Selektiver Studienauftrag | 07/2015
Projektentwicklung Geistlich-Areal (Baufelder B2.1, B2.2, C1 und B4)
©Gmür & Geschwentner / Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG / Lemon Consult GmbH
Der Baukörper öffnet sich gegen Süden - das Haus erhält einen starken räumlichen Bezug zum Park - eine grosse Anzahl an Wohnungen profitiert von der direkten Lage am Rietpark.
Brassavola
1. Rang / Baufeld B2.1
Architektur
Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG
Landschaftsarchitektur
Bauphysik, TGA-Fachplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Ein wichtiges Charakteristikum des Projektes ist die hauptsächliche Erschliessung aller Wohnungen über den Hof, während die rund 4 Meter hohen Gewerberäume - auch jene im nordseitigen 1. Obergeschoss - von der Strasse her erschlossen werden. Im Osten sind die Gewerberäume auch als Wohnateliers nachgewiesen. Dank der Erschliessung der Wohnungen über den Hof kann eine klare Adressbildung erreicht werden, allerdings könnte eine attraktivere Gestaltung der feuerpolizeilich notwendigen zusätzlichen Ausgänge die Akzeptanz dieses Hofes bei der künftigen Bewohnerschaft erheblich steigern und zusätzlich städtebaulich wünschbare Bezüge schaffen. Überzeugend ist die unterschiedliche Ausbildung der Hofräume in einen ,Ruhigen Hof‘ und in einen ,Spielhof‘, was wiederum einer klaren Identität dieser Aussenräume förderlich ist. Die jeweiligen Treppen zu den insgesamt 209 Wohnungen werden erdgeschossig über eingezogene und damit wettergeschützte Galerien erschlossen, was die Bewohnerinnen und Bewohner sichtbar werden lässt und den öffentlichen, der Begegnung förderlichen Charakter der Höfe bekräftigt.
Die Wohnungen werden auf dem Prinzip einer durchgehenden, zweiseitig belichteten Wohnhalle aufgebaut. Dieses Prinzip findet sich sowohl in den Familienwohnungen, als auch in jenen für die ,Best Agers‘, welche sich an den privilegierteren Lagen befinden. Die Räume sind in aller Regel gut möblierbar und verfügen - mit Ausnahme der südlichen innenliegenden Eckwohnungen - über gute Tageslichtverhältnisse. Allerdings muss festgehalten werden, dass die geforderten Zweifrontküchen nicht in allen Wohnungen nachgewiesen werden. Im weiteren müssten die westlichen Erdgeschosswohnungen typologisch stärker auf die deutlich grössere lichte Raumhöhe von 4.00 Meter reagieren. Ansonsten zeigen sich die robusten Wohnungen als qualitativ hochstehend und können den hohen Anforderungen - auch dank der optimierten Verkehrsflächen - überzeugend Rechnung tragen. Der Fassadenausdruck wird über die grossen verputzten Teile bestimmt, die sich in einem Kontrast zu den mit einer Holzverkleidung vorgeschlagenen Loggien verstehen. Ob sich dadurch der angestrebte ,noble‘ Ausdruck erreichen lässt, bleibt offen.
Das Projekt ,BRASSAVOLA‘ ist mit grosser Sorgfalt auf sehr hohem Niveau entwickelt. Es überzeugen die Gesamtform, die Wohnungen mit den genannten Einschränkungen und die identitätsstiftende Erschliessung der Wohnungen über die beiden Höfe. Die Jury hat sich von der hohen Gesamtqualität des Projektes überzeugen lassen.
©Gmür & Geschwentner / Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG / Lemon Consult GmbH
Die grosszügige Eingangshalle verbindet die beiden Höfe und adressiert alle Wohnungen sowohl zur Brandstrasse als auch zum Rietpark.
©Gmür & Geschwentner / Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG / Lemon Consult GmbH
©Gmür & Geschwentner / Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG / Lemon Consult GmbH
©Gmür & Geschwentner / Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG / Lemon Consult GmbH
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