Locker verteilte Sitzelemente sowie ein großes Wasserbecken strukturieren die Fläche. Einige Großbäume wie Eichen und Ahorn schaffen zusätzlich atmosphärische Bereiche auf dem Platz. Lichtstelen entlang der Wegespangen und die Medienfassade geben dem Campus auch in der dunklen Jahreszeit ein prägnantes Gesicht.

I. Bauabschnitt
Die Außenanlagen des ersten Bauabschnittes werden entsprechend dem Gesamtduktus entworfen. Ruhige Pflanzflächen aus Gräsern und Stauden rahmen die Gebäude ein. Die räumliche Tiefe der Eingangsbereiche auf der Achse werden zusätzlich durch Gräserstreifen betont….kleine Aufenthaltsbereiche entstehen somit auch hier. Die Innenhöfe sind in ihrer Mitte mit ungebundener Decke befestigt und mit einigen Bäumen überstellt.

Fahrradstellplätze – mehr als ein Angebot!
Die notwendigen Fahrradstellplätze sind dezentral auf dem Campus angeordnet. Wichtige Frequenzbereiche, wie die Mensa, die Sporthalle und größere Institute haben entsprechend mehr Stellplätze. Die Nussallee erhält durch den Entfall sämtlicher KFZ – Stellplätze großzügige Fahrradabstellbereiche.

Bepflanzung – mehr Vielfalt!
Entsprechend der relativ starken naturwissenschaftlichen Prägung des Campus durch „grüne“ Institute bietet der Freiraum eine beträchtliche Vielfalt an Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Stauden. Selbstverständlich in einem „pflegeleichten“ Rahmen!

Materialität – weniger ist mehr!
Auch hier ist eine Reduktion auf wenige Farben und Formen das Mittel um einen groĂźzĂĽgigen, lebendigen und abwechslungsreichen Campus zu erzielen. Einbauten
wie Lampen, Papierkörbe, Fahrradständer und Bänke folgen einem einheitlichen Materialcanon…anthrazitfarbenem Stahl. Die befestigten Bereiche werden in Betonwerkstein mit unterschiedlichen Formaten aber in einheitlichen warmen grauen Farbton hergestellt.


Erschließung – klare Wege!
Entsprechend dem vorgeschlagenen städtebaulichen Raster entstehen einfache, klare Wegebeziehungen. Für eine gute Orientierung auf dem Universitätscampus ist dieses die beste Maßnahme. Durch den weitestgehenden „autofreien“ Campus sind die Freiräume völlig anders erlebbar. Die Anlieferungen und Vorfahrten sowie die Einbindung an den ÖPNV sind durch entsprechende Wegebreiten jedoch auf dem gesamten Campus weiterhin möglich. Fahrradwege/straßen sind auf allen drei Achsen angedacht.

Leitsystem – begreifbar!
Das einfach zu verstehende Leitsystem über große Stelen mit integriertem Farbleitsystem baut auf das ordnende Prinzip des städtebaulichen Rasters auf. Mittels verschiedener Farben der einzelnen Institute und Einrichtungen und einfacher Wegweisungen entsteht eine logische Orientierung auf dem Campus. Die einzelnen Institute erhalten ein, dem Leitsystem folgende farbliche Gestaltung der Eingänge.