Award / Auszeichnung | 10/2012
BDA-Preis – Auszeichnung guter Bauten im Land Brandenburg 2012
©Philipp Jamme
Betriebsgebäude Fa. Wieck&Gnad GmbH
DE-14482 Potsdam, Fritz-Zubeil-Straße 66
Auszeichnung
Architektur
Tragwerksplanung
Energieplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Gewerbe-, Industriebauten
-
Projektgröße:
269m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 09/2007
Fertigstellung: 06/2008
Projektbeschreibung
Situation
Das Grundstück befindet sich am Südrand eines Gewerbegebietes, das sich durch Ansiedlung zahlreicher auch größerer Unternehmen entwickelt und verdichtet hat. Es liegt prominent an einer vielbefahrenen Straße - zwischen großen Autohäusern, Baumärkten und McDonald's.
Fa. Wieck&Gnad ist ein mittelständischer Installationsbetrieb auf dem Gebiet der Haustechnik. Die Aufgabe bestand darin, ein Betriebsgebäude zu errichten, das in dieser von viel Glas, Licht und Werbung dominierten Umgebung Aufmerksamkeit erzielt und Wiedererkennungswert hat.
Konzept - Architektur
Das Gebäude fällt dadurch auf, dass es das genaue Gegenteil seiner Nachbarn tut: als ganz reduzierter dunkel-anthrazitfarbener Kubus gibt es sich auf den ersten Blick verschlossen. Außerdem steht es nicht auf einer versiegelten Fläche, sondern es ist eingebettet in eine Landschaft. Die Neugier wird geweckt durch einen tiefen verglasten Einschnitt in den Baukörper. Ein hölzerner Steg überquert den in Anlehnung an die ursprüngliche Nutheaue gestalteten Vorbereich und führt hinein in diesen Einschnitt, zu dem sich die Innenräume vollständig öffnen. Dieser atriumartige Raum ist gleichzeitig Außenraum und Teil des Innenraumes der lichten Ausstellungs- und Büroräume, die sich transparent gestaffelt über den Einschnitt hinweg zu einem großzügigen Gesamtraum verbinden.
Kunden und Besucher erfahren schon vor dem Eintreten ein überraschendes Gebäude. Beim Betreten der Räume setzt sich der Eindruck fort. Das zuerst verschlossen wirkende Gebäude entpuppt sich als hell und großzügig. Über den Einschnitt hinweg erlebt man einen vielschichtigen Innenraum. Die Introvertiertheit der Räume um den Einschnitt herum hat den Effekt, dass man nicht frontal dem Verkehr der nahen Straße ausgesetzt ist - stattdessen wohltuende Ruhe.
Die konsequent puristische Architektur mit wenigen Materialien und Farben ist Teil eines ganzheitlichen Gebäudekonzeptes. Es handelt sich um einen innovativen Holz-Massivbau (LenoTec®) mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften. Eine hochwertige und ökologische Dämmung aus Holzfaserplatten und hinterlüftete durchgefärbte Eternitplatten bekleiden den Baukörper. Das Flachdach erhält eine extensive Begrünung. Die Wandflächen innen sind mit einem naturbelassenen Lehmputz bekleidet.
Konzept - Energie
Bei der Gebäudetechnik setzt Fa. Wieck&Gnad die neuesten nachhaltigen Technologien ein, um den Energieverbrauch zu minimieren. Der hierfür ideale feuchte Untergrund wird genutzt, um Erdwärme-Flächenkollektoren einzubetten. Solarkollektoren speisen mit ihrer Wärmeenergie einen Pufferspeicher unter der Bodenplatte. Diese Wärme wird in der Übergangszeit und im Winter genutzt - die Wärmepumpe arbeitet so besonders effektiv. Große Temperierungsflächen dienen je nach Jahreszeit der Erwärmung oder der Kühlung der Innenräume, die so eine konstante angenehme Temperatur aufweisen. Eine Lüftungsanlage versorgt die Räume permanent mit frischer temperierter Luft. Wärmeverluste durch manuelles Lüften werden auf diese Weise vermieden. Das Prisma der Solarkollektoren ist als markantes Element in der Achse des Einschnittes plaziert. Es befindet sich direkt über der Haustechnikzentrale. Die Besucher gehen beim Betreten des Gebäudes direkt auf ein großes Schau-Fenster zu und blicken in die Haustechnikzentrale hinein, in der die Installationen sowie die permanent abgelesenen Verbruchswerte präsentiert werden. Anspruch und Kompetenz des Haustechnik-Unternehmens Wieck&Gnad werden durch die Einheit von Architektur, Konstruktion und Technik zum Ausdruck gebracht.
Beurteilung des Preisgerichts
Mit seiner U-förmigen Grunddisposition, die sich nach außen hin abschirmt, sendet das Betriebsgebäude ein klares baukulturelles Signal: auch in einer heterogenen Umgebung von grauenerregenden Gewerbegebäuden sind eine klare architektonische Haltung und Qualität möglich.
Mit dem weit auskragenden Holzsteg entsteht dabei trotz der introvertierten Grundhaltung des Gebäudes eine einladende Geste. Die vollständig verglasten Büro- und Ausstellungsräume orientieren sich zum Holzsteg und zum Gebäudeempfang und signalisieren Offenheit. Beispielhaft erscheint der Jury das Zusammenspiel aus der gewählten Konstruktionsart, dem haustechnischen Konzept und der ansprechenden Freianlagengestaltung
Das Grundstück befindet sich am Südrand eines Gewerbegebietes, das sich durch Ansiedlung zahlreicher auch größerer Unternehmen entwickelt und verdichtet hat. Es liegt prominent an einer vielbefahrenen Straße - zwischen großen Autohäusern, Baumärkten und McDonald's.
Fa. Wieck&Gnad ist ein mittelständischer Installationsbetrieb auf dem Gebiet der Haustechnik. Die Aufgabe bestand darin, ein Betriebsgebäude zu errichten, das in dieser von viel Glas, Licht und Werbung dominierten Umgebung Aufmerksamkeit erzielt und Wiedererkennungswert hat.
Konzept - Architektur
Das Gebäude fällt dadurch auf, dass es das genaue Gegenteil seiner Nachbarn tut: als ganz reduzierter dunkel-anthrazitfarbener Kubus gibt es sich auf den ersten Blick verschlossen. Außerdem steht es nicht auf einer versiegelten Fläche, sondern es ist eingebettet in eine Landschaft. Die Neugier wird geweckt durch einen tiefen verglasten Einschnitt in den Baukörper. Ein hölzerner Steg überquert den in Anlehnung an die ursprüngliche Nutheaue gestalteten Vorbereich und führt hinein in diesen Einschnitt, zu dem sich die Innenräume vollständig öffnen. Dieser atriumartige Raum ist gleichzeitig Außenraum und Teil des Innenraumes der lichten Ausstellungs- und Büroräume, die sich transparent gestaffelt über den Einschnitt hinweg zu einem großzügigen Gesamtraum verbinden.
Kunden und Besucher erfahren schon vor dem Eintreten ein überraschendes Gebäude. Beim Betreten der Räume setzt sich der Eindruck fort. Das zuerst verschlossen wirkende Gebäude entpuppt sich als hell und großzügig. Über den Einschnitt hinweg erlebt man einen vielschichtigen Innenraum. Die Introvertiertheit der Räume um den Einschnitt herum hat den Effekt, dass man nicht frontal dem Verkehr der nahen Straße ausgesetzt ist - stattdessen wohltuende Ruhe.
Die konsequent puristische Architektur mit wenigen Materialien und Farben ist Teil eines ganzheitlichen Gebäudekonzeptes. Es handelt sich um einen innovativen Holz-Massivbau (LenoTec®) mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften. Eine hochwertige und ökologische Dämmung aus Holzfaserplatten und hinterlüftete durchgefärbte Eternitplatten bekleiden den Baukörper. Das Flachdach erhält eine extensive Begrünung. Die Wandflächen innen sind mit einem naturbelassenen Lehmputz bekleidet.
Konzept - Energie
Bei der Gebäudetechnik setzt Fa. Wieck&Gnad die neuesten nachhaltigen Technologien ein, um den Energieverbrauch zu minimieren. Der hierfür ideale feuchte Untergrund wird genutzt, um Erdwärme-Flächenkollektoren einzubetten. Solarkollektoren speisen mit ihrer Wärmeenergie einen Pufferspeicher unter der Bodenplatte. Diese Wärme wird in der Übergangszeit und im Winter genutzt - die Wärmepumpe arbeitet so besonders effektiv. Große Temperierungsflächen dienen je nach Jahreszeit der Erwärmung oder der Kühlung der Innenräume, die so eine konstante angenehme Temperatur aufweisen. Eine Lüftungsanlage versorgt die Räume permanent mit frischer temperierter Luft. Wärmeverluste durch manuelles Lüften werden auf diese Weise vermieden. Das Prisma der Solarkollektoren ist als markantes Element in der Achse des Einschnittes plaziert. Es befindet sich direkt über der Haustechnikzentrale. Die Besucher gehen beim Betreten des Gebäudes direkt auf ein großes Schau-Fenster zu und blicken in die Haustechnikzentrale hinein, in der die Installationen sowie die permanent abgelesenen Verbruchswerte präsentiert werden. Anspruch und Kompetenz des Haustechnik-Unternehmens Wieck&Gnad werden durch die Einheit von Architektur, Konstruktion und Technik zum Ausdruck gebracht.
Beurteilung des Preisgerichts
Mit seiner U-förmigen Grunddisposition, die sich nach außen hin abschirmt, sendet das Betriebsgebäude ein klares baukulturelles Signal: auch in einer heterogenen Umgebung von grauenerregenden Gewerbegebäuden sind eine klare architektonische Haltung und Qualität möglich.
Mit dem weit auskragenden Holzsteg entsteht dabei trotz der introvertierten Grundhaltung des Gebäudes eine einladende Geste. Die vollständig verglasten Büro- und Ausstellungsräume orientieren sich zum Holzsteg und zum Gebäudeempfang und signalisieren Offenheit. Beispielhaft erscheint der Jury das Zusammenspiel aus der gewählten Konstruktionsart, dem haustechnischen Konzept und der ansprechenden Freianlagengestaltung
©Philipp Jamme
©Philipp Jamme
©Philipp Jamme
Holz-Massivbau Metsä Wood (ehemals Finnforest Merk)
©Philipp Jamme
Konzept Baukörper
©Philipp Jamme
Konzept Innenraum
©Philipp Jamme
Grundriss